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Pressemitteilung vom 01.04.2023    

Selters: Starke Lobby fürs Fahrrad entsteht im Westerwald

Im April 1979 wurde der Allgemeine Deutschen Fahrrad-Club, kurz ADFC, als fahrradpolitisches Gegengewicht zu den starken Interessensverbänden des Autos gegründet. Die Idee, eine wirksame Lobby für Radfahrende aufzubauen, ist jetzt nach fast 45 Jahren endlich auch im Westerwald angekommen. In Selters trafen sich fast 30 Radfahrerinnen und Radfahrer aus allen Teilen des Westerwaldkreises, mit dem Ziel, endlich auch in unserer Region eine starke Interessenvertretung fürs Fahrrad aufzubauen. Erste Ortsverbände konnten auf den Weg gebracht werden und warten nun auf Aktive und Mitglieder!

In Kleingruppen fanden sich am Ende des Treffens in Selters interessierte Radler/innen zusammen, um die Gründung von ADFC-Ortsgruppen voranzubringen.
(Fotos: Uli Schmidt)

Selters. Für den ADFC-Landesverband Rheinland-Pfalz begrüßte die stellvertretende Landesvorsitzende Amelie Döres (Mainz) die vielen fahrradbegeisterten Gäste: "Noch gibt es hier im Westerwald keine starke Lobby für die Radfahrenden, was sich aber hoffentlich jetzt ändern wird!" Der Verband wachse bundesweit stark und müsse als Fachberatung für die kommunale Politik, Anwalt der Radfahrenden und auch als Dienstleister rund ums Fahrrad endlich auch im Westerwald präsent sein.

Der Selterser Stadtbürgermeister Rolf Jung bekannte sich in seinem Grußwort im Studio des Stadthauses dazu, selbst ein begeisterter Radfahrer zu sein: "Für Wege innerhalb der Stadt gibt es für mich nur das Rad", so der Stadtchef. Er rief engagiert dazu auf, im Westerwald müsse sich eine eigenständige Radfahrerszene bilden, die sich für die nachhaltige Verbesserung der Radinfrastruktur einsetze.

ADVC-Landesvorsitzender Andreas Geers (Bad Kreuznach) wies in einem Statement darauf hin, dass bundesweit 81 Mio. Fahrten täglich unter fünf km mit dem Auto zurückgelegt werden, in denen meist nur eine Person sitze. "Wenn die Radwege mehr und sicherer werden, dann kann hier in der Region ein Großteil davon mit dem Fahrrad erfolgen", so der Funktionär. Das sei dazu noch gesünder und besser für die Umwelt.

Wie die Arbeit von ADFC-Ortsverbänden und einem Kreisverband funktioniert, war dann
Thema des Koblenzer Kreisvorsitzenden Gerd Engel. "Wirksame Lobbyarbeit fürs Fahrrad vor Ort geht nicht von selbst, das ist mit Ausdauer und starkem Willen verbunden", so Engel. Aber dafür könnten auch finanzielle Mittel des Verbandes für mögliche Aktivitäten bereitgestellt werden. Außerdem sei es wirksamer, wenn man als Vertreter/in des ADFC mit der Kommunal- oder Landespolitik ins Gespräch gehe, statt nur als interessierte Privatperson.

Über die Situation des Radverkehrs im Westerwald berichtete dann Uli Schmidt als Koordinator des "Wäller Fahrradkongress" (WFK). Es gebe beim Alltagsradverkehr einen großen Nachholbedarf, aber er habe den Eindruck, dass jetzt von den Kommunen über den Kreis bis zum LBM und dem Land viel in Bewegung komme. Wir haben mit dem wachsenden WFK nicht nur ein Instrument geschaffen, um Fortschritte in der Radverkehrsinfrastruktur jährlich öffentlichkeitswirksam zu hinterfragen, sondern wir schaffen mit dem am 7. Oktober in der Stadthalle Montabaur erstmals zu vergebenden "Wäller Fahrradpreis auch einen Ansporn für Erfolge rund ums Fahrrad."



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In zahlreichen, mit viel Überzeugung vorgetragenen Beiträgen der Teilnehmenden, war viel Kritik, ab er auch Optimismus zu hören. "Es darf nicht sein, dass jemand 555 m mit dem Auto zum Bäcker fährt und sich dann bei diesem beschwert, dass kein Parkplatz frei ist", meinte einer davon. Eine radbegeisterte Dame forderte endlich Visionen und deren Umsetzung für den Radverkehr in der Region. Gefordert wurde, die Radwege so zu gestalten, dass sie ohne groben Schotter auch mit einem Handbike befahrbar sind. Von seiner Fahrt mit dem Rad zur Arbeit nach Urmitz berichtete ein Mann aus einem Selterser Nachbarort: "Entweder mit dem Mountainbike durch den oft kaum befahrbaren Wald oder mit dem Rennrad durch das von Motorrädern geflutete Saynbachtal". Beides sei mit unvertretbar hohen Gefahren verbunden. Hingewiesen wurde auch darauf, dass die Pflege von Radwegen auch wichtig sei und dass beim Radfahren auch der Spaß nicht zu kurz kommen dürfe. Gehofft wurde darauf, dass auch viele Frauen und Jugendliche den Weg zu einer der ADFC-Ortsgruppen finden.

Dann durften sich alle Interessenten in verschieden regionalen Gruppen zusammenfinden, um sich über die Gründung von möglichen ADFC-Ortsgruppen zu verständigen. Auf Anhieb gelang dies für zwei Regionen: Selters/Hachenburg, die über Michael Stürmer unter michaelstuermer@freenet.de zu erreichen ist. Robert Krimphoff ist ansprechbar für die zweite Gruppe in der Kreisstadt Montabaur (und dem Umland) unter OG.montabaur@adfc-rlp.de. Interessierte an einer Mitarbeit und Mitgliedschaft aus dem oberen und unteren Kreisteil können sich bei der jeweiligen Ortsgruppe melden und dabei mithelfen, dass diese aufgebaut und schnell handlungsfähig werden können. Ziel ist es, dass weitere Gruppen entstehen und dann ein ADFC-Kreisverband gebildet werden kann. Bei Bedarf ist auch der ADFC-Landesverband in Mainz unter info@adfc-rlp.de ansprechbar. (PM)



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