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Nachricht vom 15.01.2023    

Herrensitzung in Herschbach – ausverkauftes Haus und jubelnde Männer

Von Wolfgang Rabsch

Weit über die Grenzen des Westerwalds hinaus hat sich die Herrensitzung der "Närrischen Ritter" aus Herschbach einen festen Platz im Terminkalender der Karnevalisten erobert. Demzufolge war auch in diesem Jahr die Hergispachhalle bis auf den letzten Platz gefüllt mit Männern, die erwartungsfroh dem leicht frivolen Programm entgegenfieberten. In weiser Voraussicht hatten die Verantwortlichen den Herren der Schöpfung genügend Zeit gelassen, sich durch "Vorglühen" in beste Stimmung zu bringen.

Ein Besucher sprang überraschend auf die Bühne, um mitzusingen. Fotograf: Wolfgang Rabsch

Herschbach. Hartmut Pfeiffer, der Präsident der Närrischen Ritter, konnte seine Freude über den prall gefüllten Saal nicht verhehlen, als er einige kommunale Würdenträger und viele Karnevalsvereine aus dem gesamten Westerwald begrüßte, die mit ihren Abordnungen erschienen waren. Man unterstützt sich halt gegenseitig und das ist gut so. Hartmut schwor die Männer auf das folgende Programm ein, bei dem immer wieder der bekannte Schlachtruf erschallen sollte „Hui Wäller – Allemol“.

Atemberaubendes Programm, garniert mit attraktiven Nummerngirls
Die beliebte Partyband „NICE“ heizte den Knaben und gestandenen Mannsbildern bereits vor dem eigentlichen Programmbeginn mächtig ein, mit Malle-Hits und kölschen Karnevalssongs. Die Nummerngirls Olga und Lucy wurden bereits bei der Ankündigung des ersten Showacts „Der Westerwald-Sterne“ aus Uckerath frenetisch gefeiert. Zu jedem Auftritt der Nummerngirls spielten „NICE“ den Super-Hit von Tom Jones „Sex Bomb“. Die Nummerngirls agierten ähnlich den Mädchen bei Boxkämpfen, die auf einer großen Tafel die nächste Runde anzeigen. Bei den Nummerngirls stand einem Banner der Name der nächsten Künstler. Dazu legten sie eine sexy Tanzperformance hin, die ohne Pause vom Jubel der Männer begleitet wurde. Die „Westerwald-Sterne“ legten eine Schau hin, die mit Akrobatik und viel tänzerischer Eleganz begeisterte. Mit ihren Flugeinlagen schienen sie außerdem der Anziehungskraft zu trotzen.

„Achim und Harry“ veralberten einander mit ehelichen Erlebnissen, die man nur als skurril bezeichnen kann. So klagte Harry, dass ihn ganz aufgeregt seine Ehegattin angerufen habe und im mitteilte, als sie mit dem Auto wegfahren wollte, stellte sie fest, das Lenkrad sei gestohlen worden. Harry gab ihr zu Antwort: „Schatz, du sollst doch nicht immer auf der rechten Seite einsteigen“. Achim warf Harry vor, dass er nichts von Kultur wisse.

Ärgerlich entgegnete Harry: „Na klar habe ich davon Ahnung, in meinem Badezimmer hängt schließlich ein Kulturbeutel“. Kalauer off Kalauer unterhielt die Besucher, die nicht aus dem Lachen herauskamen. Doch beide Comedians brachten auch eine ernste Botschaft rüber, die trotzdem Jubel und Beifall erzeugte: „Millionen Kinder wollen eine saubere Welt, so wie Fridays for Future es propagiert. Hingegen wünschen sich Millionen Eltern, dass ihre Kinder damit in ihrem eigenen Zimmer anfangen würden“.

„Rüdiger und Heinz-Rüdiger“ traten als ungleiches Duo auf. Während Heinz Rüdiger stimmgewaltig versuchte, klassische Lieder zu interpretieren, agierte Rudi als tollpatschiger Artist und Clown, der stolpernd und Grimassen schneidend auf der Bühne eine irre Show abzog. „Rüdiger“ hielt auch eine flammende Rede für den Karneval: „Wir lassen uns doch unseren Karneval nicht verderben und verbieten, weil einige Schwachköpfe es nicht ertragen können, dass sich Kinder und Erwachsene an Karneval als Indianer verkleiden, als Räuber Hotzenplotz, oder als Pippi Langstrumpf – alles ist rassistisch“.



Nach der Tanzformation „Showtime“, die mit unglaublicher Genauigkeit, Eleganz und Artistik ein super Programm absolvierte, folgte der Auftritt von „Manni, der Rocker“.

„Manni“ zog natürlich andauernd über das Geschlechterverhältnis her zwischen Mann und Frau, sparte auch nicht mit frivolen Anspielungen, die von den begeisterten Männern zügig kapiert wurden und entsprechend häufig mit „UejeujjeuAuaAuaA“ abgefeiert worden. Da nicht ein zarter Knabe auf der Bühne stand, kokettierte Manni auch mit seiner Leibesfülle. „Ich habe drei Kilogramm abgenommen, das ist so viel, als wenn von einem Auto die Radkappe abfällt. Ich habe in Düsseldorf eine Eigentumswohnung Pause – versoffen. Er hätte auch eine Anzeige erhalten, weil er eine Domina geschlagen hätte. Zum Glück hätte er drei Zeugen, die bestätigen können, dass die Domina damit angefangen hat.“

„Manni“ kennt auch eine Frau, die zwölf Kinder hat, sein Kommentar dazu: „Kannst du mal sehen, was passieren kann, wenn Frauen nicht dauernd dazwischen quatschen. Einer schönen Frau habe ich monatelang Liebesbriefe geschrieben. Was hat sie gemacht? Sie hat den Briefträger geheiratet. Bei einer Alkoholkontrolle durch die Polizei habe ich schnell die Brille abgesetzt, so hatte ich schon mal zwei Gläser weniger. Seine Tochter hätte er beim Bügeln gezeugt, darum erhielt sie den Namen Rowenta“. „Manni“ wurde natürlich erst nach einer Zugabe von der Bühne gelassen.

Weitere musikalische Höhepunkte waren die Auftritte von „Knallblech“ und „Bajaasch“, die mit ihrer meist kölsch angehauchten Musik die Besucher im Sinne des Wortes vom Hocker rissen.
Hartmut Pfeifer, der gewohnt souverän durch die Herrensitzung führte, konnte mit dem gesamten Vorstand der „Närrischen Ritter“ sicherlich ein zufriedenes Resümee ziehen und das Motto festlegen: „Nach der Herrensitzung 2023 ist vor der Herrensitzung 2024.“ Die Vorbereitungen dazu laufen bereits, da die besten Künstler meistens auf Jahre hinaus ausgebucht sind.


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