Werbung

Pressemitteilung vom 02.02.2023    

IG BAU will "saubere Baustellen" im Westerwaldkreis

Schwarze Schafe auf dem Bau: Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat kriminelle Praktiken auf Baustellen beklagt. So habe das Hauptzollamt Koblenz, das auch für den Westerwaldkreis zuständig ist, allein im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres in der Region insgesamt 502 Ermittlungsverfahren im Baugewerbe eingeleitet.

Die IG Bau will "saubere Baustellen". (Symbolfoto)

Westerwaldkreis. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) deckte bei ihren Kontrollen vor allem illegale Beschäftigung, Sozialbetrug und Mindestlohnverstöße auf. Insgesamt habe die vom Koblenzer Zoll ermittelte Schadenssumme durch nicht gezahlte Steuern und Sozialabgaben auf dem Bau rund 1,3 Millionen Euro betragen, so die IG BAU Koblenz-Bad Kreuznach. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres leitete das Hauptzollamt Koblenz 297 Ermittlungsverfahren auf dem Bau ein. Die Baugewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen, die das Bundesfinanzministerium auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Bernhard Daldrup (SPD) zur Kontroll-Bilanz des Zolls auf dem Bau mitgeteilt hat.

"Die hohe Zahl der Ermittlungsverfahren zeigt, dass kriminelle Methoden auf dem Bau auch in unserer Region zum Alltag gehören. Die tatsächlich aufgedeckten Verstöße sind nur die Spitze des Eisbergs", so der Bezirksvorsitzende der IG BAU Koblenz-Bad Kreuznach, Walter Schneider. Neben den vielen "sauber arbeitenden Unternehmen" gäbe es noch immer unseriöse Firmen, für die Lohndumping und illegale Beschäftigung bei Bauaufträgen zum Geschäftsmodell gehörten.

Und Schneider warnt vor einer weiteren Zunahme illegaler Machenschaften: Die hohe Inflation, steigende Bauzinsen, hohe Material- und Energiekosten – alles führe zu einem wachsenden Kostendruck auf dem Bau. Unseriöse Chefs werden deshalb jetzt erst recht versuchen, ihre Kosten durch Lohndumping zu senken. Und sie werden sich noch mehr Tricksereien einfallen lassen, um Steuern und Sozialabgaben zu hinterziehen. Dadurch geraten Arbeitgeber, die sich an den Bau-Tarifvertrag halten, weiter unter Druck.



Vor diesem Hintergrund fordert der IG BAU Bezirksverband Koblenz-Bad Kreuznach deutlich mehr Kontrollen und eine stärkere Präsenz des Zolls auf den Baustellen. "Auch im Westerwaldkreis wollen wir 'saubere Baustellen'. Der Staat muss sicherstellen, dass kriminelle Praktiken auf Baustellen keine Chance mehr haben." Zudem müssten auffällig gewordene Firmen von der öffentlichen Auftragsvergabe ausgeschlossen werden. "Wir brauchen ein Sündenregister für Schwarzarbeit – eine öffentliche Kartei, in der die
Betriebe aufgelistet werden, deren Geschäftsmodell auf illegaler Beschäftigung und Lohnprellerei beruht", so Schneider. (PM)


Lokales: Montabaur & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Ein Schritt gegen den Arztmangel: Finanzspritze stärkt medizinische Praxis in Rennerod

Ein bedeutender Schritt zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung wurde in der Verbandsgemeinde ...

Gedenkfeier für Martin Rudolph: Ein Abend des Erinnerns

Am Donnerstag, 13. November, versammeln sich Freunde und Weggefährten in Bad Marienberg, um dem verstorbenen ...

Frau auf Supermarktparkplatz in Westerburg unter Pkw eingeklemmt

Ein schwerer Unfall ereignete sich am Freitag (7. November) auf einem Supermarktparkplatz in Westerburg. ...

Spielen, lachen, entdecken: Der Spieleabend in der "Zweiten Heimat"

Wenn sich der Monat dem Ende zuneigt, beginnt in der "Zweiten Heimat" etwas ganz Besonderes: Immer am ...

Vollsperrung der Ortsdurchfahrt Selters

Vom 10. November bis 23. Dezember 2025 ist die Ortsdurchfahrt Selters im Zuge der L 304 zwischen Hochstraße ...

Duell der Karten: Yu-Gi-Oh!-Treff in der Zweiten Heimat in Höhr-Grenzhausen

Jeden Mittwoch ab 16 Uhr verwandelt sich das Jugend-, Kultur- und Bürgerzentrum "Zweite Heimat" in Höhr-Grenzhausen ...

Weitere Artikel


Naturschutzinitiative fordert: Feuchtgebiete schützen! Ohne Wasser keine Leben!

Zum heutigen Internationalen Tag der Feuchtgebiete (2. Februar) fordert die Naturschutzinitiative e.V. ...

SIN (Solidarität in der Not) steht nun auch Tafelkunden zu Seite

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat viele Menschen hart getroffen. Nicht nur Ukrainer mussten ihr ...

Verkehrsunfallflucht in Heiligenroth - Zeugen gesucht

Am heutigen Vormittag (2. Februar) kam es in Heiligenroth auf einem Parkplatz zu einem Unfall. Im Anschluss ...

"Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten - Das Original" kommen nach Ransbach-Baumbach

Erfreuliche Nachricht für die vielen Fans der gepflegten Volksmusik im Westerwald: "Ernst Hutter & Die ...

Ausgehobener Gullydeckel in Höhr-Grenzhausen - Zeugen gesucht

Am Montag (30. Januar) meldete ein Verkehrsteilnehmer gegen 19 Uhr, dass in der Emser Straße in Höhr-Grenzhausen ...

Montabaur: 59-jährige Pkw-Fahrerin kracht alkoholisiert gegen Garage

Mittwochabend (1. Februar) wurde der Polizeiinspektion Montabaur um 20.35 Uhr ein Verkehrsunfall gemeldet. ...

Werbung