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Pressemitteilung vom 25.10.2022    

Musik in alten Dorfkirchen 2022 endete mit Chamamé

"Wir klatschen jetzt bis die Finger bluten!". Ganz so schlimm, wie es eine Konzertbesucherin in der Westerburger Schosskirche ankündigte, wurde es dann doch nicht: Chango Spasiuk und seine virtuose Band überzeugten voll und ganz. Das Weltmusikkonzert der Gäste aus Südamerika war der krönende Abschluss der 28. Reihe von "Musik in alten Dorfkirchen" im Kultursommer Rheinland-Pfalz.

Mit Chango Spasiuk und seiner herausragenden Band gastierte ein Weltstar der Weltmusik aus Argentinien in Westerburg. (Foto: Kleinkunstbühne)

Westerburg. Nach einem grandiosen Konzert der Musiker aus Argentinien, wie es das Gotteshaus am Fuße des altehrwürdigen Schlosses wohl so in all den Jahrhunderten seit seiner Erbauung noch nie erlebt hatte, folgten einige mitreißend gespielte Zugaben.

Wären noch einige Leute mehr aus Westerburg zum Konzert gekommen, wäre die Kirche wohl bis auf den letzten zumutbaren Platz gefüllt gewesen. So begrüßte Bettina Kaiser für den Kirchenvorstand die trotzdem vielen Gäste: „Wir freuen uns, dass wieder ein großartiges Weltmusikkonzert bei uns stattfinden kann“. Im Hinblick auf die mögliche 29. Weltmusikreihe im Westerwald dämpfte der Vereinsvorsitzende allerdings die Erwartungen: „Wir brauchen weitere Sponsoren und einige motivierte ehrenamtliche Aktive, damit es überhaupt bei uns nach fast drei Jahren Corona als kreisweit tätigem Kulturverein weitergehen kann“.

Es wäre nicht nur für den Westerwald mehr als schade, wenn die vermutlich traditionsreichste Weltmusikreihe in ganz Rheinland-Pfalz nach fast 120 Konzerten mit Künstlern aus allen Erdteilen nicht mehr fortgesetzt werden könnte. Dann würden solche Weltstars der Weltmusik, wie Chango Spasiuk am Akkordeon sowie Marcos Villalba (Perkussion), Pablo Farhat (Violine) und Diego Arolfo (Gitarre und Gesang) nicht mehr in der Region zu erleben sein und für einen weltoffenen Westerwald stehen.

In deren Heimat Argentinien ist vieles aus einer Mischung von Blut, Kulturen, Trends und Topografien geboren. Jeder kennt den großartigen urbanen Tango und viele haben schon mal den hybriden Folk-Sound „Criollo“ aus den Anden von Mercedes Sosa und Atahualpa Yupanqui gehört.
Weit weniger bekannt ist die Musik, die Chango Spasiuk im Westerwald spielte - Chamamé, ein warmherziger Akkordeon-Rhythmus, der sich an einheimische Guaraní-, spanische, brasilianische, Criollo- und europäische Traditionen anlehnt. Seine natürliche Heimat ist Nordwestargentinien mit seinen beeindruckenden Iguazú-Wasserfällen.



Den Chamamé entwickelte Spasiuk zu einem der berauschendsten Musikstile für das Akkordeon: tänzelnd, manchmal atemlos, emotional. Er vermittelte in Westerburg mit seinen genialen Bandmitgliedern das Gefühl: so geht perfekte Akkordeonmusik! Manchmal versinkt dieser Sound in leisen Tönen, um dann umso stürmischer wieder loszulegen. Zu hören waren traditionelle Lieder und einige von Spasiuks eigenen Kompositionen aus seinen zahlreichen Alben.

Das berauschende Konzert in der Schlosskirche im Rahmen seiner „European Tour 2022“ durch sieben Länder mit Stationen wie Paris, Brüssel, Augsburg, Oslo und eben Westerburg, endete mit einem Dank Spasiuks an die Konzertbesucher, der von einem spanisch sprechenden Gast übersetzt wurde: „Mich hat sehr gefreut, dass jemand zu mir gesagt hat, meine Musik sei wie die Tür zum Paradies“. Beindruckt zeigten sich alle Musiker und Veranstalter davon, dass Konzertgäste teilweise eine weite Anreise aus Frankfurt, dem Odenwald, Herne oder Siegburg in Kauf genommen hatten, um die Gruppe einmal live zu erleben.

Nach über zwei Stunden ohne Pause waren sich alle Konzertgäste einig: das war ein einzigartiges kraftvolles musikalisches Plädoyer für den Chamamé – absolut einzigartig und hochklassig! (PM)



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