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Nachricht vom 02.07.2011    

Arbeitsmarkt im WW-Kreis hat sich weiter erholt

Der Arbeitsmarkt im Westerwaldkreis hat sich wei9ter erholt. Dies geht auf dem Arbeitsmarktbericht der Agentur für Arbeit in Montabaur hervor. Die Quote liegt nun bei 4,1 Prozent. Im Monat zuvor lage sie noch bei 4,4 Prozent, vor einem Jahr bei 4,8 Prozent.

Montabaur. Auf dem Arbeitsmarkt geht es weiter bergab - und in diesem Fall ist das erfreulich. Im vierten Monat in Folge ist die Zahl der Erwerbslosen im Bezirk der Arbeitsagentur Montabaur Westerwaldkreis und Rhein-Lahn-Kreis) gesunken. Ende Mai waren 7054 Menschen ohne Job gemeldet; das sind 443 weniger als im April und 1186 weniger als vor einem Jahr. Die Quote nähert sich mit aktuell 4,1 der glatten Vier-Prozent-Marke. Vor einem Monat lag sie bei 4,4, vor einem Jahr bei 4,8 Prozent.

Ein ausgesprochen gutes Zeichen ist für Agenturleiterin Heike Strack, dass die Entspannung sich stabilisiert: "Zu Beginn des Jahres mussten wir - in erster Linie wegen des strengen Winters - einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit verzeichnen. Der Februar brachte mit einem Quoten-Rückgang von 0,1 Prozent einen ersten Lichtblick. Und seit März sinkt die Quote Monat für Monat in schöner Regelmäßigkeit um 0,3 Punkte."
Das bedeutet zugleich: Die Unternehmen brauchen Personal. Im Mai wurden der Arbeitsagentur wieder mehr als 700 Stellen gemeldet. Davon sind über 90 Prozent sozialversicherungspflichtig und knapp 82 Prozent unbefristet. Strack: "Die Arbeitgeber bieten überwiegend attraktive Jobs mit sozialer Absicherung und Zukunftsperspektive an." Nicht nur dies zeige, wie dringend Kräfte – in aller Regel Fachkräfte - gesucht werden. Der Bestand an zu besetzenden Stellen ist im Mai erneut gestiegen und liegt mit 1570 um mehr als 40 Prozent über dem Vorjahreswert. Zudem wächst die Dauer bis zu einer erfolgreichen Vermittlung. "Es kostet die Betriebe immer mehr Zeit und Mühe, geeignete Mitarbeiter zu finden", beobachtet die Agenturchefin.

Wer gut qualifiziert ist, hat auch gute Chancen am Arbeitsmarkt. Diese "Faustregel" lässt sich mit einer Betrachtung der so genannten Rechtskreise belegen. Die Arbeitsagentur betreut mit der Personengruppe nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) III diejenigen, die bis zu einem Jahr lang Arbeitslosengeld I als Versicherungsleistung beziehen. Die beiden Jobcenter Westerwald und Rhein-Lahn sind verantwortlich für alle, die Arbeitslosengeld II (Hartz IV) als Grundsicherung bekommen und mit ihren Familien in Bedarfsgemeinschaften leben.

Von den insgesamt 7054 Erwerbslosen zählen knapp 40 Prozent zum Rechtskreis SGB III und etwas mehr als 60 Prozent zum Rechtskreis SGB II. Während der globalen Wirtschaftkrise hatten sich diese Werte aufeinander zubewegt und zeitweise fast gleichauf gelegen. "Von der anziehenden Konjunktur profitieren natürlich erst einmal die, die noch nah am Markt und fit fürs Arbeitsleben sind", sagt Heike Strack. "Aber je mehr der Personalbedarf steigt, desto mehr wachsen auch die Chancen für Menschen, die längere Zeit arbeitslos und/oder gering qualifiziert sind. Mit individueller und am Markt ausgerichteter Förderung lässt sich hier vieles bewegen."

