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Nachricht vom 27.08.2022    

Pippi Langstrumpf trieb in Hartenfels ihre Späße

Von Wolfgang Rabsch

Hoher Besuch in Hartenfels: Eine Figur der Weltliteratur machte einen Abstecher in die Gemeinde, um mit ihren Späßen Kinder und Erwachsene zum Staunen und zum Lachen zu bringen. "Pippi Langstrumpf" gab sich die Ehre, inszeniert von der Landesbühne Rheinland-Pfalz mit dem Ensemble des Neuwieder Schlosstheaters.

Pippi Langstrumpf gab sich in Hartenfels die Ehre. (Fotos: Wolfgang Rabsch)

Hartenfels. Zunächst einige Hintergrundinfos zu Pippi, die mit vollem Namen Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf heißt: Pippi ist ein selbstbewusstes neunjähriges Mädchen mit Sommersprossen, dessen rote Haare zu zwei abstehenden Zöpfen geflochten sind. Sie lebt in der „Villa Kunterbunt“, besitzt ein eigenes Pferd mit Namen „Kleiner Onkel“, und ein Äffchen, dass „Herr Nilsson“ heißt. Gemeinsam mit ihren Freunden Tommy und Annika erlebt Pippi die tollsten Abenteuer, wobei ihr häufig ihre geradezu übermenschlichen Kräfte von großer Hilfe sind.

Dank guter Beziehungen vom Kulturkreis der Verbandsgemeinde Selters war es gelungen, das Theaterstück „Pippi Langstrumpf - Spaß in der Villa Kunterbunt“ nach Hartenfels zu holen. Das ganze Equipment mit Bühnenaufbau, Elektronik und Bestuhlung lag in den Händen der Landesbühne Rheinlandpfalz und des Schlosstheaters Neuwied, die auch die Schauspieler für die Premiere in Hartenfels zur Verfügung stellten. Das Platzkontingent war auf 220 Besucher limitiert, man musste sich vorher anmelden, trotzdem war die Vorstellung ausverkauft, so waren etwa 150 Kinder mit ihren Eltern auf dem Vorplatz der Burg Halle erschienen. Die Vorfreude war spürbar groß, denn es herrschte vor Beginn der Aufführung ein lebhaftes, aufgeregtes Durcheinander, Geschreie und Gelache, so wie es bei einem Kinderfest sein soll.

Eine Geschichte, die Spaß macht
Als die Aufführung begann, wurde es augenblicklich mucksmäuschenstill, alle waren gespannt, was Pippi auf der Bühne für einen Schabernack treiben würde. Kinder und Erwachsene wurden nicht enttäuscht, die Schauspieler agierten in Hochform und hatten offensichtlich selbst Freude an den Späßen. Auf der Bühne entwickelte sich eine Szenerie, die teilweise tatsächlich Slapstick bot, mit Grimassen, Gekreische, dauerndem Stolpern, Hüpfen und Springen, all das, was Kinderherzen höherschlagen lässt.

Dabei fängt das Stück zunächst mit der traurigen Lage an, dass Pippis Mutter verstorben war und ihr Vater, der zur See fuhr, als verschollen galt. Eine strenge Erzieherin, Fräulein Prysselius, von Pippi nur „Prusseliese“ genannt, wollte Pippi unbedingt in ein Heim unterbringen. Dazu suchte sie mehrmals die „Villa Kunterbunt“ auf. Pippi und ihre Freunde Tommy und Annika sowie Pferd und Äffchen gelang es immer wieder mit allerlei Tricks und Ablenkungsmanövern, die Frau zu verwirren, so dass diese unverrichteter Dinge die „Villa Kunterbunt“ wieder verlassen musste. Fräulein Prysselius versuchte sogar mit Hilfe der Polizei Pippi ins Heim zu bringen, doch die schlug bei der Verfolgungsjagd auf der Bühne den Polizisten immer wieder ein Schnippchen, die ihr dabei tollpatschig hinterherliefen und schließlich erfolglos das Feld räumen mussten. Dann darf auch nicht vergessen werden, dass Pippis Vater ihr einen großen Koffer mit Goldstücken geschenkt hatte, was sich natürlich herumsprach, und so versuchten zwei Landstreicher ihr den Koffer abzujagen. Aber auch die beiden Gauner bekamen ihre blauen Flecken ab und mussten sich erfolglos wieder von dannen schleichen.



Sehr lustig war der Wettkampf auf einer Kirmes, bei der es zum Wettkampf zwischen dem stärksten Mann der Welt und Pipi kam. Der stärkste Mann der Welt bugsierte eine zentnerschwere Langhantel nach oben und hob eine 200 Kilogramm schwere Steinplatte vom Boden auf. Unter dem Gejohle und dem Beifall vor allen Dingen der Kleinen gelang es Pippi, die Hantel und die Steinplatte ganz leicht in die Höhe zu heben, worauf der stärkste Mann der Welt unwirsch die Bühne verließ.

Ein Happy End ohne Happy End
Plötzlich stand wie aus dem Nichts Pippis Vater auf der Bühne, der nach einer langen Seefahrt wieder zu Hause vorbeischaute. Er versuchte Pippi zu überreden, dass sie mit ihm und seinem Schiff „Hoppetosse“ zusammen zur See fahren wollten. Nach einigen Überlegungen entschied sich Pippi jedoch, bei ihren Freunden Annika und Tommy zu bleiben. Ihr Vater schenkte ihr noch einige Goldstücke, die sie zu ihrem Schatz nahm. Somit hatte die Geschichte ein Happy End gefunden, obwohl Pippis Vater sie verließ, um weiter auf den sieben Weltmeeren zu segeln.

Begeisterter Beifall der kleinen und großen Besucher belohnte das Theaterensemble für die wirklich vergnügliche Aufführung, die unter freiem Himmel für die meisten Kinder ein einmaliges Erlebnis war, das sicherlich gerne noch einmal wiederholt werden kann. (Wolfgang Rabsch)


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