Feuerwehrdienstversammlung der VG Selters: Steigende Mitgliederzahlen trotz Corona
Nachdem die geplante Dienstversammlung der Feuerwehren der Verbandsgemeinde Selters am 20. Mai – bedingt durch größere Unwettereinsätze im VG-Gebiet – kurzfristig abgesagt werden musste, konnten Bürgermeister Klaus Müller und Wehrleiter Tobias Haubrich nunmehr zahlreiche Mitglieder der Feuerwehren im Feuerwehrgerätehaus der Stützpunktwehr in Herschbach begrüßen.
Selters. Wehrleiter Haubrich eröffnete die Dienstversammlung gleich mit einer positiven Nachricht. Trotz der zehrenden Corona-Zeit, in der zeitweise der gesamte Dienstbetrieb (außer Einsätze) stillstand, konnten die Feuerwehren in der Verbandsgemeinde ihre Mitliederzahlen von 390 im Jahr 2019 auf nunmehr 436 steigern. Haubrich betonte dabei die stetige Einsatzbereitschaft der 16 Wehren. „Zu keiner Zeit war die Einsatzbereitschaft in einer Feuerwehr durch Corona gefährdet“, so der Wehrleiter.
Besonderen Dank zollte Haubrich Bürgermeister Klaus Müller als Chef der Feuerwehren. Es war planmäßig die letzte Dienstversammlung der Feuerwehren, an der Klaus Müller als Bürgermeister teilnahm.
Neben der Wehrleitung begrüßte Müller besonders den stellvertretenden Kreisjugendfeuerwehrwart Florian Bach, den stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Michael Itzeck und den Beisitzer der VG Selters im Kreisfeuerwehrverband Herbert Franz. Er bedankte sich bei seinen Einsatzkräften, auch im Namen der VG-Gremien, für den unermüdlichen Einsatz an der Allgemeinheit. Vor allem der Einsatz im Ahrtal, welcher der größte Einsatz in der Geschichte der VG-Feuerwehren war, aber auch der Brand des Kirchturms in Nordhofen vor wenigen Wochen zeige die Wichtigkeit und Unerlässlichkeit der Freiwilligen Feuerwehren.
Gleichzeitig verwies Müller auf die stetigen Herausforderungen, die auch durch den Klimawandel auf die Feuerwehren zukommen werden. Dies zeigte unter anderem der Unwettereinsatz in Freirachdorf, weshalb die Dienstversammlung kurzfristig verschoben werden musste. Daher sei es wichtig, die Feuerwehr gut auszurüsten. Mit einem Blick in die Zukunft erklärte der Bürgermeister, dass für Ende des Jahres die Auslieferung des neuen Tanklöschfahrzeuges für die Einheit Herschbach vorgesehen ist. Die Feuerwehr Marienrachdorf kann sich im Jahr 2023 auf ein Mittleres Löschfahrzeug freuen und für die Einheit Krümmel-Sessenhausen ist mit Unterstützung des Fördervereins ein Mannschaftstransportfahrzeug geplant. „Die rasanten Preissteigerungen und sehr langen Lieferzeiten machen jedoch auch uns zu schaffen“, so der Bürgermeister und erläuterte die derzeitige Marktlage.
„Die Bewältigung zukünftiger Herausforderungen liegt allerdings nicht mehr in meiner Hand.“, erklärte Klaus Müller und verwies auf das Ende seiner Amtszeit nach 24 Jahren im März nächsten Jahres.
Mit großem Beifall bedankten sich die Einsatzkräfte bei ihrem Chef zum Schluss seiner Rede.
Im Anschluss wurden neben 61 Beförderungen, 20 Verpflichtungen für den Feuerwehrdienst und zahlreichen Beauftragungen für spezielle Aufgaben im Bereich der Freiwilligen Feuerwehr auch verdiente Feuerwehrkameraden in die Gruppe der Alterskameraden versetzt.
Nils Ahlborn wurde nach erfolgreich bestandenen Lehrgängen zum Wehrführer der Stützpunktwehr Freilingen, Benjamin Kehrlößer zum stellvertretenden Wehrführer der Einheit Goddert und Jens Pfeifer erneut für weitere zehn Jahre zum Wehrführer der Feuerwehr Freirachdorf bestellt und vereidigt. Zu stellvertretenden Wehrführern konnten aufgrund von Verhinderung gesondert Adrian Eiser (Krümmel-Sessenhausen), Dennis Scharfenkamp (Maxsain) und Martin Wege (Schenkelberg) vereidigt werden.
Markus Fuchs und Franz-Josef Brach wurden für ihre besonderen Verdienste vom stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Westerwald, Michael Itzeck, mit der Ehrennadel in Bronze des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Die beiden Marienrachdorfer Feuerwehrkameraden haben über drei Jahrzehnte die Wartung der Tragkraftspritzen und Stromerzeuger in der gesamten Verbandsgemeinde geprüft und gewartet.
Der stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart Florian Bach hatte die ehrenvolle Aufgabe den langjährigen Jugendwart der Feuerwehreinheit Nordhofen mit der Ehrennadel der Kreisjugendfeuerwehr Westerwald auszuzeichnen.
Zum Schluss der Veranstaltung berichtete der Beisitzer der VG Selters im Kreisfeuerwehrverband, Herbert Franz, amüsant über die Nutzung einer Signalpfeife, die früher zur Standardausrüstung eines jeden Feuerwehrmannes zählte. Dabei zog er den Vergleich zur damaligen und heutigen Technik und Ausrüstung in den Freiwilligen Feuerwehren.
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