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Nachricht vom 15.08.2023    

"Ischelessen" und Kirmesausklang: Die Hachenburger Kirmes 2023 ist Geschichte

Von Wolfgang Rabsch

Wie schnell die Zeit vergeht: Drei Tage Spaß, Freude, Frohsinn und Unterhaltung sind wie im Fluge vergangen. Mit dem fulminanten Kirmesausklang im Festzelt kehren in Hachenburg wieder Ruhe und Normalität ein. Was am Kirmessamstag bei der Kirmeseröffnung mit einem großen Volksfest begann, endete mit einem Bürgerfest im Festzelt im Burggarten.

Die Hachenburger Kirmes 2023 war ein Erfolg. (Fotos: Wolfgang Rabsch)

Hachenburg. Der letzte Tag der diesjährigen Kirmes begann mit dem traditionellen "Ischelessen" im Lesegarten des historischen Vogthofs in der Altstadt von Hachenburg. Dort konnte Stadtbürgermeister Stefan Leukel über 200 Gäste begrüßen, die bei bester Stimmung und bestem Wetter, sich mit der Westerwälder Delikatesse verwöhnen ließen. Einige Kommunalpolitiker, Vertreter von Banken und dem Handel, sowie Vereine und Institutionen aus dem sozialen Bereich, hatten sich eingefunden. Der besondere Dank Leukels galt den städtischen Mitarbeitern sowie den Angehörigen des Bauhofs, ohne deren tatkräftiges Mitwirken es erhebliche Probleme bei der Durchführung der Kirmes gegeben hätte, sei es bei der Bedienung beim "Ischelessen" oder bei der Herrichtung des total vermatschten Burggartens als Festplatz.

Mit viel Beifall wurde eine große Abordnung des Sanitätsregiments 2 (SanRgt 2) "Westerwald" Rennerod sozusagen als Ehrengäste begrüßt, zumal in diesem Jahr das zehnjährige Bestehen der Patenschaft zwischen dem Regiment und der Stadt Hachenburg begangen wird.

Vom "Ischelessen" in vergangenen Jahrhunderten
Nach der formellen Begrüßung konnten sich die "ausgehungerten" Gäste ihren Gaumen von dem wohlschmeckenden Gericht verwöhnen lassen. Ein Riesenlob haben sich die fleißigen Bedienungen verdient, denen es gelang, innerhalb von wenigen Minuten, auf dem unebenen Gelände, allen Gästen ihr Gericht zu servieren.

Für Auswärtige bedarf es dazu einiger Erklärungen: "Ischel" ist Hachenburger Platt und heißt ganz einfach Igel. Während der großen Hungersnöte in den vergangenen Jahrhunderten, die gerade in den ländlichen Gegenden wie dem Westerwald extreme Nöte hervorriefen, wurde praktisch alles, was sich nicht wehren konnte, gefangen und gegessen. Dazu gehörten leider auch die possierlichen Stacheltiere. Gott sei Dank werden sie heute nicht mehr gejagt, sondern sogar geschützt. Das Ischelessen bei der Kirmes jedoch ist geblieben - wenn auch heute statt der Stachelträger deftige Frikadellen serviert werden.

Kampf ums Rathaus
Nach der Speisung der Gäste stand der Kampf um das Rathaus im Mittelpunkt. Inzwischen waren am Vogthof der Musikverein Siershahn und die Kirmesgesellschaft eingetroffen, um dem Stadtfürsten zu zeigen, wer das Sagen hat. Dazu drangen Präsident Marco Pfeifer und Kirmesekel Bob Franke in das Rathaus ein und entrissen nach heftigem Kampf Stefan Leukel den Schlüssel zum Rathaus, um diesen anschließend stolz dem jubelnden Fußvolk zu präsentieren.



Nachdem die Lage sich etwas beruhigt hatte, marschierte ein großer Festzug in Richtung Alter Markt. Dort angekommen hielten Marco Pfeifer und Bob Franke nochmals kurze Reden, In denen mal wieder die Bewohner des "Jammertals" ihr Fett abbekamen. "Jammertal" ist die ironische Bezeichnung für die Altstadt von Hachenburg.

Volles Programm im Festzelt
Anschließend zog der Festzug vom Alten Markt in das Festzelt im Burggarten, binnen kürzester Zeit war das riesige Festzelt bis auf den letzten Platz besetzt. Alle Besucher waren voller Vorfreude, weil ihnen im Vorfeld ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm versprochen worden war. Die Versprechungen wurden eingehalten, wenn nicht sogar übertroffen.

Pfarrer Yannik Steffens und Gemeindereferent Florian Ahr mussten beim Memory-Spiel ihr Können beweisen und konnten gleichzeitig für eine gute Sache Spenden einsammeln. Nach dem Ende ihres Spiels wurden Sammelbüchsen durch die Reihen gereicht und ein Ergebnis von weit über 1000 Euro erzielt. Das Geld soll für ein Projekt verwandt werden, das Kindern von Eltern helfen soll, die psychisch erkrankt und suchtkrank sind.

Im Anschluss zeichnete Stadtbürgermeister Stefan Leukel Heinz Becker als "Bürger des Jahres" aus und würdigte ihn als jemanden, der mit Leib und Seele seiner Stadt Hachenburg verbunden ist und viel zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beigetragen habe. Stefan Leukel und Marco Dörner, der Erste Beigeordneter der VG Hachenburg, mussten beim lustigen Glücksradspiel Straßennamen erraten, bei denen natürlich wieder der Ortsteil "Jammertal" durch den Kakao gezogen wurde.

Brauereichef Jens Geimer durfte danach beweisen, dass er nicht nur gutes Westerwälder Bier brauen kann, sondern auch über magische Kräfte verfügt, indem er einige Zaubertricks vorführte, die durchaus für einen Auftritt in Las Vegas gereicht hätten.
Musikalisch begleitet und für beste Stimmung im Zelt sorgten der Musikverein Siershahn und zum Kirmesausklang die "Lasterbacher Musikanten". (Wolfgang Rabsch)



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