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Pressemitteilung vom 03.07.2023    

Maxsain: Bürger gestalten die Verkehrssicherheit mit

Ein neuer Arbeitskreis aus Bürgern und Gemeinderatsmitgliedern prüft Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in Maxsain und soll die beiden Dörfer der Ortsgemeinde sicherer und lebenswerter machen.

Mit dem Ziel, die Verkehrssicherheit und die Lebensqualität in der Ortsgemeinde zu verbessern, sammelten die Natur- und Heimatfreunde Unterschriften für einen Einwohnerantrag. (Foto: Natur- und Heimatfreunde)

Maxsain. Mit dem Ziel, die Verkehrssicherheit und damit die Lebensqualität in der Ortsgemeinde Maxsain zu verbessern, sammelten die Natur- und Heimatfreunde Maxsain/Zürbach in den vergangenen Monaten Unterschriften für einen Einwohnerantrag. Am 29. Juni wurde dieser Antrag im Rahmen der Gemeinderatssitzung behandelt. Vertretungsberechtigt für das von 216 Unterzeichnern getragene Anliegen zeigten sich Fred Schmidt, Thomas Rudolph und Pierre Rüdel. "Gemeinsam mit weiteren engagierten Vereinsmitgliedern befassten sie sich bereits seit Monaten mit der Thematik und waren somit ideal vorbereitet auf die Präsentation ihrer Standpunkte in der Sitzung", so der Verein.

Pierre Rüdel wies gleich zu Beginn ausdrücklich auf den Wunsch und Willen des Vereins hin, bei dem Thema konstruktiv mit der Gemeinde zusammenzuarbeiten. Er erwähnte die Vielzahl an Problempunkten in den Dörfern, welche ganz unterschiedliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung erfordern: "Man würde nicht denken, dass der Verkehr auch bei uns in Zürbach ein Problem ist. Wir haben nur eine Einfahrt und keine Ausfahrt und trotzdem kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen insbesondere im Bereich des Hohlwegs".

Fred Schmidt, der selbst als Referent im Deutschen Verkehrsrat tätig ist und von dort einen großen Erfahrungsschatz mitbringt, zeigte Folien mit Auszügen aus relevanten Verordnungen und Richtlinien und stellte sie in anschaulicher Weise Fotos aus dem tagtäglichen Verkehrsgeschehen in der Ortsgemeinde gegenüber. "Für die Verkehrspsychologen, mit denen ich die Situation in Maxsain erörtert habe, steht außer Frage, dass Maßnahmen angesichts der örtlichen Gegebenheiten umsetzbar sind", so Fred Schmidt.

Als letzter Redner verwies Thomas Rudolph zunächst auf die überwältigende positive Resonanz aus der Bevölkerung für das Vorhaben. Er erwähnte die vielen fruchtbringenden Haustürgespräche bei der Unterschriftensammlung, betonte aber gleichzeitig die Komplexität des Unterfangens. Nicht nur griffen viele Gesetze und Vorschriften ineinander, die kaum eine Behörde vollständig überblicken kann. Auch gebe es Verzahnungen in der Zuständigkeit zwischen verschiedenen Akteuren, die nicht immer ausreichend miteinander kommunizierten. "Wir werden recht schnell an Behörden geraten, die voller Überzeugung sagen, das geht nicht, das haben wir noch nie gemacht‘! Das heißt für uns, den nächsten Ansprechpartner zu finden", plädierte Rudolph. Er ergänzte, Maxsain könne auf Erfahrungen anderer Gemeinden zurückgreifen, die in einer ähnlichen baulichen Situation bereits erfolgreich Maßnahmen umgesetzt haben. Die Referenten forderten den Gemeinderat abschließend auf, einen Ausschuss für Verkehrssicherheit zu gründen, der hälftig mit Bürgern besetzt ist.



Wie drängend das Thema sei, habe sich in der anschließenden hitzigen Diskussion gezeigt, berichtet der Verein weiter. "Deutlich mehr 30 Einwohner besuchten die Sitzung. Jeweils ein Vertreter der Kreisverwaltung und VG-Verwaltung wohnten der Sitzung ebenfalls bei, um Stellung aus fachlicher Perspektive nehmen zu können. Diese zeigten sich beeindruckt von der Expertise der Referenten, welche ihrem Antrag eine 80-seitige Ausarbeitung beifügten, betonten jedoch, dass die Gesetzeslage verkehrsbeschränkenden Maßnahmen entgegenstehe." In der Debatte wurde noch deutlicher, dass die Komplexität und unterschiedlichsten Zuständigkeiten nicht an einem Abend zu klären sind und es engagierter Menschen bedarf, um Wandel und Verbesserungen zu erarbeiten und zu begleiten. Die Besucher baten daher, den Fokus auf die Möglichkeiten anstelle der Hindernisse zu lenken.

"Der Rat beschloss nun im Einvernehmen mit den Antragstellern die Einrichtung eines Arbeitskreises anstelle eines formalen Ausschusses. Er wird aus jeweils fünf Mitgliedern des Rates und der Bürgerschaft gebildet und soll bald seine Arbeit aufnehmen."

Einige erste Maßnahmen werden sich wahrscheinlich recht zügig umsetzen lassen, so die Natur- und Heimatfreunde. Dazu gehört das Aufmalen von "Haifischzähnen" in Zürbach, um Verkehrsteilnehmer für die Rechts-vor-Links-Regelung im Dorfkern zu sensibilisieren. Für die großen Maßnahmen, die eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität herbeiführen, heißt es jedoch, gemeinsam dranzubleiben. "Wir stellen uns dieser Verantwortung."

Der Verein Natur- und Heimatfreunde Maxsain/Zürbach wurde im Mai 2022 von jungen und junggebliebenen Menschen gegründet, die Maxsain und Zürbach schöner, lebenswerter und nachhaltiger machen möchten. Dessen Tätigkeiten erstrecken sich über einen großen thematischen Bereich. Der Verein setzt sich ein für die Förderung des Natur- und Umweltschutzes einschließlich des Klimaschutzes. Zudem engagiert er sich in der Heimatpflege, Heimatkunde und der Ortsverschönerung. Er fördert auch das bürgerschaftliche Engagement zugunsten gemeinnütziger Zwecke und Brauchtumspflege. Mehr Informationen gibt es auf der Website des Vereins oder per E-Mail an verein@heimax.info. (PM)



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