Werbung

Pressemitteilung vom 30.09.2023    

Landkreistag: Flüchtlingsfrage gefährdet Vertrauen der Bürger in den Staat

Das Präsidium des Deutschen Landkreistages tagte als kommunaler Spitzenverband unlängst im Westerwaldkreis. Thema war der endlos erscheinende massenhafte Andrang von Flüchtlingen und die damit verbundene Überforderung von Landkreisen und Kommunen. Vor Ort wachse das Unverständnis, weil es nicht ausreichend Kapazitäten gibt.

Symbolbild (Quelle: Pixabay)

Westerwaldkreis. Der Deutsche Landkreistag (DLT) hat nach der Sitzung seines Präsidiums im Westerwaldkreis erneut erheblich verstärkte Anstrengungen zur Begrenzung des Zuzugs von Geflüchteten gefordert. DLT-Präsident Reinhard Sager sagte: „Die Landkreise können allein die reine Unterbringung Geflüchteter kaum mehr bewältigen. An Integration ist erst recht nicht mehr zu denken. In vielen Landkreisen werden Notunterkünfte wie Zelte und Turnhallen genutzt, sämtliche verfügbaren leer stehenden Heime oder Hotels sind angemietet worden. Das wird gesellschaftlich zu einem immer größeren Problem. Die Akzeptanz bei Bürgerinnen und Bürgern kann nicht gesichert werden, wenn die Bundesregierung nicht endlich konsequent die Zuwanderung deutlich begrenzt und besser ordnet.“

Wichtig sei darüber hinaus, dass die Bundesländer nur Menschen auf die Kommunen weiterverteilen, die eine Bleibeperspektive haben. Vor Ort wachse das Unverständnis, weil es nicht ausreichend Kapazitäten gibt. „Eine aussichtsreiche Integration mit Kita- und Schulplätzen, Sprachkursen, Weiterbildung, Qualifizierung und Aufnahme einer Erwerbsarbeit ist in einer derart prekären Gesamtsituation nicht möglich. Auf diese Weise türmen sich riesige Integrationsnotwendigkeiten auf, die nur schwerlich bewältigt werden können. Wir schaffen an dieser Stelle riesige Zukunftslasten“, warnte Sager.

Jetzt müsse es darum gehen, auf der EU-Ebene einen entscheidenden Schritt weiterzukommen: „Wir brauchen einen generellen europäischen Ansatz, um den Zuzug zu steuern. Deutschland darf deshalb nicht wie aktuell weiter auf der Bremse stehen, wir brauchen den Asylkompromiss. Dazu müssen sich das EU-Parlament, die europäischen Regierungen und die EU-Kommission rasch einigen“, so Sager.



National müsse außerdem ein wirksamer Grenzschutz gewährleistet werden. „Es ist richtig und lange überfällig, an den Grenzen zu Tschechien und Polen auch stationäre Kontrollen durchzuführen. Auch müssen wir die Personen zurückführen, die keinen Anspruch auf Asyl haben. Dazu braucht es auch eine Ausweitung der Liste sicherer Herkunftsstaaten, einschließlich der Maghreb-Staaten und der Türkei.“

Vor diesem Hintergrund sei es zu begrüßen, dass die Bundesinnenministerin Vorschläge zur Verbesserung der Rückführung gemacht und dabei auch Änderungswünsche der Kreisausländerbehörden aufgegriffen habe. „Die Verlängerung der Höchstdauer des Ausreisegewahrsams, die verbesserten Möglichkeiten zur Durchsuchung und zur Auswertung von Datenträgern sowie die gesetzliche Vorgabe eines dringenden Ausweisungsinteresses bei Mitgliedern krimineller Clans können dazu beitragen, dass Ausreisepflichtige schneller abgeschoben werden können und der Aufenthalt von straffälligen Drittstaatsangehörigen einfacher beendet werden kann.“

Auch würden die angestrebten Verbesserungen zum Datenaustausch zur Entlastung der Ausländerbehörden beitragen, so der DLT-Präsident abschließend. (PM)


Lokales: Montabaur & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

WW-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Politik


CDU zieht wegen unzureichender Antworten der Landesregierung vor Gericht

Die CDU-Fraktion in Rheinland-Pfalz sieht sich durch die Landesregierung im Recht auf umfassende Auskunftspflicht ...

VG Bad Marienberg: Andreas Heidrich verabschiedet und Marvin Kraus zum neuen Bürgermeister ernannt

In der Verbandsgemeinde Bad Marienberg fand ein bedeutender Wechsel statt. Andreas Heidrich verabschiedete ...

FDP und CDU-Spitzenkandidat Schnieder im Dialog: Neue Bündnisse möglich?

Der FDP-Kreisverband Neuwied lud den CDU-Spitzenkandidaten Gordon Schnieder zu einem Kaminabend nach ...

Neues Zentrum für Robotik und KI für Landkreis Neuwied geplant

Im Landkreis Neuwied laufen seit August 2024 intensive Planungen für ein Bildungs-, Forschungs- und Anwendungszentrum ...

Harald Orthey im Gespräch mit der Hachenburger Wirtschaft

In den Räumlichkeiten der Westerwald Brauerei trafen sich die Hachenburger Christdemokraten zu ihrem ...

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder im Dialog über Chancen für den Westerwald

In Alpenrod trafen sich interessierte Bürger mit Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder, um drängende ...

Weitere Artikel


Zeugen gesucht: Altkleidercontainer in Brand gesteckt

Offenbar zündelte ein bislang unbekannter Brandstifter an einem Altkleidercontainer in der Rheinstraße ...

Märchen-Parodien für Erwachsene mit Achim Amme

Westerburg ist heute noch vielen in schöner Erinnerung als die Märchenstadt mit dem wunderschönen Märchenpark. ...

Sprengung eines Geldautomaten in Montabaur - Hinweise gesucht

In der vergangenen Nacht (1. Oktober) kam es in der Poststraße 39 in Montabaur durch unbekannte Täter ...

Sperrung zwischen Niederelbert und Holler

Wegen der Veranstaltung "Almabtrieb 2023" wird die K 168 zwischen Niederelbert und Holler ab heute Mittag ...

Bilanz zum Aktionstag "sicher.mobil.leben - Rücksicht im Blick"

Am Dienstag (26. September) beteiligte sich das Polizeipräsidium Koblenz am bundesweiten Aktionstag "sicher.mobil.leben" ...

Wenn Digitalisierung für häusliche Gewalt missbraucht wird: Reader zur Fachtagung erschienen

Gewalt in sozialen Beziehungen hat bekanntlich viele Gesichter und reicht von bloßer Gewaltanwendung ...

Werbung