Werbung

Pressemitteilung vom 17.11.2022    

Fußball-WM: Jugendliche setzen Zeichen für Menschenrechte

Am 20. November rollt ab 17 Uhr der Ball: Mit der Partie Katar gegen Ecuador beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Ein Großereignis, das viele Fragen aufwirft. 15000 Gastarbeiter sollen laut Amnesty International in Katar seit der WM-Vergabe im Jahr 2010 ums Leben gekommen sein.

15000 Pässe für Katar
(Foto: PM)

Westerburg. das WM-Organisationskommitee spricht im Gegensatz dazu von "nur" 40 Toten. Wie viele Opfer es im direkten Zusammenhang mit der WM gegeben hat, steht nicht genau fest und wurden von offizieller Seite bislang nicht veröffentlicht. Dass Menschen für die Weltmeisterschaft gestorben sind, steht aber offenbar außer Frage. Deshalb haben junge Leute aus der Evangelischen Jugend in Hessen und Nassau (EJHN) die Aktion "15000 Pässe für Katar" ins Leben gerufen und möchte damit ein Statement für Menschenrechte und für den Boykott der WM setzen. Die Idee: Für jeden Gastarbeiter, der seit der WM-Vergabe in Katar sein Leben verloren hat, wird mit dem Ball ein Pass gespielt – in Gedenken an die Verstorbenen. Die Jugendlichen rufen Gruppen und Kirchengemeinden auf, sich an diesem stillen Protest zu beteiligen.

Seit Jahren berichten die Medien über die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar: über ausgebeutete Arbeiter, über den ökologischen (Un-)Sinn einer WM in einem Wüstenstaat; über Tote auf den Baustellen. "Totenscheine für Gastarbeiter sollen routinemäßig ohne angemessene Untersuchungen der Todesursachen ausgestellt worden sein", berichtet beispielsweise die ARD-Sportschau. Stattdessen würden die Todesfälle auf "natürliche Ursachen" oder vage definierte "Herzfehler" zurückgeführt. Insgesamt könnte die Quote der ungeklärten Todesfälle laut Amnesty International bei bis zu 70 Prozent liegen. Die Hinterbliebenen der Arbeiter stehen alleine da und warten vergeblich auf die Aufklärung der Todesursache. 



Der Kickoff zur Aktion fand Ende Oktober in Mücke statt: Im Flensungerhof trafen sich 50 junge Menschen, um 15000 stille Pässe zu spielen. Mit dabei waren Mitarbeitende und Ehrenamtliche aus den Evangelischen Dekanaten an der Lahn, Westerwald, Dreieich-Rodgau, Gießener Land, Hochtaunus, Nassauer Land und Wetterau. Die Idee dazu hatten der Jugendreferent des Evangelischen Dekanats Westerwald, Emil Huck, und die Jugendlichen selbst. "Wir halten das, was in Katar passiert, für absolut inakzeptabel", sagt Huck. Er und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter hoffen, dass sich viele Menschen an der Aktion "15000 Pässe für Katar" beteiligen. "Das Mitmachen ist ganz einfach", erklärt Emil Huck. "Eine Gruppe trifft sich und spielt sich insgesamt 15000 Pässe zu. Anschließend werden Fotos und Videos der Aktion unter dem Hashtag "#15KPässe" in den Sozialen Medien gepostet – als stilles Zeichen, dass das geschehene Unrecht nicht vergessen wird." (PM)



Lokales: Westerburg & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Zumba für den guten Zweck: Tanzen im Westerwald

Am Samstag, 17. Mai, findet im Schulzentrum Dierdorf eine besondere Veranstaltung statt. Eine Zumba-Party ...

Lärmschutz im Fokus: SGD Nord informiert Azubis in Selters

Am 28. Tag gegen den Lärm besuchte die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord die Auszubildenden ...

Bundesagentur für Arbeit führt Multi-Faktoren-Authentifizierung ein

Seit Dienstag (29. April) ist die Nutzung einer Multi-Faktoren-Authentifizierung (MFA) für alle Nutzer ...

Einfacher Belege einreichen: Neue Funktion bei "Mein ELSTER"

Das Landesamt für Steuern hat eine neue Funktion in "Mein ELSTER" eingeführt, die den Prozess der digitalen ...

Klangvolle Begegnung: Panflöte trifft Orgel in der Abtei Marienstatt

Am Sonntag, 18. Mai, erwartet Musikliebhaber ein besonderes Konzert in der Abteikirche Marienstatt. Zwei ...

Niederelbert: Motorradfahrer bei Unfall auf der L 309 schwer verletzt

Ein Verkehrsunfall auf der L 309 endete für einen Motorradfahrer aus Koblenz mit schweren Verletzungen. ...

Weitere Artikel


Zwischen Patientenwille und Ärztepflicht

Schicksalsschläge wie Unfälle oder schwere Erkrankungen können jeden treffen. Für den Fall, dass es nicht ...

Spannende Gespräche beim diesjährigen Schulbesuchstag

Seit fast zwanzig Jahren findet traditionell am 9. November der landesweite Schulbesuchstag des Landtags ...

Bürgerliste Selters setzt 2000 Krokuszwiebeln

Am Samstag, setzten knapp 20 Mitgliederinnen und Mitglieder der Bürgerliste Selters e.V. bei strahlendem ...

Westerwälder Gespräche melden sich mit Samuel Koch zurück

Wie kann aktive Krisenbewältigung gelingen? Das ist die zentrale Frage, welche die Westerwälder Gespräche ...

IKK Südwest für Mutterschutz bei Fehlgeburt

Nach einer Fehlgeburt haben Frauen keinen Anspruch auf Mutterschutz. Die IKK Südwest spricht sich für ...

Ganze 200 Meter weit: Herbstlicher "Vogelzug" im Neuwieder Zoo

Dass im Herbst viele Vögel in den Süden ziehen, ist allgemein bekannt. Dass es unter den Zugvögeln Lang- ...

Werbung