Wirtschaft auf der Schulbank: Jahresempfang der Westerwälder Wirtschaft am Raiffeisen-Campus
Trotz der Wettervorhersagen hat sich auch in diesem Jahr, anlässlich des Jahresempfangs der Westerwälder Wirtschaft, eine bunt gemischte Gästeschar aus Wirtschaft, Politik, Behörden, Gesundheit, Gesellschaft, Bildung- und Forschung auf den Weg zum Raiffeisen-Campus nach Dernbach gemacht. Der Mut und die Risikobereitschaft wurden mit einem abwechslungsreichen Programm und spannenden Impulsen belohnt.
Dernbach. In Empfang genommen wurden die Gäste von den Schullotsen des Campus, die in Rundgänge ihre "zweite Heimat" präsentiert und vom Campusleben berichtet haben. Mit einem "Trommel Flash-Mop" startete das offizielle Programm, wie üblich mit der Begrüßung von Landrat Achim Schwickert.
Er hob hervor, dass man sich an einer der 15 besten Schulen bundesweit befände und erinnerte kurz an die ersten Gespräche zur Schulgründung mit Dr. Jörn-Peter Kukuk, heute, gemeinsam mit Martina Düring, Vorstand der Trägergenossenschaft Raiffeisen-Campus eG. "Wir sind stolz darauf, dass dieses Projekt im Westerwaldkreis erfolgreich umgesetzt wird", so Schwickert mit großer Anerkennung.
Neben den zahlreichen Herausforderungen war es dem Landrat ein Anliegen anhand eines einfachen, Beispiels eine Entwicklung besonders hervorzuheben: "Ich wurde in den letzte drei Tagen vor allem gewarnt - Niederschlägen, Hagel in der Größe zwischen 0,3 Millimeter bis acht Zentimeter und Windstärken bis zum Tornado", erläutert Schwickert. Dies geschehe allerdings nicht aus gutem Willen, sondern zur Haftungsvermeidung. Es brauche den eingangs erwähnten Mut und die Risikobereitschaft, um Verantwortung zu übernehmen. Mit einer Grundhaltung der permanenten Absicherung, gegenseitiger Überwachung und Schuldzuweisung sowie immer detaillierterer Regulierungen wird es schwer werden, Personen zu finden, die in den unterschiedlichen Bereichen dazu bereit sind, in die erste Reihe zu treten.
Nachdem der Campus vom stellvertretenden Schulleiter Markus Wagner, den Vorständen Martina Düring und Dr. Jörn-Peter Kukuk sowie Jugendlichen in seiner Arbeitsweise vorgestellt wurde, zeigte Jessica Burggraf mit Schulchor und einer wirkungsvollen Choreografie, dass auch Kreativität, Motivation und Spaß an der Entwicklung eigener Fähigkeiten wichtige Lernbestandteile sind.
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Schulleiter Bernhard Meffert nahm in seinem Impulsvortrag die Generation Z in den Fokus. Am Bild eines Baums erläuterte er die Wurzeln, wirkungsvollen Dünger und mögliche Früchte im Zusammenhang mit dieser Generation. Er attestiert ihr eine starke Familienorientierung, Selbstbewusstsein und eher konservative Grundwerte. In Unternehmen sei das Betriebsklima als Entscheidungskriterium inzwischen doppelt so wichtig wie das Gehalt und auch Freizeit gelte es zu respektieren. Dabei legte er Wert darauf, dass Freizeit keineswegs Müßiggang bedeute, sondern die Zeit für andere Aktivitäten, auch für ehrenamtliches Engagement, genutzt würde, womit er an die Worte des Landrates anknüpfte.
Abschließend nannte Jens Geimer, Vize-Präsident der IHK Koblenz, die fünf Kernthemen Lieferketten, Fachkräfte, Energie und Bürokratie und stellte in diesem Zusammenhang das Angebot der Bürokratiemelder der IHK vor. Außerdem betonte Geimer, dass es erforderlich sei, miteinander zu sprechen, da die Themen in ihrer Dimension nicht von Einzelnen, sondern nur in der Gemeinschaft zu lösen seien. Genau das taten die Gäste dann auch im Anschluss bei Schulbroten, Bier und Ahr-Wein. (woti/red)
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