Buchtipp: "Sommer, Sand und Campingterror" von Micha Krämer
Von Helmi Tischler-Venter
Der Westerwälder Kriminalroman-Erzähler Micha Krämer lässt den neuen Krimi "im Frühsommer2023" auf einem ostfriesischen Campingplatz spielen. Die Handlung beginnt mit einem Knall: Eine nächtliche Gasexplosion reißt Frieder Hansen, den Besitzer des Platzes samt Wohnwagen in Stücke. Einfallsreich schafft der Autor den Bezug zum Westerwald und zu seinem Lieblingsauto VW Bulli.
Kausen/Dierdorf. Frieder Hansen war ein großer Freund des Alkohols und Bruder des verstorbenen ersten Manns von Annemarie Hansen. Diese erbt den baufälligen Resthof samt heruntergekommenem Campingplatz. Somit sind die bewährten Protagonisten von Langeoog: der Kölner FC-Fan Martin von Schlechtinger und seine "Frau Annemarie" samt erwachsenen Kindern wieder involviert.
Die geschäftstüchtige Annemarie setzt auf "Frieders Camping achtern Diek" ihren Martin als Platzwart ein. Ihn erwarten sehr viel Arbeit und mysteriöse Camper wie Trixi im rosa Herzchen-Wagen, E.T., Billy the Kid und die Bayern München-Anhänger Paschulke.
Außerdem steht die Befürchtung im Raum, das Ableben Frieders könne kein Unfall, sondern einem Mordanschlag geschuldet sein. Da die örtliche Polizei schlampig ermittelt hat, bittet Martin den Hauptkommissar Onno Feddersen von der Inselpolizei Langeoog sowie seine Freundin Nina Moretti, Hauptkommissarin der Kriminalinspektion Betzdorf um Hilfe. Da Nina zu viel Arbeit hat, schickt sie ihren Westerwälder Kollegen, Kriminaloberkommissar Thomas Kübler samt Gattin, zwei Kindern, zwei Hunden und "Hühnerstall", wie der alte kunterbunte Bulli seines Schwiegervaters genannt wird, in Urlaub an die Ostsee.
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Merkwürdige Ereignisse halten den neuen Campingplatzwart in Trab: Martin findet eine versteckte Hanfplantage, die rothaarige Immobilienmaklerin Ilse Flott behauptet, Frieder an seinem Todestag das Anwesen für nur 20.000 Euro abgekauft zu haben und Willibald Kleinlich vom Ordnungsamt erscheint wegen Ungezieferbefalls auf dem Campingplatz, die Bayern München-Fahne wird gestohlen und auf Frieders PC befindet sich ein Trojaner.
Eine Reifenpanne beschert Thomas Kübler hilfsbereite und anhängliche Bulli-Fahrer-Gesellschaft, aber Kübler findet die gesamte Truppe ziemlich bekloppt und den Campingplatz entsetzlich. Aber die Mordtheorie findet er überzeugend. Da das Wetter hervorragend ist und Küblers Frau und Kinder glücklich sind, könnte der Campingurlaub entspannend verlaufen, wären da nicht böse Buben, die Küblers geliehene Kastenente stehlen, Trixis Wohnwagen durchwühlen und die Frauen in Lebensgefahr bringen.
Es fallen Schüsse und nicht nur Undercover-Ermittler Thomas Kübler muss mächtig Einsatz zeigen, aber er kann den verzwickten Fall lösen und die weitere Arbeit den ostfriesischen Kollegen überlassen. (htv)
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