Geschäftsführer des Stöffel-Parks feierlich aus dem öffentlichen Dienst in den Ruhestand verabschiedet
Von Wolfgang Rabsch
Im "Tertiärum" im Stöffel-Park war am Donnerstag (31. August) ganz schön was los: Zu seinem altersbedingten Abschied als Geschäftsführer des Stöffel-Parks in Enspel hatte Martin Rudolph viele Freunde, Wegbegleiter, Sponsoren und Kollegen eingeladen. Im Laufe des Vormittages kamen immer mehr Menschen zum "Tertiärum", um sich zu verabschieden, oder zum offiziellen Ruhestand zu beglückwünschen.
Enspel. So wie Martin Rudolph im Vorfeld es sich gewünscht hatte, brachten alle Gäste nicht nur Geschenke mit, sondern besonders viel gute Laune, was den baldigen Pensionär sichtlich erfreute. Da die meisten Gäste untereinander bekannt waren, fanden sich sehr schnell an den vielen Stehtischen Gesprächsgruppen zusammen. Durch die Räumlichkeiten wehte ein Hauch von Leichtigkeit, aber auch Sentimentalität war zu spüren. Es soll jedoch an dieser Stelle nicht auf die Tränendrüse gedrückt werden, denn es gibt auch einen Grund, sich zu freuen: Martin Rudolph wird zwar offiziell durch Erreichen der Altersgrenze aus dem öffentlichen Dienst als Mitarbeiter der Verbandsgemeinde Westerburg ausscheiden. Er wird jedoch in eingeschränkter Form dem Stöffel-Park erhalten bleiben. Zusammen mit seinem Team, hat er wesentlich dazu beigetragen, dass der Stöffel-Park heute das ist, was er ist, nämlich eine der größten touristischen Attraktionen im Westerwald.
Martin Rudolph ist ein Menschenfreund, der sich nicht hinters Licht führen lässt, einen geraden Weg verfolgt und wenn es sein muss, auch mit anpackt, um sein Ziel zu erreichen, aber immer leise und charmant. Zum Amüsement der Gäste erfolgte ein kleiner "Schlagabtausch" zwischen Martin Rudolph und Dieter Wisser, Ortsbürgermeister von Enspel, Vorsitzender des Stöffelvereins und Mitglied im Zweckverband Stöffel-Park. Martin Rudolph verabschiedete sich bei den Gästen mit einer Dankesrede. In seinem Dank schloss er auch die Mitarbeiter des Stöffel-Parks mit ein, die ihn immer unterstützt hätten und er sich stets auf sie verlassen konnte. Beruhigend wirkten seine Worte, als er erklärte, dass kein Grund zu wehleidigem Gejammer vorhanden wäre. Denn er würde eingeschränkt weiter für sein Herzensprojekt tätig sein. Mit lang anhaltendem Beifall wurde Martin Rudolph für seinen unermüdlichen Einsatz im und für den Stöffel-Park gedankt.
Dieter Wisser hielt die Laudatio
Dieter Wisser goss etwas Wasser in den Wein, als er von einigen "Ringkämpfen" mit seinem Freund Martin berichtete, zur Unterhaltung und zum Gelächter der Besucher. "Der Martin ist schon ein harter Brocken, der tut immer so, als wenn er keiner Fliege etwas zuleide tun könnte, aber in Wirklichkeit ist das Taktik und er erreicht meistens das, was er will. Einmal in der Woche hat es zwischen uns mindestens kräftig gekracht, aber dann haben wir uns auch wieder schnell vertragen", resümierte der Ortschef. Die Gäste konnten kaum glauben, dass nach Martin Rudolph eine bislang unbekannte Gattung und Art fossiler Rüsselkäfer aus dem oberoligozänen Kratersee am Stöffel gefunden und Igneonasus rudolphi benannt wurde. Der lateinische Gattungsname Igneonasus ("Feuernase") nimmt Bezug auf die durch Vulkanismus bedingte Entstehung und spätere Zerstörung des ehemaligen Sees, während der Artname dem Leiter des Stöffel-Parks Martin Rudolph und seinem Engagement für die Fossillagerstätte gewidmet ist. Unter dem Beifall der Besucher überreichte Dieter Wisser Martin Rudolph die offizielle Bestätigungsurkunde.
Drehorgel und "One Man Band" sorgten für beste Stimmung
Zum Abschluss der launigen Reden von Martin und Dieter wartete noch ein weiterer Höhepunkt auf Martin Rudolph: Die musikalische Begleitung im "Tertiärum" erfolgte durch Stefan Bauer aus Aschaffenburg, der sich als "One Man Band" bezeichnete und nach der Melodie von "Weine nicht kleine Eva" von den Flippers einen auf Martin Rudolph umgeschriebenen Text vortrug, der einige herrliche Anekdoten und "Spitzen" von und über Martin Rudolph zum Inhalt hatte.
Während Stefan Bauer drinnen für Musik und beste Stimmung sorgte, begeisterte vor der Tür Helmut Becher mit seiner Drehorgel, auf der er Westerwaldlieder, aber auch Rockiges zum Besten gab. Es musste ein zweiter Tisch herangeholt werden, um die vielen Geschenke abzustellen, die von den Besuchern als Zeichen der Anerkennung mitgebracht wurden. Die Ära Martin Rudolph ist noch nicht ganz beendet, weil er dem Stöffel-Park auch weiterhin, wenn auch eingeschränkt, mit Rat und Tat zur Verfügung stehen wird. Den Tag des offiziellen Abschieds aus dem öffentlichen Dienst wird er sicherlich nicht so schnell vergessen, da ihm seitens der Besucher aufrichtiger Dank und Wertschätzung entgegengebracht wurde.
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