Der schönste Garten des Westerwaldes ist in Windhagen
Von Wolfgang Tischler
Ziel des ersten Westerwälder Gartenpreises war es, das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Biodiversität zu fördern, denn je mehr bepflanzt und begrünt wird, desto mehr Habitate entstehen und desto schöner wird die Region empfunden. Gartengestaltung ist also als weicher Standortfaktor ein wichtiger Beitrag für die Wertschätzung des Westerwaldes.
Windhagen. Aus über 200 Einsendungen wählte die Jury als Sieger einen Garten aus Windhagen. Nach der Wichtigkeit der Biodiversität arbeitet Doris Krug nunmehr seit 25 Jahren. Damals fing sie an, den 1.200 Quadratmeter großen Garten um das neu gebaute Haus anzulegen. Erfahrung brachte sie schon aus Kindertagen mit. Das Elternhaus besaß einen eigenen, großen Garten. Als Mittelpunkt fungiert im Windhagener Garten ein großer Naturteich, der in der Mitte an seiner tiefsten Stelle 1,80 Meter misst. Im Sommer entfalten hier Seerosen ihre Pracht. Sitzplätze, um sich den Garten anzuschauen und zu verweilen, wurden geplant. Dabei war die Prämisse, dass an einem Platz die Morgensonne und an einem weiteren Platz die Abendsonne dominiert. Für die Mittagszeit gibt es einen schattigen Platz unter einem großen Trompetenbaum.
Der Garten geht in freies Feld über. Abgegrenzt wird er durch Bäume und Hecken mit unterschiedlichsten Gehölzen. Einen festen Zaun gibt es nur zum Teil. So berichtet Doris Krug, dass immer wieder Rehe zu ihr in den Garten kommen, was ein Genuss ist, den Tieren beim Äsen zuzuschauen. Der Nachteil ist, die Tiere wissen auch, was lecker schmeckt und so werden auch zum Beispiel die Knospen der Rosen an- und abgeknabbert. Weiterhin berichtet die Gartenbesitzerin von einer großen Vielfalt an Vögeln, die rund um das Jahr Gäste im Garten sind. Ein besonderes Highlight ist der Eisvogel, der gerne am Naturteich fischen geht. Er hat zwei besondere Ansitzstangen bekommen, die katzensicher sind.
Die Bepflanzung ist so vielfältig angelegt, dass das ganze Jahr über Blüten zu sehen sind und den Insekten durchgängig Nahrung geboten wird. Jetzt im Herbst bleiben viele vertrocknete Pflanzen stehen, damit sie sich aussäen und auch den Kleinlebewesen eine Überwinterungsmöglichkeit bieten. Rasenflächen gibt es wenige. Die Hausherrin ist eine Katzenliebhaberin. Dies spiegelt sich im Garten wider. An vielen Stellen sind dekorative Steinkatzen platziert, die zum Beispiel unter Büschen hervorlugen. Weiter dienen alte Futtertröge als dekorative Elemente, neben vielen weiteren künstlerischen Gegenständen.
Landrat Achim Hallerbach, Sandra Köster von der Gemeinschaftsinitiative Wir Westerwälder und Jörg Hohenadl von der Wirtschaftsförderung und Regionalinitiative Naturgenuss ließen es sich nicht nehmen und gratulierten der Gewinnerin zu Hause. Sie waren von der Schönheit des Gartens begeistert und fanden, dass die zehnköpfige Jury eine gute Entscheidung getroffen habe. (woti)
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