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Nachricht vom 05.02.2023    

Trockengelegt: Dem Wiesensee ging beim Abfischen das Wasser aus

Von Wolfgang Rabsch

Angelfreunde, Naturliebhaber, aber auch Schaulustige konnten unlängst am Wiesensee bei Stahlhofen beim Ablassen des Gewässers interessante Einblicke gewinnen. Da der Wiesensee über einen großen Fischbestand verfügt, wurde gleichzeitig mit dem Ablassen des Wassers das Abfischen durchgeführt.

Michael Götten (links) und Carola Winkelmann (Mitte) überwachen das Umfüllen eines Karpfens in den Wiegeeimer. (Fotos: Wolfgang Rabsch)

Stahlhofen. Das Ablassen des Wassers aus dem Wiesensee wurde seitens der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord angeordnet, da die Sicherheit nicht mehr gewährleistet wurde und dringend erforderliche Reparaturarbeiten an der Stauklappe und dem Drosselbauwerk vorgenommen werden müssen. Diese Arbeiten können natürlich auf trockenem Untergrund besser durchgeführt werden.

Geplant war der Beginn des Abfischens gegen 9 Uhr, doch durch einen plötzlichen Anstieg des Wassers um mehrere Zentimeter und dem damit verbundenen erhöhten Pegelstand verzögerte sich die Aktion um einige Stunden. Der etwa 80 Hektar große See ist mit rund 300.000 Kubikmeter Wasser gefüllt. Pro Stunde können etwa 1.700 Liter Wasser abgelassen werden.

Das Abfischen wurde wissenschaftlich begleitet
Am Seebach, in dem das Wasser aus dem Wiesensee abgeleitet wurde, hatten sich viele Helfer eingefunden, unter anderem Mitarbeiter der Verbandsgemeinde Westerburg, der Feuerwehr Stahlhofen und von der Universität Koblenz. Carola Winkelmann und Michael Götten sind beide Wissenschaftler, sie gehören dem Institut für Integrierte Naturwissenschaften der Universität Koblenz an und sind dort für die Fließgewässerökologie zuständig. Man kann sagen, dass jeder Fisch, der von den Helfern mit Hilfe von Keschern aus dem Wasser gezogen wurde, durch ihre Hände ging.

Die Fische wurden vermessen und gewogen, bevor sie in die dafür vorgesehenen Behälter eingesetzt wurden, die sich auf den Transportfahrzeugen befanden. Für Winkelmann und Götten war es ein Feiertag, da sie ansonsten die Fischbestände von Seen selten so akribisch untersuchen und registrieren können. Da lachte das Herz des Wissenschaftlers.



Nach Schätzungen der Wissenschaftler waren etwa 90 Prozent der Fische Karpfen, die dem Wiesensee entnommen wurden. Hechte, Schleien und Flussbarsche, so wie Rotaugen und Rotfedern ergänzten den Rest des Bestandes, sozusagen als Beifang. Die Karpfen fielen durch ihre imposante Größe auf, die häufig über 50 Zentimeter Länge und einem Gewicht zwischen 10 und 15 Kilogramm festgestellt wurde.

Fünf Tonnen Fische
Insgesamt wurden knapp fünf Tonnen Fische gefangen und umgesiedelt. Etwa die Hälfte der Fische wurde an die Mosel transportiert, wo sie wieder in die Freiheit schwimmen durften, der andere Teil fand in einer Teichanlage bei Oberelbert seine zweite Heimat.
Durch die Steigung des Wasserpegels und den damit verbundenen erhöhten Wassermengen, die ablaufen mussten, hatten die vielen Helfer am Seebach einen langen Tag zu überstehen. Erst gegen 22 Uhr soll die Flutlichtanlage dort ausgeschaltet worden sein.

Es werden wohl einige Monate ins Land ziehen, bis der Wiesensee wieder geflutet werden kann. Die Zeit bis dahin wird sinnvoll genutzt, da die Sanierungsarbeiten am Mönchwerk vorangetrieben werden sollen und eine neuen Hochwasserentlastungsanlage geplant wird.
Es ist noch darauf hinzuweisen, dass die gefangenen Fische nicht zum Verkauf angeboten wurden, zudem besonderer Wert darauf gelegt wurde, dass der Fang und das Einsetzen in die Transportbehälter sowie der eigentliche Transport der lebenden Fische mit größtmöglicher Sorgfalt durchgeführt worden sind. (Wolfgang Rabsch)


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