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Nachricht vom 06.04.2023    

Kloster Marienthal wird zum Gesundheitscamp für Kinder und Jugendliche

Von Katharina Kugelmeier

Nachdem die Klostergastronomie vor einem halben Jahr zum letzten Mal die Gäste verabschiedet hatte, war es lange Zeit still um das Gelände. Nun gibt es endlich die ersten konkreten Informationen, wie es mit Kloster Marienthal weitergeht. Noch in diesem Jahr soll auf dem Gelände ein Gesundheitscamp für adipöse Kinder eröffnen.

Neues Leben für Kloster Marienthal. (Foto: Björn Schumacher)

Marienthal. Es war lange still um Kloster Marienthal. Wie es mit dem Gelände des ehemaligen Klosters und beliebten Veranstaltungsorts weitergehen wird, wusste niemand so recht. Selbst die Gerüchteküche hielt sich bei dem Thema recht bedeckt. Jetzt ist allerdings klar, wodurch das Areal noch in diesem Jahr wieder zum Leben erweckt wird. Im Vorfeld des Kaufs gab es viel zu klären, denn auch die Kirche mit Außenaltar muss mitgekauft werden. Nachdem die Kaufverhandlungen mittlerweile so weit fortgeschritten sind, dass ein Termin zur Beurkundung bereits steht, darf auch öffentlich darüber berichtet werden, was aus Kloster Marienthal wird – nämlich ein Gesundheitscamp für Kinder und Jugendliche.

Kloster wird zum Gesundheitscamp
Das Gelände wird in den nächsten Wochen offiziell in den Besitz eines Immobilieninvestors gehen, dessen 100-prozentige Tochtergesellschaft, die Gesundcamp Kloster Marienthal GmbH & Co KG, dann aus dem Kloster ein Gesundheitscamp für adipöse Kinder und Jugendliche macht. Bis es losgehen kann, sind noch kleinere Baumaßnahmen fällig, die jedoch nichts am Erscheinungsbild des Kloster Marienthals ändern werden. So wird beispielsweise ein überdachtes Schwimmbad entstehen, welches auch ganzjährig in Betrieb sein wird. Außerdem wird als Sportanlage ein Handball-Platz errichtet. Noch in diesem Jahr sollen dann Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 21 Jahren die Möglichkeit haben, eine ganz besondere Reha in Marienthal anzutreten. Und das am besten gemeinsam mit ihren Eltern, denn das Konzept der Gesundheitscamps, von denen es bereits einige gibt, ist ein ganz besonderes.

Besonderes Reha-Konzept für nachhaltigen Erfolg
Wer sich jetzt eine klassische Reha vorstellt, den wird das etwas andere Konzept der "Gesundcamps" überraschen. Statt kurzfristigem Kilopurzeln fokussiert man sich in den Gesundcamps auf nachhaltigen Erfolg. Während die Hauptindikation der Reha-Einrichtung Adipositas ist, gibt es als Nebenindikation den Bereich Psychosomatik. Denn Adipositas ist oft direkt oder indirekt mit der Psyche verwoben. "Wir hatten mal eine Patientin, ein elfjähriges Mädchen, mit über 120 Kilo. Die war auf einem Gymnasium und musste in der Pause von einer Schulpsychologin auf den Hof begleitet werden, so wurde die gemobbt", erzählt der Initiator und Ideengeber Stephan Boehme. "Deshalb bieten wir ein Gesamtkonzept und beziehen auch die Eltern mit ein, damit die Reha zu einem nachhaltigen Erfolg wird und die Kinder auf allen Ebenen gestärkt werden."



So lernen die Kinder kochen, bekommen Einkaufsschulungen und kochen auch täglich selbst unter Anleitung von Nils Walbrecht, Koch der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Dabei wird Kochen nicht zur langweiligen Pflichtaufgabe, sondern zur Challenge. In Gruppen gegeneinander, gegen Walbrecht oder Kinder gegen Eltern wird gesundes Essen auf den Tisch gezaubert. Mit Spaß zum Erfolg. Spaß ist auch im Bereich Sport da Credo. So wird statt langweiligem Sportprogramm eher eine "Peter-Pan-Mentalität" gelebt, mit Sport und Toben im Wald. Schwerpunkt im gemeinsamen Sport liegt auf Handball, für die Portion Extra-Motivation wird hier mit Bundesligamannschaften kooperiert. Und auch die Schulbildung kommt während der vier- bis sechswöchigen Reha nicht zu kurz, denn es findet in Absprache mit den Lehrern daheim täglich Unterricht statt und auch Klassenarbeiten können geschrieben werden.

Kinderärztliche Versorgung soll auch ambulant möglich werden
Da bei den Gesundcamps die Ärzte mit auf dem Gelände leben, um eine Nähe und ein Team-Gefühl zu vermitteln, haben die Initiatoren auch über die Reha hinausgehende Pläne. So soll an zwei Tagen pro Woche eine ambulante Sprechstunde eingerichtet werden, die gerade in der Region eine große Versorgungslücke bei Kinderärzten zumindest überbrücken könnte. Bis diese Pläne unter Dach und Fach sind, muss aber organisatorisch und – wer hätte das gedacht – bürokratisch noch einiges geregelt werden.

Was wird aus den Wanderwegen und dem Trauzimmer?
"Wandernde können nach wie vor die Wege über das Gelände nutzen", erklärte Boehme. Es soll schließlich ein miteinander werden, innerhalb des Gesundheitscamps und auch mit den Menschen drumherum. Nur das Trauzimmer könne leider nicht erhalten bleiben, da dies im Alltag einer Reha-Einrichtung mitten im Gebäude nicht möglich sei. Außerdem wäre der Datenschutz dabei für keine Seite gewährleistet. Inmitten eines Gesundheitscamps heiraten, wird aber ohnehin niemand wollen.

Wer sich näher über die Gesundheitscamps informieren möchte, findet auf https://www.dein-gesundheitscamp.de nähere Informationen zum Konzept.



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