Werbung

Nachricht vom 14.07.2022    

Der Limesturm in Hillscheid: Nachbau eines römischen Wachturms

Von Katharina Kugelmeier

Direkt am Startpunkt des Hillscheider Limespfads findet man die Rekonstruktion eines Limesturms. Limestürme waren die Wachtürme entlang des Limes, die die Grenzen schützen sollten und miteinander verbunden waren. Im Turminneren findet man ein interessantes Museum, welches nach Anmeldung besichtigt werden kann.

Limesturm und Hortus Rusticus in Hillscheid. (Foto: Förderkreis Limes)

Hillscheid. Wer auf den Spuren der Römer wandeln möchte, kommt um Hillscheid nicht herum. Nicht nur der Limespfad, welcher auf acht Kilometern entlang einer Teilstrecke der früheren römischen Grenze bis zum Limes-Kleinkastell führt, sondern auch die Rekonstruktion eines Limesturms mit einem “Hortus Rusticus“ (Römischer Nutzgarten) laden Besucher ein, auf den Spuren der Römer zu wandeln. Der Limesturm, welcher 1994 fertiggestellt wurde, ist eine der seltenen Rekonstruktionen, die dank der fachlichen Anleitung durch das Saalburg-Museum ziemlich authentisch gelungen ist. Er steht rund 150 Meter nordwestlich des Standorts des ursprünglichen Limesturms, welcher leider bei Straßenbauarbeiten völlig zerstört wurde.

Der Limesturm hat die überschaubaren Grundmaße von fünf mal fünf Metern. Bei originalen Wachtürmen zu Zeiten der Römer befand sich der Eingang zu den Limestürmen auf Höhe des ersten Stockwerks. Dies wurde auch bei der Rekonstruktion so übernommen, jedoch gibt es auch einen ebenerdigen Eingang, welcher aus Sicherheitsgründen geschaffen werden musste. Das äußere Erscheinungsbild ist sehr authentisch, mit dem für Wachtürme typischen weißen Anstrich, auf welchem rote Scheinfugen aufgemalt sind. Auf Höhe des dritten Stockwerks gibt es außerdem einen Wehrgang aus Holz. Vor allem dieser balkonartige Rundumbau bot Besuchern einen perfekten Einblick in den Alltag und die Sichtweite der römischen Wachleute. Da der Wehrgang aus sicherheitstechnischen Gründen derzeit nicht betreten werden darf, ist der gesamte Limesturm vorübergehend nicht regulär zugänglich, sondern nur nach vorheriger Anmeldung individuell.



(Foto: Förderkreis Limes)

Der Aufbau der Limestürme war immer ähnlich. Auf drei Stockwerken fand man unten den Vorratsraum, in der Mitte den Aufenthaltsraum und oben den Wachraum. Über den Zugang im mittleren Stockwerk nutzen die Soldaten Leitern, um sich zwischen den Stockwerken zu bewegen. Die heutigen Besucher haben jedoch eine bequeme Treppe. Der Innenbereich ist museal gestaltet mit einer Dauerausstellung “Von Rom zum Rhein“. Zusätzlich gibt es einen kleinen Informationspavillon in unmittelbarer Nähe. Ebenfalls in der Nähe gibt es einen liebevoll angelegten Hortus Rusticus, welcher jederzeit zugänglich ist und die durch die Römer eingeführten Nutzpflanzen zeigt.

Ein Besuch in Hillscheid lohnt sich nicht nur für Fans der Römer. Wer nicht nur den Limesturm von außen besichtigen möchte, der sollte unbedingt einen individuellen Termin vereinbaren. Dies ist über die Kontaktdaten im unten verlinkten Flyer oder direkt bei dem Leiter des Förderkreises Limes, Manfred Knobloch, möglich. Eine Wanderung auf dem Limespfad, welcher am Limesturm startet und endet, ist eine tolle Erfahrung und trotz der acht Kilometer als leicht zu bezeichnen.

