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Pressemitteilung vom 23.09.2022    

Ferien am Aubach: Kinder aus Staudt entdeckten die Unterwasserwelt

Die Kinder der Staudter Ferienspiele, welche dieses Jahr das Motto Unterwasserwelt hatten, durften mit dem Biologen und Naturschutzreferenten des Umweltverbands Naturschutzinitiative (NI), Immo Vollmer, die Unterwasserwelt des Aubachs erkunden.

Biologe Immo Vollmer mit Kindern der Ferienspiele Staudt. (Foto: Nadine Käs/NI)ü

Staudt. Nach einer Übersicht der am häufigsten anzufindenden Tiergruppen zogen die Kinder in betreuten Kleingruppen mit Keschern, Sieben und Eimern los, um zu schauen, welche Lebewesen im Bach zu finden sind. Nachdem alle erfolgreich gekeschert hatten, versammelte man sich wieder in großer Runde und die Kinder zeigten stolz, was sie gefunden hatten. Zu fast allen vorher besprochenen Tiergruppen wurde man fündig. Es wurden viele Wasserläufer und Rückenschwimmer aus der Gruppe der Wanzen erhascht. Aus der Gruppe der Käfer wurden verschiedene echte Wasserkäfer und aus der Gruppe der Schnecken verschiedene Wasserschnecken wie zum Beispiel die Gemeine Blasenschnecke gefunden. Außerdem fanden sich Eintagsfliegen, Libellenlarven und Köcherfliegen, sowie mehrere Spinnentiere, die nicht weiter bestimmt wurden.

Besonders erfreut waren die Kinder über zwei Fische, die ins Netz gegangen waren. Die Kinder fanden schnell heraus, dass es sich um zwei dreistachelige Stichlinge handelte. Diese Art betreibt Brutpflege, das Männchen baut ein Nest und bewacht den Laich nach dem Ablegen durch das Weibchen. Der auffällige Balztanz dieser wird gerne im Biologieunterricht in Schulen behandelt.

Aus der Gruppe der Krebsartigen wurden Bachflohkrebse und diverse Flusskrebsteile gefunden, hierbei handelte es sich vermutlich um den amarikanischen Signalkrebs. Er scheint im Aubach häufig vorzukommen, da durch die Mitbetreuerin Nadine Käs (Fachbeirätin der NI) und ihren Sohn Vincent an verschiedenen Plätzen entlang des Bachs schon oft äußere Teile der Hüllen (wie die rötlichen Scheren, Köpfe und Schwanzteile) gefunden wurden. Allem Anschein nach werden diese von einem Beutegreifer - zum Beispiel einem Iltis - regelmäßig an den gefundenen Stellen verzehrt.



Der Signalkrebs sieht dem heimischen Flusskrebs sehr ähnlich. Der Signalkrebs ist aber eine eingewanderte neozoische Art aus Nordamerika, der einen Krankheitserreger (die Krebspest) verbreitet, der für die heimischen Arten Edelkrebs und Steinkrebs tödlich ist. Die Ausbreitung der neozoischen Arten ist ein Hauptgrund für das Aussterben der heimischen Arten.

Es zeigte sich abermals, dass sich Fließgewässer besonders gut eignen, um Biodiversität zu erfahren, da meist aus fast allen Artengruppen Vertreter anzutreffen sind. Trotz der erkennbaren Defizite in der Gewässerstruktur am Kirmesplatz Staudt, kann dem Aubach eine mittlere (noch gute) Wasserqualität attestiert werden. Bei näherer Untersuchung dürfte wohl eine Gewässergüteklasse von 2 (bei 1-4) herauskommen. Zusammenfassend wurde erfreulicherweise festgestellt, dass sich der Aubach in einem besseren Zustand befindet, als man vermutet hätte. (PM)


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