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Nachricht vom 08.10.2011    

Die Rente reicht oft nicht zum Leben

Bereits 640 Westerwälder Senioren sind auf die Grundsicherung angewiesen, Tendenz steigend. Die Rente reicht nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Welle der Altersarmut, die sich abzeichnet, wird auch die Kommunen restlos überfordern.

Westerwaldkreis. Für 640 Senioren im Westerwaldkreis reicht die Rente nicht aus um ihren Lebensunterhalt damit finanzieren zu können. Im Jahr 2010 haben somit 1,7 Prozent der über 65-jährigen Grundsicherung im Alter bezogen. Im Vergleich mit 2005 bedeutet das eine wenig dramatische Zunahme um 12 Prozent.

Dies erfuhr der Sprecher des Forums Soziale Gerechtigkeit, Uli Schmidt (Horbach), als SPD-Kreistagsmitglied auf Anfrage von der Kreisverwaltung. Er kann einen rückläufigen Trend der Zahlen nicht erkennen und verweist auf die Tatsache, dass es dem Großteil der Rentner besser geht als jemals zuvor in der deutschen Geschichte. Trotzdem gebe es immer mehr Menschen deren Rente zu klein ist und zum Leben nicht reicht.
Zunehmend mehr Menschen benötigten direkt vor dem Eintritt ins Rentenalter die Grundsicherung. Sie haben in den letzten Jahren ihres Erwerbslebens "prekär" oder nur unregelmäßig gearbeitet und Hartz-IV-Leistungen bezogen. "Da rollt eine Welle der Altersarmut auf uns zu, die in wenigen Jahren auch die Kassen der Kommunen überrollen wird", vermutet der SPD-Sozialpolitiker.

Auffällig ist, dass mit 59 Prozent mehr Frauen als Männer Grundsicherung beziehen. Den meisten reicht die Witwenrente nicht zum Leben, da sie selbst nie gearbeitet haben und ihr Mann schon eine mickrige Rente hatte. Betroffen sind auch Selbständige, die ihr Leben lang gearbeitet haben und deren Pensionsansprüche trotzdem zu gering sind.
Neben den Senioren gibt es eine zweite größere Gruppe im Leistungsbezug: die Bezieher von stationärer Grundsicherung. Dazu teilte Landrat Achim Schwickert mit: "Von den 640 Leistungsberechtigten über 65 Jahre bezogen 124 Berechtigte Leistungen in Einrichtungen, auf die Empfänger unter 65 Jahre entfielen 248 in Einrichtungen (insgesamt 372)".
Laut Kreisverwaltung entfallen auf 1.000 Einwohner ab 18 Jahre insgesamt 8,4 Grundsicherungsempfänger/innen. Dies liegt im Schnitt vergleichbarer Landreise mit 9,0, wobei die Zahl zwischen 5,1 und 12.2 schwankt. Der Westerwaldkreis nimmt landesweit in der Rangfolge der Landkreise Platz 10 ein, sozusagen im gesicherten Mittelfeld.
Das Forum Soziale Gerechtigkeit kündigt für den 9.Februar 2012 in Kooperation mit dem DGB und dem Evangelischen Dekanat Selters eine Infoveranstaltung zur drohenden Altersarmut an.


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