Werbung

Nachricht vom 30.10.2023    

Brief an Minister Hoch zum Krankenhauskonzept: Warum der Bürgermeister von Heupelzen nicht unterschrieben hat

LESERMEINUNG | Der Altenkirchener VG-Bürgermeister Fred Jüngerich hat ein Schreiben an Landesgesundheitsminister Clemens Hoch verfasst, in dem er die Sorgen rund um das Sanierungskonzept für den Krankenhaus-Standort in Altenkirchen zum Ausdruck bringt. Unterschrieben haben alle Ortsbürgermeister der VG - bis auf Rainer Düngen (Heupelzen). In einer Stellungnahme in Form eines Leserbriefs erklärt er seine Gründe.

Die Kuriere hatten über die Demo zum Krankenhauserhalt und das Schreiben an Minister Hoch zum Sanierungskonzept berichtet.

LESERBRIEF. "Nachdem im AK-Kurier veröffentlicht wurde, dass der "Bürgermeister von Heupelzen" den Brief an Minister Hoch nicht unterschrieben hat, gibt es einen wahren "Shitstorm" gegen meine Person. Es gibt aber auch Freunde, die nachfragen und nicht erst mal die Keule schwingen. Nachdem ich in den vergangenen Wochen in alle Richtungen recherchiert habe und gut im Thema bin, wollte ich meinen Kollegen Ortsbürgermeister mit meiner fehlenden Unterschrift nur sagen: "Liebe Leute, bitte denkt daran, dass unsere Krankenhäuser im Insolvenzverfahren sind und es Veränderungen geben muss. Im Schreiben an den Minister fordern wir aber die Beibehaltung des Status Quo." Nicht mehr und nicht weniger.

Es ist natürlich unschädlich, den Minister anzuschreiben, aber ich halte es zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht für nützlich. Die DRK-Geschäftsführung und die WMC-Berater würden es sich einfach machen und beim Status Quo von der Kommune den Defizitausgleich verlangen. Im Insolvenzverfahren ist es leider so, dass die Gläubiger und der Sachwalter des Amtsgerichts das Sagen haben.

Allerdings agieren Geschäftsführung und WMC so undurchsichtig, dass alle Beteiligten (ich auch) an "Gemauschel" glauben. Warum wurden Betriebsräte und Ministerium nicht eingebunden?



Konnte ich beim Insolvenzantrag noch die Gründe erkennen, so sehe ich jetzt nur noch den zumindest fahrlässig angerichteten Scherbenhaufen. Als überörtlich tätiger Kommunalpolitiker versuche ich immer im Ganzen zu denken, was mir allerdings derzeit kaum gelingt. Uns Altenkirchener Bürger und die gesamte Belegschaft lässt man im Regen stehen und die DRK-Geschäftsführung hält sich zur Ausrichtung in Altenkirchen bedeckt.

Was heißt MVZ und Notfallversorgung? Was bedeutet dies für die Belegschaft? Wer kann in Altenkirchen bleiben, wer kann in anderes DRK-Krankenhaus wechseln, wer wird entlassen?
Die Gesundheitsversorgung der Bürger muss einfach gewährleistet sein und die Beschäftigten haben ein Recht darauf zu erfahren, wie es weitergeht. Wir alle fordern die DRK-Geschäftsführung auf, endlich Antworten zu geben.

Ja, die Krankenhauslandschaft wird sich hier und in ganz Deutschland verändern, aber viele Kollegen und ich fordern für Altenkirchen zumindest ein durchdachtes Konzept für ein gut organisiertes MVZ und eine Notfallversorgung, die ihren Namen wert ist, und die Bürger nicht ihren Ängsten überlässt. Und diese Ängste wurden mir am Freitag bei der Demo vielfach dargelegt.

Für die Zukunft wünsche ich mir (und viele andere auch und viele andere nicht) ein Westerwaldklinikum unter Beteiligung aller Träger. Inzwischen wissen wir, dass ein Ersatzbau für Altenkirchen und Hachenburg nicht reicht.

Jetzt noch eine persönliche Bitte an alle Leser und die, die meinen sie müssten im Netz über mich herziehen: Ruft mich einfach an, wenn ihr mit meiner Meinung nicht einverstanden seid, aber lasst mich auch schon mal 'Querdenken'."

Rainer Düngen, Ortsbürgermeister Heupelzen


Mehr dazu:   Lesermeinung   Insolvenz DRK Trägergesellschaft  
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Geführte Wanderung durch den Hillscheider Wald im Kannenbäckerland

Am 21. Juni 2025 lädt das Hotel Hüttenmühle in Hillscheid zu einer geführten Wanderung durch den örtlichen ...

Infoabend in Wahlrod erklärt Förderprogramme für umweltschonende Landwirtschaft

Landwirte im Westerwald und darüber hinaus können sich am 23. Juni in Wahlrod über die AUKM-Förderprogramme ...

Umgestürzter Baum verursacht Verkehrsunfall in Wied

Ein unerwarteter Zwischenfall ereignete sich am Sonntag in der Mühlentalstraße in Wied. Ein Baum fiel ...

Buchtipp: "Die Kannenbäckerin" von Annette Spratte

In ihrem historischen Roman "Die Kannenbäckerin" entführt die Westerwälder Autorin Annette Spratte ihre ...

Michael Weidenfeller aus Müschenbach bleibt Vizepräsident des DStI

Michael Weidenfeller aus Müschenbach wurde erneut in ein bedeutendes Ehrenamt gewählt. Der Deutsche Steuerberaterverband ...

Bad Marienberg: ChorAktiv 2025 bringt Chorgesang auf den Marktplatz

Am Samstag, 28. Juni, wird der Marktplatz in Bad Marienberg zur Open-Air-Bühne für Chormusik. ChorAktiv ...

Weitere Artikel


Ein Herz und eine Seele - "Die Findlinge" gastieren in Montabaur

Die Theatergruppe "Die Findlinge" aus Bendorf präsentiert diese unterhaltsame Show am 31. Oktober im ...

Warnung vor Betrugsmasche "falscher Gerichtsvollzieher"

In den vergangenen Wochen kam es zu zwei Fällen, in denen Betrüger sich am Telefon als Gerichtsvollzieher ...

Drei Vorträge zum Finale der Workshopreihe "Frauen.Macht.Geld."

Mit drei spannenden Vorträgen im November endet die Reihe "Frauen.Macht.Geld.". Ins Leben gerufen wurde ...

Ruppach-Goldhausen: Diebstahl aus Baucontainern - Zeugen gesucht

Im Zeitraum von Freitag (27. Oktober, 7.30 Uhr) bis Montag (30. Oktober, 7.30 Uhr) wurden mehrere Baumaschinen ...

Naturschutzinitiative e.V. (NI) lehnt Entwurf des neuen Landesjagdgesetzes ab

Viel Wirbel gibt es um den Entwurf des geplanten Landesjagdgesetzes. Verschiedene Interessengruppen kritisieren ...

Schaumtraining für Einsatzkräfte der Feuerwehr aus dem Westerwaldkreis

Neben der klassischen Brandbekämpfung mit Wasser zählt Löschschaum bei der Feuerwehr als effektive Löschmethode ...

Werbung