Hat das Netzwerk für soziale Gerechtigkeit im Westerwald eine Zukunft?
Der Ukraine-Krieg führt zu vielfältigen sozialen Problemen, die auch im Westerwald immer drängender werden. Dazu kommen die nicht enden wollende Pandemie und die Auswirkungen des dramatischen Klimawandels. Nach zwei Jahren Pandemiepause will das „Forum Soziale Gerechtigkeit“ deshalb jetzt wieder aktiv werden und sich mit dem Thema beschäftigen.
Niederelbert. Auftakt ist am Donnerstag, 21. Juli um 18 Uhr eine Veranstaltung zum Thema „Forum Soziale Gerechtigkeit 2.0 – wie kann es nach Krieg und Corona im Westerwald weitergehen?“ Das Treffen findet im Pfarrheim in Niederelbert (neben der Kirche, Kirchstrasse 3, 56412 Niederelbert, Parkplätze am Friedhof) statt. Eine Teilnahme ist nur nach Anmeldung möglich. Mitveranstalter ist die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Westerwald – Rhein-Lahn.
An dem Abend wird zunächst Dr. Georg Poell als Leiter der KEB darstellen, was die Katholische Soziallehre zum Thema soziale Gerechtigkeit meint. Über die Planungen der Berliner Ampelkoalition berichtet dann die heimische MdB Dr. Tanja Machalet, die auch dem „Sozialausschuss“ des Bundestages angehört. Einen Rückblick über die vielfältigen Aktivitäten des Forums Soziale Gerechtigkeit bis zum Beginn der Pandemie gibt dessen Sprecher Uli Schmidt. Gemeinsam soll dann überlegt werden, wie der Einsatz für mehr soziale Gerechtigkeit in der Region künftig gestaltet werden kann. Auch ein Folgetreffen soll vereinbart werden.
Durch Kriegsfolgen spitzt sich die soziale Lage im Westerwald weiter zu:
Bereits vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine war die Preissituation auf den Energiemärkten angespannt. Seitdem hat sie sich dramatisch zugespitzt und ein Ende ist nicht in Sicht. Auch die Lebensmittelpreise steigen und steigen. Neben der Preiserhöhung in unterschiedlichen elementaren Bereichen wird die notwendige Integration von Geflüchteten aus der Ukraine Einfluss auf die soziale Situation im Westerwald haben. Dabei sind medizinische Versorgungsstrukturen elementar für die Geflüchteten. Die Lage auf dem aktuell bereits angespannten Wohnungsmarkt wird sich durch die wachsende Zahl von Geflüchteten auch im Westerwald weiter verschärfen.
Ein starkes soziales Netzwerk ist jetzt wichtig – dazu braucht es Engagierte:
Im Ergebnis stehen wir in unserer Region bei den sozialen Entwicklungen vor vielfältigen großen Herausforderungen. Dabei droht die Spaltung der Gesellschaft weiter zuzunehmen und als Folge bleibt die soziale Gerechtigkeit immer mehr auf der Strecke. Da ist für die vielen sozial engagierten Menschen, Einrichtungen, Vereinen und Wohlfahrtsverbänden bei uns im Westerwald ein starkes Netzwerk wie das „Forum Soziale Gerechtigkeit“, sehr nützlich. Nach der durch die Corona-Pandemie erzwungenen Pause ist das Treffen am 21. Juli eine gute Gelegenheit darüber nachzudenken, wie es weitergehen soll und wie eine Organisation wie das Forum auch in dieser schwierigen Zeit zu mehr sozialer Gerechtigkeit in der Region beitragen kann. Vorschläge und Kooperationsangebote dafür sind willkommen. Wer das Forum soziale Gerechtigkeit stärken und sich eventuell engagieren will, ist herzlich eingeladen.
Weitere Infos und Anmeldung (bis zum 20. Juli) bei Dr. Georg Poell (g.poell@bistumlimburg.de) oder Uli Schmidt (uli@kleinkunst-mons-tabor.de).
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