Werbung

Nachricht vom 04.12.2022    

Rad- und Wanderweg in Rehe 2.0: Jetzt wird aufgeforstet!

Von Wolfgang Rabsch

Bis heute ist es für die meisten Einwohner von Rehe im Oberwesterwald unverständlich, warum ihr wunderschöner Rad- und Wanderweg, der auf der ehemaligen Bahnstrecke an der Krombachtalsperre entlangführt, einem Kahlschlag zum Opfer fiel. Nun hat die Aufforstung begonnen: Rund 40 Bäume sind bereits entlang des Weges eingepflanzt worden.

Mitglieder der BI beim Pflanzen der Bäume. (Fotos: Wolfgang Rabsch)

Rehe. Der WW-Kurier hatte bereits hier berichtet. Die damalige Erklärung der zuständigen Behörden lautete, dass die über 30 Jahre alten Bäume hätten gefällt werden müssen, um der Verkehrssicherungspflicht nachzukommen und um die Sanierung des Weges zu ermöglichen. Im Amtsblatt der VG Rennerod wurde kurz vorher darauf hingewiesen, dass der Weg aus diesen Gründen einige Tage nicht begehbar und befahrbar sei. Allerdings hatte niemand mit dem sich dann bietenden Ergebnis dieser Maßnahme gerechnet, zumal dieser Weg für Bewohner, Touristen und Freizeitsportler eine überaus beliebte Naturattraktion darstellte und viel benutzt wurde.

Interventionen seitens einer Bürgerinitiative, die sich danach in Rehe sehr schnell gründete, blieben zunächst ohne Reaktion. Beständige Nachfragen führten dann nach fast einem Jahr zu ausführlichen Gesprächen und teilweise emotionalen Diskussionen mit der Verwaltung. In einem Ortstermin wurde schließlich vereinbart, dass in festgelegten Bereichen Neuanpflanzungen vorgenommen werden.

Pflanzaktion zum Auftakt
Mit einer Kostenzusage über 3000 Euro aus dem Steuertopf der VG Rennerod standen der BI die Mittel zur Beschaffung der Baumsetzlinge zur Verfügung, auch die Ortsgemeinde Rehe sicherte ihre Unterstützung zu. Am Samstag (3. Dezember) war es dann so weit: Mehr als 40 Bäume unterschiedlicher Größe warteten darauf, in einer gemeinsamen Pflanzaktion eingesetzt zu werden. Auf einem Teilstück wurden beidseitig des Weges Esskastanien, Obstbäume wie Kirsche, Birne, Apfel, und verschiedene unveredelte Wildbäume zur Nutzung für Mensch und Tier gepflanzt.

In Absprache mit dem Betreuer des Naturschutzgebietes Krombachtalsperre konnten auch zwei Linden, zwei Walnussbäume und eine Ulme an einem näher am See liegenden Teil der Strecke einen Standort finden. Da die Krombachtalsperre bekanntermaßen von Zugvögeln wie Kranichen und Wildgänsen gerne zum Ausruhen angeflogen wird, blieb die ‚Einflugschneise‘ berücksichtigt und baumfrei.



Wer gedacht hatte, die Bürgerinitiative würde nur aus rachsüchtigen, militanten Umweltaktivisten bestehen, der sah sich schwer getäuscht. Bei der Pflanzaktion herrschten zwar Minustemperaturen und die erste Schneedecke lag über dem Westerwald. Trotzdem wirkte die Atmosphäre bei den Akteuren deutlich gelöst und locker, vielleicht auch bedingt durch den Gedanken, etwas für kommende Generationen zu tun und die ursprüngliche Optik wieder herzustellen. Sogar von auswärts kamen Unterstützer, wie zum Beispiel Freunde des Rehers Jonathan von der Reenactment-Gruppe UHRF, die aus dem Großraum Limburg angereist waren.

Die Situation beruhigen
Im Gespräch mit den Menschen vor Ort zeigte sich, dass man jetzt unter den gegebenen Umständen relativ zufrieden und an einer Beruhigung der Situation interessiert ist. "Zu ändern ist eh nichts mehr", waren sich die Beteiligten einig. Immerhin habe die Verwaltung jetzt ihren guten Willen gezeigt. Man hätte die Bevölkerung aber vorher informieren können oder sogar müssen, was genau mit dem Rad- und Wanderweg geplant war. Überall sei die Rede vom mündigen Bürger, von Bürgerbeteiligung und Mitspracherecht, aber mit der Umsetzung hapere es häufig. Das Engagement der Bürger sei keine Machtprobe mit Behörden gewesen, sondern nach ihrem Verständnis Einsatz für die geschundene Natur. "Wir wollen jetzt nach vorne schauen und die neu gepflanzten Bäume hegen und pflegen. Und wir wünschen uns natürlich, dass in Zukunft hier und auch überall sonst sensibler mit der Natur umgegangen wird", so der Tenor.


Lokales: Rennerod & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

WW-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Vom Plan zur Praxis: Das ÖPNV-Konzept im Norden von Rheinland-Pfalz

Vor zehn Jahren wurde ein umfassendes Konzept zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs im Norden ...

Fortschritt bei der Umrüstung der Straßenbeleuchtung in Montabaur

In der Verbandsgemeinde Montabaur schreitet die Umstellung auf LED-Straßenbeleuchtung voran. Obwohl der ...

Vandalismusserie in Höhr-Grenzhausen: Unbekannte Täter richten großen Schaden an

In der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember ereignete sich im Neubaugebiet von Höhr-Grenzhausen eine Serie ...

Rückblick auf 2025: Diese Themen haben unsere Leser in diesem Jahr am meisten interessiert

Von Ruhestörung über Explosion und Unfälle bis hin zu den Ludolfs: Die Berichterstattung des WW-Kuriers ...

Der Krippenweg Horressen-Montabaur mit Besucherrekord

Angesichts des gestrigen (28. Dezember) "Kaiserwetters" mit viel Sonnenschein, wäre es fatal gewesen, ...

Spannung und Tradition: Das 39. Ahrbacher Hallen-Fußball-Turnier

Das neue Jahr beginnt mit einem sportlichen Highlight in Montabaur. Vom 2. bis 4. Januar 2026 findet ...

Weitere Artikel


Trickdiebstahl in Bad Marienberg: Falsche Handwerker berauben Senioren

Zu einem Fall von Trickdiebstahl kam es am Donnerstag (1. Dezember) in Bad Marienberg: Laut Bericht der ...

Bad Marienberg: Verkehrsunfall mit verletzter Fußgängerin

Am Samstag, dem 3. Dezember gegen 10:53 Uhr kam es in der Bismarckstraße, Bad Marienberg, zu einem Verkehrsunfall ...

Beim Griff zu Flüssiggas für Heizstrahler & Co auf Sicherheit achten

In vielen Haushalten und Gewerbeeinrichtungen finden sich gasbetriebene Geräte zum Heizen, Kochen, Grillen ...

Geldautomatensprengung in Herschbach: Gab es Zeugen der Tat?

Die Ermittlungen rund um die Sprengung eines Geldautomaten in Herschbach in der Nacht auf Donnerstag, ...

Figurentheater in Hachenburg mit Yakari: Schneeball - der weiße Bär - in Gefahr

Seit nunmehr vier Jahrzehnten fasziniert der aus Film, Literatur und Hörspiel bekannte kleine Indianerjunge ...

Informationstag und Anmeldung der neuen Fünfer am Westerwald-Gymnasium

Am Samstag, 21. Januar 2023, bietet das Westerwald-Gymnasium auf der Glockenspitze in Altenkirchen ab ...

Werbung