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Pressemitteilung vom 15.09.2023    

Das Ofenbaumuseum in Westerburg: Gershasen nahm an "Tag des offenen Denkmals" teil

In dem kleinen Stadtteil von Westerburg Gershasen befindet sich ein wahres Schmuckstück: Das Ofenbaumuseum im dortigen Backes. Liebevoll eingerichtet können dort Besucher Dinge des täglichen Gebrauchs aus vergangenen Zeiten bestaunen. Aus einer Zeit, in der moderne Technik den Menschen noch nicht viel Arbeit abnahm und speziell Frauen an Herd und Hof, in einer ländlich geprägten Region hart arbeiten mussten.

(Fotos: privat)

Westerburg. Im Erdgeschoss des Backes wird tatsächlich zu besonderen Anlässen noch Brot gebacken, nach alten Rezepten im funktionstüchtigen Backes, dazu wird der Backes "angestocht", um köstliches Brot herzustellen. Von 1985 bis 2020 wurde der Backes von den sogenannten "Backesfrauen" betrieben. Das waren Frauen, die sich in Gershasen zusammengeschlossen hatten, um eine alte Tradition fortzuführen und den Backes auch nicht verrotten zu lassen. Leider mussten die "Backesfrauen" auch ihrem Alter Tribut zollen, es waren auch einige der Frauen verstorben, so dass 2020 ein Generationenwechsel stattfand. Junge Menschen aus Gershasen wollten nicht einfach zusehen, dass ihr der Backes ungenutzt bleibt.

Da einige der jungen Frauen auch ihre Männer begeistern konnten, war der Name "Backesfrauen" nicht mehr zeitgemäß. Ab sofort existierte in Gershasen das "Backesteam". Dieses "Backesteam" nahm den Tag des offenen Denkmals zum Anlass, den Ofen zu befeuern.
Der für die Herstellung des Backesbrotes benötigte Sauerteig wurde von einer einheimischen Bäckerei hergestellt, die dazu die erforderlichen Möglichkeiten hatte. Am Ende des Tages waren etwa 50 Backesbrote produziert, die an Bewohner von Gershasen verkauft wurden.
Das "Backesteam" versuchte auch etwas Neues, nämlich die Herstellung eines Bierbrotes. Der Test verlief sehr zufriedenstellend, sodass man davon ausgehen kann, dass bei nächster Gelegenheit normales Backesbrot und Bierbrot angeboten werden.



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Im Ofenbaummuseum im 1. Stock des Backes sind "Schätzchen" aus längst vergangenen Zeiten zu bewundern. Küchenutensilien wie verschiedene Suppenkellen, Rührgeräte, Töpfe, Geschirr und Bestecke. Aber auch Kleidungsstücke und Unterwäsche, wie zum Beispiel die berühmt-berüchtigten "Liebestöter", das waren Omas Unterhosen. Weiterhin befinden sich dort ein funktionierendes Harmonium und ein nachgebauter Backesofen. Ein Altdeutscher Steinofen aus der Bäckerei "Konrads" in Willmenrod. Das Ofenbauermuseum wird seit Jahren von Bärbel Rudolph betreut.

Überraschenderweise kam Nina Engel von der Tourist Information WällerLand der VG Westerburg vorbei und überreichte der verblüfften Bärbel Rudolph als kleine Anerkennung einen Präsentkorb. Rosemarie Jung, die zweite Frau im Museum, konnte Nina zu Hause antreffen, um sie ebenfalls zu überraschen.

Gershasen kann sich damit schmücken, das einzige Dorf der Backofenbauer in Rheinland-Pfalz zu sein. Im Rahmen der Eingemeindung bei der Stadt Westerburg wurde aus der Hauptstraße mitten durchs Dorf die Ofenbauerstraße durch den Stadtteil Gershasen. (PM)


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