Es gibt in dieser Hinsicht positive Signale. So verteilte sich der Rückgang um 443 Erwerbslose gegenüber dem Vormonat nahezu exakt hälftig auf die beiden Rechtskreise. Insgesamt meldeten sich im Mai 2290 Menschen arbeitslos, während 2718 sich abmelden konnten. Aussagekräftiger ist aber die Tatsache, dass aus diesem großen Strom 707 Männer und Frauen nach vorheriger Erwerbstätigkeit arbeitslos wurden, auf der anderen Seite aber 956 wieder in einen Job gingen. Und darunter wiederum waren 354 Personen aus dem Rechtskreis SGB II.



Die günstige Marktlage ermöglicht es zudem in vielen Fällen, Arbeitslosigkeit erst gar nicht eintreten zu lassen. Voraussetzung ist, rechtzeitig aktiv zu werden. So rät Strack allen, denen der Verlust des Jobs droht - zum Beispiel wegen des Auslaufens eines befristeten Vertrags - sich so früh wie möglich bei der Arbeitsagentur zu melden: "Zurzeit sind die Chancen ausgezeichnet, lückenlos von einer zur nächsten Beschäftigung zu wechseln."

Immer bessere Aussichten haben auch diejenigen, die ins Berufsleben starten und eine Ausbildung machen möchten. Seit Beginn des Ausbildungsjahres am 1. Oktober 2010 wurden der Arbeitsagentur 1596 betriebliche Lehrstellen gemeldet; das sind 328 oder knapp 26 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Die Schulentlasszahlen sind rückläufig, aber das Beratungs- und Vermittlungsangebot der Arbeitsagentur wird stärker genutzt. Von Oktober bis Mai meldeten sich 2028 Bewerber, was einem Plus von 178 entspricht. Aktuell gelten 893 junge Leute als unversorgt, während 698 Ausbildungsstellen noch zu besetzen sind – rein rechnerisch also 0,80 Stelle pro Bewerber. "Die Situation für Jugendliche ist so gut wie seit Jahrzehnten nicht mehr"“, weiß Strack. "Natürlich passen Angebot und Nachfrage nicht 1:1 aufeinander. Unterschiedliche Berufswünsche und –vorstellungen, mangelnde Eignung, fehlende Mobilität und Flexibilität: das alles sind Faktoren, die diese Rechnung nie aufgehen lassen. Aber: Wer heute engagiert einen Ausbildungsplatz sucht, der findet auch einen." Darüber hinaus werde die Zahl der "Unversorgten" erfahrungsgemäß in den kommenden Wochen zurückgehen, weil mancher junge Mensch sich für eine weiterführende Schule oder ein Studium entscheidet.

Um Transparenz zu schaffen, veröffentlicht die Agentur für Arbeit jeden Monat auch die Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht all jene ein, die arbeitsmarktpolitisch gefördert werden - z.B. durch Fortbildung und Umschulung oder einen Zuschuss für Existenzgründer - und in dieser Zeit statistisch nicht als arbeitslos gelten. Die Unterbeschäftigungsquote lag im Mai bei 5,9 Prozent und damit 0,4 Punkte unter dem Vormonats- und 1,4 Punkte unter dem Vorjahreswert.

In den beiden Landkreisen, die den Agenturbezirk Montabaur bilden, bietet sich folgendes Bild: Im Westerwaldkreis werden derzeit 4380 Personen ohne Job gezählt; das sind 257 weniger als im April und 911 weniger als im Mai 2010. Die Quote liegt bei 4,1 Prozent - vor einem Monat waren es 4,3 und vor einem Jahr 4,9 Prozent.

Der Rhein-Lahn-Kreis hat mit 2674 Arbeitslosen 186 weniger als im Mai und 275 weniger als vor einem Jahr. Die Quote beträgt aktuell 4,2 Prozent – nach 4,5 im April und 4,6 im Mai 2010.


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