Werbung

Pressemitteilung vom 28.12.2022    

8.200 Geringverdiender im Westerwaldkreis am Limit: "10 Prozent plus X" Lohnschub gefordert

Sie müssen ohnehin schon jeden Cent zweimal umdrehen, aber explodierende Lebenshaltungskosten bringen sie jetzt endgültig ans Limit: Im Westerwaldkreis arbeiten rund 8.200 Menschen zum Niedriglohn. Und das, obwohl sie einen Vollzeitjob haben. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in einer Pressemitteilung hin.

Wenn durch Inflation der Euro keinen Euro mehr wert ist. (Foto: NGG / Florian Göricke)

Westerwaldkreis. Die NGG Mittelrhein beruft sich hierbei auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Danach liegen 18 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten im Westerwaldkreis beim Einkommen unter der amtlichen Niedriglohnschwelle von derzeit 2.344 Euro brutto im Monat. "In Restaurants, Hotels, Bäckereien und Metzgereien arbeiten besonders viele Menschen zu Mini-Löhnen. Die rasant steigenden Preise für Energie und Lebensmittel treffen sie mit voller Wucht", sagt Volker Daiss. Für den Geschäftsführer der NGG-Region Mittelrhein ist es deshalb jetzt nötig, "Lohn-Täler anzuheben". Ziel sei es, möglichst viele Beschäftigte im Kreis von einem "kräftigen Lohn-Plus" profitieren zu lassen. "Wenn das neue Jahr eine Lohn-Headline hat, dann muss es '10 Prozent plus X' sein", so Daiss.

Die NGG habe sich deshalb für 2023 vorgenommen, eine kräftige und dauerhafte Erhöhung der Löhne durchzusetzen - bei Tarifverhandlungen für ganze Branchen genauso wie bei Haustarifverträgen mit einzelnen Betrieben. "Denn die Verbraucherpreise werden oben bleiben. Ziel ist es deshalb, die Einstiegslöhne auf mindestens 13 Euro pro Stunde anzuheben", macht NGG-Geschäftsführer Volker Daiss klar.

Inflationsausgleich als Prämie?
Neben notwendigen, dauerhaft höheren Löhnen und Gehältern werde sich die NGG
Mittelrhein zusätzlich auch für die kurzfristig wirksame Inflationsausgleichsprämie starkmachen. "Bis zu 3.000 Euro ohne Steuern und ohne Abgaben sind ein gutes und zusätzliches Instrument, das die Bundesregierung den Unternehmen an die Hand gegeben hat, um Beschäftigten über die Klippen der Krise zu helfen", so Daiss.

"Vom Einkauf im Supermarkt bis zum Haarschnitt beim Friseur - überall wird es teurer. So teuer, dass sich gerade Geringverdiener viele Dinge des täglichen Bedarfs nicht mehr leisten können", warnt Daiss. Eine Bäckereifachverkäuferin habe schon in normalen Zeiten Schwierigkeiten, mit ihrem Geld bis zum Monatsende klarzukommen. "Deshalb brauchen Geringverdiener gerade jetzt einen Extra-Lohn-Schub. Denn der Job muss auch in der Krise dafür sorgen, dass es nicht am Nötigsten zum Leben hapert. Eine Vollzeitarbeit darf nicht zum Risikofaktor fürs Portemonnaie werden", sagt Volker Daiss. (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Montabaur & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Flugplatzfest in Ailertchen zieht an Pfingsten zahlreiche Besucher an

Der Flugsportverein „Glück auf“ Ailertchen hat an den Pfingstfeiertagen erneut mit seinem traditionellen ...

"Pool, Buch und Wein" mit Autorin Ulrike Puderbach im Erlebnisbad Herschbach

Am 24. Juni – rund um den Midsommar – bietet das Team des Erlebnisbades Herschbach seinen Gästen eine ...

Veteranentag und 40. Jahrestag der Reservistenkameradschaft in Steimel gefeiert

Der Nationale Veteranentag am 15. Juni ist ein Gedenktag in Deutschland. Mit dem Tag soll erstmalig 2025 ...

Sonnige Aussichten für Rheinland-Pfalz: Temperaturen steigen weiter

Die neue Woche beginnt in Rheinland-Pfalz mit sommerlichem Wetter. Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert ...

Junge Fahrer unter Drogen- und Alkoholeinfluss gestoppt

Am vergangenen Wochenende führte die Polizei Westerburg gezielte Verkehrskontrollen durch. Dabei wurden ...

Unfallflucht auf Parkplatz des Schwimmbads in Hachenburg

Am Sonntagnachmittag kam es auf dem Parkplatz des Schwimmbads in Hachenburg zu einem Verkehrsunfall mit ...

Weitere Artikel


Verbandsgemeinde Rennerod feiert Jubiläum mit Buchausgabe

1972 wurden in Rheinland-Pfalz die Verbandsgemeinden (VG) ins Leben gerufen. Eine Erfolgsgeschichte, ...

630 Jahre treuer Einsatz für Freiheit, Demokratie und Gesellschaft in der FDP

630 Jahre Mitgliedschaft in der FDP wurden kürzlich im Hotel Lindner standesgemäß geehrt. Pandemiebedingt ...

Neue Hausarztpraxis in Wallmerod mit besonderem Fokus auf Naturheilkunde

Wichtiger Baustein zur Sicherung der medizinischen Versorgung im Westerwald: Am 9. Januar eröffnet eine ...

CDU-Kreistagsfraktion: Mit Zuversicht in das Jahr 2023

Die Westerwälder Christdemokraten gehen mit Zuversicht in das Jahr 2023. Dies machten CDU-Fraktionsvorsitzender ...

KVHS auf gutem Kurs: Neues Fortbildungsprogramm für pädagogische Fachkräfte

Die Kreisvolkshochschulen der Kreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwald haben ihr neues Fortbildungsangebot ...

Team "Westwood" aus Emmerzhausen startet bei der nördlichsten Rallye

Nur noch wenige Tage sind es und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Schließlich will der 22 Jahre ...

Werbung