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Pressemitteilung vom 30.06.2022    

Arbeitsagentur Montabaur: Flucht aus der Ukraine lässt Arbeitslosigkeit steigen

Die regionale Arbeitslosigkeit hat im Juni leicht zugenommen. Aktuell sind im Bereich der Agentur für Arbeit Montabaur 5.166 Menschen ohne Beschäftigung gemeldet – 274 Personen mehr als vor einem Monat, aber 549 Personen weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ist in den vergangenen Wochen um 0,2 Prozentpunkte auf jetzt 2,9 Prozent angewachsen; im Juni 2021 lag sie bei 3,2 Prozent.

Die Beschäftigung befindet sich dennoch auf einem "Rekordniveau". (Symbolfoto)

Montabaur. Hinter diesen Gesamtzahlen für den Agenturbezirk gibt es jedoch eine noch unterschiedliche Entwicklung in den Landkreisen Westerwald und Rhein-Lahn. Das liegt an der Erfassung geflüchteter Ukrainer in den Jobcentern. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist untypisch für den Frühsommer“, sagt Elmar Wagner, Chef der Arbeitsagentur Montabaur. „Der Grund dafür liegt auf der Hand: Immer mehr Menschen, die wegen des Kriegs die Ukraine verlassen mussten, melden sich bei den Jobcentern. Denn nach einer Rechtsänderung erhalten sie seit dem 1. Juni die Leistungen der Grundsicherung. Das schlägt aktuell statistisch zu Buche.“

Darin sieht der Agenturleiter einen vorübergehenden Effekt: „Viele der Geflüchteten wollen sobald wie möglich in ihre Heimat zurückkehren. Diejenigen, die länger
oder dauerhaft hierbleiben, haben nach dem Deutschsprachkurs dank guter beruflicher Qualifikation und hoher Motivation sehr gute Chancen auf dem regionalen Arbeitsmarkt“.

Momentan bietet sich in den beiden Landkreisen ein ungleiches Bild. Im Westerwaldkreis hat sich die Arbeitslosenquote gegenüber dem Mai nicht verändert. Mit 2,6 Prozent liegt sie 0,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Die absolute Zahl weist sogar einen leichten Rückgang um 31 auf nun 2.997 Personen im Monatsverlauf auf, und es gibt 615 Erwerbslose weniger als vor einem Jahr. Insgesamt sind 934 erwerbsfähige Ukrainer beim Jobcenter gemeldet. Ein Großteil davon wird nach Beratung sukzessive in die nächste Arbeitslosenstatistik einfließen.

Im Rhein-Lahn-Kreis ist die Quote von Mai auf Juni um 0,4 Prozentpunkte nach oben gegangen. Mit nun 3,3 Prozent ist sie sogar höher als im Juni 2021 (plus 0,1 Prozentpunkte). 2.169 Menschen sind arbeitslos, 305 mehr als im Vormonat und 66 mehr als im Vorjahresmonat. 584 erwerbsfähige Personen ukrainischer Herkunft sind beim Jobcenter registriert, vor allem Frauen und Jüngere. Hier hat bereits die Mehrheit den Arbeitslosenstatus.

Beschäftigung auf "Rekordniveau"
Zurück zu den Eckdaten des Agenturbezirks: Im Juni gab es 1.829 Zugänge in Arbeitslosigkeit, auf der anderen Seite stehen 1.561 Abgänge. Darunter mussten sich 623 Menschen wegen Jobverlust erwerbslos melden, während lediglich 424 eine neue Stelle antreten konnten. Die Beschäftigung bleibt aber noch auf einem Rekordniveau und hat sogar leicht zugenommen. Ende 2021 – diese Auswertung liegt jetzt vor – gingen 104.879 Personen einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nach.

Die Zugänge auf dem Stellenmarkt bleiben im Juni mit 623 gemeldeten Jobs auf dem Level des Vormonats. Seit Jahresbeginn summieren sie sich auf 3.659. Hier steht ein Plus von 201 Stellen oder knapp 6 Prozent gegenüber 2021. Der aktuelle Bestand ist mit 4.043 Stellen fast 22 Prozent höher als im Juni 2021. Elmar Wagner: „Der Krieg in der Ukraine wirkt sich mit Teuerung, Materialnot und gestörten Lieferketten immer stärker auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt aus. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Unternehmen branchenübergreifend einen sehr großen Bedarf an Fachkräften haben.“



Der beste Weg, diese Fachkräfte und damit betriebliche Zukunft zu sichern, ist Ausbildung. Aber in Zeiten des demografischen Wandels und unvermindert hoher Studierneigung schmilzt das Potenzial, aus dem die Unternehmen schöpfen können. Dies spiegelt der Ausbildungsmarkt unmittelbar vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres. Seit Beginn des Berichtsjahres (Oktober 2021) meldeten sich bei der Arbeitsagentur Montabaur 1.632 Lehrstellenbewerber; das sind 73 weniger als im Vergleichszeitraum 2020/21. Zugleich haben die Betriebe 1.932 Ausbildungsstellen angeboten. Hier gibt es einen Anstieg um 131 Stellen.

673 junge Leute sind derzeit noch auf der Suche nach dem passenden Platz. Sie können aus einem großen Angebot wählen: 1.060 Ausbildungsstellen sind noch zu besetzen. (PM)


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