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Pressemitteilung vom 09.11.2023    

Aktionstag der Suchtberatung: "Wieso? Weshalb? Darum!"

Die Landesstelle für Suchtfragen RLP unterstreicht die Bedeutung der rheinland-pfälzischen Suchtberatungsstellen in den Kommunen. In diesem Jahr veranstaltet die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) bereits zum vierten Mal ihren "Aktionstag Suchtberatung" - dieses Mal unter dem Motto "Suchtberatung: Wieso? Weshalb? Darum!".

Symbolbild (Foto: Pixabay)

Region. In einer Zeit des rasanten Wandels und der Sparzwänge waren die Herausforderungen und die Bedeutung der Suchtberatung nie größer als heute. Mit der Cannabis-Legalisierung und dem angekündigten Bundeshaushalt in den Startlöchern stehen Suchtprävention und Suchtberatung enormen gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen gegenüber. Um diese zu meistern, benötigen sie eine stabile Infrastruktur von Suchtberatung, Vermittlung in weiterführende Hilfe und Behandlung sowie Prävention.

Gerade Familien werden, so die Prognose der Suchtkrankenhilfe, einen erhöhten Beratungs- und Hilfebedarf haben. Auch in Schulen sowie der Gesellschaft insgesamt wird ein erhöhter Wissensbedarf in den Bereichen Konsum- und Risikokompetenz prognostiziert. Hierfür ist ein hohes Maß an konzeptioneller zusätzlicher Arbeit zu leisten sowie weitere personelle Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Unter den aktuellen Bedingungen ist dies jedoch mittel- bis langfristig nicht mehr leistbar.

Unterfinanzierung der Suchtberatungsstellen
Die Zukunft vieler Suchtberatungsstellen in Rheinland-Pfalz ist aufgrund langjähriger Unterfinanzierung bereits jetzt schon ungewiss. Entsprechend der Verwaltungsvorschrift für soziale Beratungsstellen gewähren Land und Kommunen lediglich einen freiwilligen Zuschuss für Personal- und Sachkosten. Die meisten Suchtberatungsstellen bringen in der allgemeinen Suchtberatung daher einen enormen Eigenanteil (durchschnittlich rund 40 Prozent) ein, was diese in eine defizitäre Lage führt. Viele Suchtberatungsstellen werden derzeit nur noch durch den gemeinnützigen Auftrag von Trägern der Wohlfahrtsverbände aufrechterhalten, obwohl sie wirtschaftlich längst nicht mehr tragfähig sind.

Ohne die Suchtberatung würde der Suchthilfe eine wichtige Säule fehlen, denn sie dient als niedrigschwelliger Erstzugang für Beratung und Hilfe, als Zugang zu weiterer Behandlung, Entgiftung und Rehabilitation, als Fach- und Koordinierungsstelle für Suchtprävention in der Kommune, als Koordinierungsstelle für kommunale Vernetzung und Multiplikatorenschulung zu Suchtfragen. Um die flächendeckende und qualitativ hochwertige Suchtberatungsstruktur in Rheinland-Pfalz nicht zu gefährden, appelliert die Landesstelle für Suchtfragen Rheinland-Pfalz daher an das Land und an die Kommunen, die Förderung der Suchtberatung entsprechend ihrer zentralen Bedeutung im Gesundheits- und Sozialsystem zu erhöhen und auskömmlich zu finanzieren. Statt Suchthilfe weiter als freiwillige Leistung zu gewähren, muss sie als Pflichtleistung verbindlich verankert werden. Nur dann können Suchtberatungsstellen tatsächlich langfristig und stabil ihre Hilfe anbieten.




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Suchtberatung in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz werden jährlich knapp 14.000 suchtbelastete Menschen und deren Angehörige durch Fachkräfte in 43 Suchtberatungsstellen mit 16 Außenstellen beraten, begleitet, behandelt und in weiterführende Angebote der Suchthilfe vermittelt. Daneben arbeiten rund 30 Fachkräfte für Suchtprävention in den Fachstellen, um in Kooperation mit Bildungs- und Jugendeinrichtungen für die Gefahren des Suchtmittelkonsums zu sensibilisieren. Begleitet und koordiniert werden die Fachstellen durch die Landesstelle für Suchtfragen Rheinland-Pfalz, ein verbandsübergreifendes Fachgremium der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz e.V.

Der bundesweite Aktionstag "Suchtberatung: Wieso? Weshalb? Darum!" am 9. November macht auf den zentralen gesellschaftlichen Stellenwert der Suchtberatungsstellen aufmerksam. In Aktionen im ganzen Land rund um diesen Termin informieren Fachkräfte die Öffentlichkeit über ihre Arbeit und ihre Angebote, über die aktuelle Gefährdungslage und kämpfen für den Erhalt der Suchtberatung. Denn: Vielen Menschen ist bislang (noch) nicht bekannt, welche vielfältigen Aufgaben Suchtberatung übernimmt und wie sie auf individueller und gesellschaftlicher Ebene wirkt. (PM)

www.aktionstag-suchtberatung.de


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