Werbung

Pressemitteilung vom 25.10.2023    

Jean-Claude Séférian sang große Chansons im Stöffel-Park

Schön, dass das Gute im Westerwald so nahe liegt. Und so mussten die Liebhaber französischer Lieder nicht etwa zur Elbphilharmonie oder nach Frankreich reisen, wo Jean-Claude Séférian auch auftritt, sondern sie konnten ihn und seine Frau Christiane, die ihn am Klavier begleitet, in Enspel erleben. Initiiert hatte das Heinz Fischer, der sich sehr über die gut besuchte Alte Schmiede im Stöffel-Park freute.

Jean-Claude Séférian mit seiner Frau Christiane Rieger-Séférian, die ihn am Klavier begleitet hat. (Foto: Tatjana Steindorf)

Enspel. Künstler wie Charles Aznavour, Jacques Brel, Édith Piaf oder George Moustaki interpretiert Séférian, dessen Stimme und einfühlsame Interpretation durchgehend überzeugt. Ab und an setzt er sich an das Klavier und zeigt, dass er es meisterlich beherrscht, meist jedoch ist Christiane Rieger-Séférian als Begleiterin an den Tasten zu hören. Eine beeindruckende Leistung. Viel Applaus erhält auch ihr Solo "Carol of the Bells", das auf das ukrainischen Volkslied "Schtschedryk" zurückgeht. Sie spielt es seit Kriegsbeginn bei Auftritten, wie sie sagt. Es ist ein Gedenken an die Kriegsopfer und verkörpert die Hoffnung auf Frieden.

"Mit dem Urgroßvater des Chansons", Charles Trenet, beginnt Séférian. Auf "La Mer" folgt "La Méditerranée". Beides erweckt bei vielen Zuhörern Jugenderinnerungen. Aber trotz der Nostalgie, der angenehmen Melodien und der sanften französischen Laute steckt mehr in den Texten als das. Das Mittelmeer wird bei Moustakis Lied zum Symbol für Frieden und Krieg und zeigt, wie es verschiedene Kulturen und Geschichte miteinander verbindet. Viele der hier zitierten Sänger waren - teils durch ihre Vorfahren - multikulturell, teils jüdisch, armenisch, griechisch, belgisch, waren weltoffen, vielsprachig. Sie zeigten mit ihren Werken, dass es auch eine andere Heimat als die durch Landesgrenzen gesetzte gab und gibt: eine menschliche, kritische, hoffnungsvolle, künstlerische.



Die Vielfalt im Künstler
Séférian selbst ist in Beirut geboren, hat armenische Wurzeln, ist französischer Chansonier und lebt in Münster. Vielleicht ist es auch diese Vielfalt in ihm, die ihn Adamos Lied "Inch‘ Allah" so großartig wie erschütternd interpretieren lässt. Das 1967 erschienene Lied erzählt von der Schönheit des Nahen Ostens und Jerusalems, über die Tragik des Konflikts dort, bei dem Menschenleben an Bedeutung verlieren. Ein nachdenklich machender Beitrag, ein künstlerischer Höhepunkt des Abends und leider höchst aktuell.

Doch die Stimmung gibt sich nicht der Verzweiflung hin. Der Münsteraner Musiker bietet auch Sprachakrobatik nach Art von Aznavour, wird lyrisch mit Prévert, ist mal berührend, mal schmissig und mitreißend. Und schließlich bringt er sogar das Publikum leichthändig zum Mitsingen. Es wird spürbar: Man dreht sich mit im Weltenkarussell, nur woran man sich dabei festhält, das gilt es mit Herz und Verstand zu sondieren. "Für mich ist er der beste Interpret französischer Chansons im deutschsprachigen Raum", so Mitorganisator Heinz Fischer. (PM)


Mehr dazu:   Veranstaltungsrückblicke  
Lokales: Westerburg & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Westerburg auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


2. Aktualisierung: Brand in der Friedrich-Schweitzer-Schule in Westerburg

Westerburg. Feuerwehren im Großeinsatz: Um exakt 14.18 Uhr alarmierte die Leitstelle die Feuerwehren aus Westerburg, Gershasen, ...

Ginsterblütenwanderung rund um das Kloster Marienthal

Marienthal. Während der Wanderung umsäumen Blüten in gelber Farbenpracht die vielen urigen Pfade, die auf dieser Tour bewandert ...

Zugverkehr beeinträchtigt - Verspätungen und Ausfälle möglich

Region. Am 14. Mai um 15.30 Uhr begannen Reparaturarbeiten an der Bahnstrecke zwischen Porz (Rhein), Schladern (Sieg) und ...

Fotofahndung: Vermisster thailändischer Mönch aus Boppard gesucht

Boppard. Die Polizei Boppard hat eine Öffentlichkeitsfahndung eingeleitet und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. "Bitte ...

Vortrag in Niederelbert: Einblick in die Welt der Künstlichen Intelligenz

Niederelbert. Die Implementierung von Künstlicher Intelligenz (KI) hat sowohl den Alltag als auch die Wirtschaftslandschaft ...

Vogelstimmenexkursion des NABU Hundsangen begeisterte Vogelfreunde

Hundsangen. Der Rundgang mit dem Naturkundler und Vogelexperte Georg Fahl aus Meudt-Eisen führte diesmal am Hundsänger Steinbruch ...

Weitere Artikel


Klinikkonzept: Rüddel sieht „Müschenbach-Verbandelung“ – Kritik aus Hachenburg

Altenkirchen/Hachenburg. Der Plan, mit dem die insolventen DRK-Krankenhäuser in Altenkirchen, Hachenburg und Kirchen zukunftsfit ...

Ransbach-Baumbach: One Of These Pink Floyd Tributes - "50 Jahre Dark Side Of The Moon"

Ransbach-Baumbach. Neben ausgesuchten Klassikern werden One Of These an diesem Abend das komplette Album "Dark Side Of The ...

Pkw-Fahrer mit fast drei Promille in Nentershausen unterwegs

Nentershausen. Beim Erkennen des Funkstreifenwagens bog der allein im Fahrzeug befindliche 47-jährige Fahrzeugführer aus ...

Haus- und Straßensammlung im November: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ruft zur Spende auf

Region. Fast 80 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges ist die Aufgabe des Volksbundes - jedem Gefallenen eine würdige Ruhestätte ...

Masterplan Gelbachtal: Der durchgehende Wanderweg als erstes Leuchtturm-Projekt bereits eröffnet

Montabaur. Der Wanderweg wurde mit einem Festakt am 24. September von den drei Bürgermeistern der beteiligten Verbandsgemeinden ...

Spielend aktiv: Qualitätssiegel "Bewegungskita" für die Kita Sonnenschein in Montabaur

Montabaur. Das neue Schild am Eingang spricht für sich: Ein Mädchen und ein Junge kicken lachend einen Ball. Das Zertifikat ...

Werbung