Werbung

Nachricht vom 20.02.2023    

Lesermeinung: "Deutschland, das Schlaraffenland für Geldautomatenknacker"?

LESERMEINUNG | In der Region hält eine Serie von Geldautomatensprengungen Polizei, Geldinstitute und Bürger in Atem, der jüngste Vorfall passierte erst vor wenigen Tagen in Bad Breisig. Kuriere-Leser Lothar Vreden aus Königswinter ist der Meinung, dass die Geldinstitute schnellstens tätig werden müssen, falls nötig auch mit "gesetzlicher Verpflichtung".

LESERBRIEF. Deutschland ist ja wohl inzwischen Schlaraffenland für Geldautomatenknacker. Die Sprengung in Bad Breisig am 17. Februar ist das jüngste Beispiel dafür. Acht Tage vorher, am 9. Februar, war Bornheim-Merten im Rhein-Sieg-Kreis bei Bonn an der Reihe. Das Haus musste sogar evakuiert werden. Es ist allmählich lächerlich, dass im Prinzip nichts gegen die Sprengungen unternommen wird. Und es ist eine Zumutung für die Vermieter und Bewohner der betroffenen Häuser, bei denen man deutschlandweit Sachschäden bis zu 400.000 Euro festgestellt hat, in einem Jahr laut BKA im zweistelligen Millionenbereich, ganz abgesehen von dem Schrecken und den oft langwierigen Renovierungen.

Gibt es vielleicht Versicherungen, die dieses Theater mitspielen? Es ist doch nicht mehr hinzunehmen, dass Banken und Sparkassen nur zögerlich etwas dagegen unternehmen. Wenn die Chefs der Geldinstitute sich nach einer Sprengung äußern, vermerken sie immer öfter, dass in Deutschland noch zu viele Leute bar bezahlen. Will man mit der Untätigkeit dem Barzahlen den Garaus machen?

Geldinstitute müssen tätig werden
Man hört dann insbesondere die Schilderungen der aufgebrachten Bewohner. Man hört aber auch jedes Mal den fast wörtlich gleichen Report der Polizei, es ist aber absurd, ihr einen Vorwurf zu machen. Denn die Geldinstitute müssen tätig werden. Sie bräuchten doch nur die Zugangszeiten der Geldautomaten in die Öffnungszeiten der Geschäfte zu legen.

Die Sparkasse Fulda hat für ihren Einzugsbereich festgestellt, dass nachts kaum zwei Prozent der Abhebungen stattfinden. Somit ist eine Zugangszeit von 6 bis 22 Uhr geboten und auch für jeden Nachtschwärmer machbar.



Überfälle finden nachts statt
Denn wenn Sie im Internet recherchieren, stellen Sie fest: Alle Überfälle finden nachts statt, in der Regel zwischen 1 und 4 Uhr. Hier nur ein paar Beispiele: Bad Breisig 2.35 Uhr, Neustadt (Wied) 1.30 Uhr, Bad Hönningen 2.05 Uhr. Diese Liste könnte man entsprechend von Flensburg bis München fortsetzen.

Die Automatenknacker - die Jungs von der Abteilung "Doo laachs de dich kapott" - wissen doch: Die spät Heimgekommenen schlafen fest, und die Frühaufsteher sind noch nicht unterwegs. Und das Wichtigste: Die Straßen sind somit zu diesen Uhrzeiten frei für ihre meist gestohlenen hochmotorisierten Fluchtautos.

Gesetzliche Verpflichtung?
Wenn aber die Geldinstitute nicht bereit sind, selbst aktiv zu werden - zum Beispiel durch sofortige Einschränkung der Zugangszeiten, muss, wie der ehemalige Innenminister von Niedersachsen, Boris Pistorius, heute Verteidigungsminister, es formuliert hat, eine "gesetzliche Verpflichtung" her, und zwar schnellstmöglich, ohne diese Initiative, wie so oft bei uns üblich, in diversen Gremien jahrelang zu prüfen und zu begutachten.

Die Gesetzgeber, also die Politiker, stehen hier in der Verantwortung, umgehend zu handeln. Vielleicht wären dann Einfärbungen und Verklebungen der Geldscheine nur noch für externe Automaten sinnvoll. Oder wollen wir das Märchen fortsetzen: "Deutschland, das Schlaraffenland für Geldautomatenknacker", koste es, was es wolle?

Lothar Vreden, Königswinter


Mehr dazu:   Lesermeinung  
Feedback: Hinweise an die Redaktion

WW-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Eve, Adam und die Schlange: Frank Sauers Kabarettabend in Höhr-Grenzhausen über Beziehungen

Frank Sauer präsentiert sein Programm "Adam und Eva hätten die Schlange besser mal gegrillt" im Jugend-, ...

Ehrenamtliche Energie-Experten: Solar- und Wärmebotschafter starten in der Verbandsgemeinde Montabaur

In der Verbandsgemeinde (VG) Montabaur engagieren sich elf Bürger als Solar- und Wärmebotschafter. Sie ...

Richtfest markiert Meilenstein für Grundschule in Nister-Möhrendorf

In Nister-Möhrendorf wurde das Richtfest für den neuen Mensa- und Küchenanbau an der Grundschule "Hoher ...

Größte Westerwälder Sammlertauschbörse für Modellspielzeug in Rennerod

ANZEIGE | Die größte Sammlerbörse für Modellspielzeug in Rennerod zieht seit vielen Jahren zahlreiche ...

Vandalismus an Neuwagen bei Autohaus in Hachenburg

Am Montag (8. Dezember) beschädigten unbekannte Täter auf dem Gelände eines Autohauses in Hachenburg ...

Erfolg für Koblenzer Handwerkstalente: Vier Bundessieger und ein Preisträger ausgezeichnet

Bei der 74. Deutschen Meisterschaft im Handwerk in Frankfurt wurden junge Talente aus dem Kammerbezirk ...

Weitere Artikel


"3x11" bei der "Grünnen Tonne" Helferskirchen: Elferrat feiert närrisches Jubiläum

Endlich, nach einer langen karnevalistischen Durststrecke, holte der Elferrat "Grüne Tonne" Helferskirchen ...

Bewegende Szenen am Pferdeturm für die Spieler der EGDL

Der gestrige Abend (19. Februar) zeigte allen Beteiligten, was den Eishockeysport ausmacht: Die EG Diez-Limburg ...

Line Dance Gruppe tanzt wieder in Höhr-Grenzhausen - neue Mitglieder herzlich willkommen

Die Line Dance Gruppe im Studio "up2move" des Jugend- und Kulturzentrum "Zweite Heimat" in Höhr-Grenzhausen ...

"Blutspenden - Wenn nicht jetzt, wann dann?" - die Termine für den Westerwaldkreis

Der DRK-Blutspendedienst Rheinland-Pfalz und Saarland weist darauf hin, dass ein kontinuierlicher Nachschub ...

2. Bollerwagen-Umzug in Marienrachdorf machte Spaß

Der liebe Gott meinte es nicht gut mit den Marienrachdorfer Karnevalisten, als er feuchte Grüße entsandte. ...

Karnevalsumzug in Maxsain - der Wettergott hatte ein Einsehen

Sicherlich werden die Fastnachtsfreunde aus Maxsain Sonntag (19. Februar) mit bangen Blicken zum Himmel ...

Werbung