Industrieauktionen – Vorteile, Risiken und Tipps für Versteigerungen
Auktionen können Schnäppchen bedeuten. Sie erfreuen sich so großer Beliebtheit, dass sogar Konzepte für TV Formate entwickelt wurden, in denen Gegenstände ver- und ersteigert werden. Auch Unternehmen nutzen Auktionen, um Geschäftsausstattung oder Rohstoffe zu ergattern.

Vorteile von Industrieauktionen
Des einen Leid, des anderen Freud – das trifft auch für Industrieauktionen zu. Denn Versteigerungen werden meist (nicht immer) in Zusammenhang mit der Insolvenzabwicklung organisiert, um so viel wie möglich noch zu Geld zu machen. Sei es der Bürostuhl des Buchhalters oder der Restbestand an Ersatzteilen. Alles wird angeboten und an den Meistbietenden abgegeben. Der kennt in der Regel die Preise und kommt größtenteils viel günstiger davon, als wenn er alles neu kauft.
Besonders lohnt sich die Industrieauktion, wenn es um Rohstoffe oder teure Maschinen geht. Die Metallbranche beispielsweise kann Metalle ersteigern oder CNC Maschinen und so Geld sparen.
Risiken die es zu beachten gilt
Auktionen haben einen besonderen Reiz. Fast erinnert es ein wenig an Skat oder Pokerspiele. Spielernaturen müssen aufpassen, dass sie nicht über die Stränge schlagen.
Gekauft wie gesehen, heißt, dass es im Nachgang ein böses Erwachen geben kann. Der Zustand von Maschinen ist vielleicht anders, als es auf den ersten Blick schien. Garantien werden keine gegeben und oft gehen Restgarantieansprüche bei neueren Geräten auch nicht an den Käufer über, weil Hersteller oder Händler dies ausschließen.
Je größere und schwerere Gegenstände ersteigert werden, desto schwieriger und aufwendiger gestaltet sich auch der Transport. Schäden an Maschinen, die durch den Transport entstehen, sind nur versichert, wenn Speditionen beauftragt werden. Diese wiederum kosten oft auch sehr viel Geld und ob die Auktion dann ein Schnäppchen bleibt, ist nicht garantiert.
Rohstoffe haben teilweise ziemlich starke Wertschwankungen. Selbst Gold verliert zeitweise an Wert. Zwar können solche spekulativen Auktionen horrende Wertschöpfungen hervorbringen, aber eben ins Gegenteil umschlagen. Das ist ein Risiko, das Bieter in Kauf nehmen wollen oder müssen.
Zwischenhändler nutzen Industrieauktionen ebenfalls gern, um die Waren dann teurer weiterzuverkaufen. Hier ist das Risiko auf einem Posten sitzenzubleiben zu kalkulieren. Im schlimmsten Fall sind sogar hohe Recyclingkosten zu bezahlen.
Tipps für Versteigerungen
Frühes Erscheinen sichert nicht nur die besten Plätze, sondern schafft auch einen Zeitpuffer, sich in Ruhe umzuschauen. Oft gibt es für Industrieauktionen spezielle Besichtigungstermine. Die Auktion selbst kann ggf. auch über Onlineplattformen ablaufen.
Vorbereitung ist alles. Die Liste der Auktionsgegenstände zu kennen, ist das A und O. Idealerweise wurde der aktuelle Wert recherchiert und für interessante Objekte ein maximaler Gebotspreis festgelegt. Zudem sollte klar sein, was ggf. der Transport kostet und ob Lagerkosten anfallen, wenn etwas erst später geholt wird. Wird online versteigert, lohnt es sich, einen Bietagenten zu nutzen, der wohldosiert bis zum Maximalbetrag mitbietet.
Gebote, die kurz vor dem Ende einer Auktion abgegeben werden, haben zwar die besten Chancen, den Zuschlag zu bekommen, wenn sie hoch sind. Sie können eine Auktionsfrist aber auch verlängern.
Fazit: Industrieauktionen sind gute Chancen für Unternehmen oder auch Existenzgründer, günstig an Geschäftsausstattung, Maschinen oder Rohstoffe zu kommen. Sie können aber auch riskant sein. Gute Vorbereitung erspart ein böses Erwachen. (prm)
Agentur Artikel