Informationen:

Anschrift: Limesturm Hillscheid (Am Limes, 56204 Hillscheid)
Besichtigung: nur die Außenanlagen, Innenraum nur nach Anmeldung
Kontakt: Kannenbäckerland Touristik Service (02624/19433) oder bei Manfred Knobloch (limes-cicerone@email.de)
Familiengeeignet: Ja

Download Flyer Limespfad


In unserer Facebook-Wandergruppe "Wandern im Westerwald" gibt es übrigens auch ständig schöne neue Ecken der Region zu entdecken.

Haben Sie auch einen Wander- oder Ausflugstipp? Dann schreiben Sie uns gerne an westerwaldtipps@die-kuriere.info. Vielen Dank!


Mehr bei "Verliebt in den Westerwald": Der Limesturm in Hillscheid: Nachbau eines römischen Wachturms



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Mehr dazu:   Sehenswürdigkeiten & Ausflugsziele im Westerwald   Freizeit  
Lokales: Höhr-Grenzhausen & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Höhr-Grenzhausen auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Landrat packt bei Aktion Saubere Landschaft in Alsbach mit an

Alsbach. Landrat Achim Schwickert freut sich, dass so viele Westerwälder wieder tatkräftig mitmachen und gemeinschaftlich ...

Wiederholter Vandalismus am Lebensmittelautomat in Helferskirchen

Helferskirchen. In der Nacht zum Freitag wurde der Lebensmittelautomat "Frühstücksbringer" in Helferskirchen durch Unbekannte
erneut ...

Lkw-Fahrer mit 3,53 Promille auf der A 48 bei Koblenz angehalten

Koblenz. Bei der Polizei gingen mehrere Notrufe aufgrund eines stark Schlangenlinien fahrenden Lkw auf der A 48 in Fahrtrichtung ...

Wenn der Ordnungshüter zweimal klingelt…

Westerburg. Die Polizei Westerburg hat erneut eine Sondermaßnahme zum Thema Einbruch- und Diebstahlschutz durchgeführt. Das ...

Selterser Moscheegemeinde spendet für Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien

Selters. Die türkische Community wollte zumindest einen kleinen Beitrag zur Unterstützung der Opfer leisten. Zwei Mitglieder ...

Fachvortrag fragt: Ist der Insektenrückgang unvermeidlich?

Hundsangen. Derzeit wird weltweit ein dramatischer Verlust der Artenvielfalt beobachtet. Dies trifft insbesondere auch für ...

Weitere Artikel


Chorverband Rheinland-Pfalz forciert Neustart der Chorkultur

Region. "Wir empfehlen lediglich das Testen vor den Proben", so das Präsidium des Chorverbands Rheinland-Pfalz. Des Weiteren ...

Zentrales Pfarrbüro in Rennerod eingesegnet

Rennerod. Über den Mittag und Nachmittag verteilt kamen zahlreiche Besucher, um die offen gestalteten und lichtdurchfluteten ...

Höchstenbach: Erneut evangelische Kirche mit Graffiti besprüht

Höchstenbach. Die Schmierereien sind wahrscheinlich zwischen Freitag, 20. Mai, und Montag, 23. Mai, entstanden. Bereits Mitte ...

Frontalzusammenstoß auf der L318 bei Montabaur: Beide Fahrer verletzt

Montabaur. Aus bislang ungeklärter Ursache kam es in einem Kurvenbereich zu einem Frontalzusammenstoß zwischen zwei sich ...

Aufstieg und Niedergang eines Global Players

Westernhohe. Die Einführung der Containertransporte ließ den internationalen Warenaustausch in den 1960/1970er Jahren explosionsartig ...

Sexuelle Belästigung? Zurückgetretener Bezirksdekan Roth nimmt Stellung

Region. Die Kuriere hatten über die Anschuldigungen bereits hier berichtet. Lesen Sie im Folgenden die Stellungnahme von ...

Werbung