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Pressemitteilung vom 22.05.2022    

Diese sieben Tipps sorgen für einen fledermausfreundlichen Garten

Fledermäuse ernähren sich von Insekten. Gerade das Insektensterben macht ihnen daher schwer zu schaffen. Die NABU Rheinland-Pfalz hat sieben Tipps zusammengestellt, um Fledermäusen zu helfen - dabei steigen zugleich die Chancen, deren Flugkünste im eigenen Garten bewundern zu können.

Symbolfoto: analogicus auf Pixabay

Mainz/Region. Bis zu 5.000 Mücken kann eine einzelne Mückenfledermaus pro Nacht vertilgen. Auch andere heimische Fledermausarten sind Insektenfresser. Manche erbeuten Nachtfalter, andere bevorzugen Käfer, sie alle haben es jedoch aufgrund des aktuellen Insektensterbens zunehmend schwer. Ein "fledermausfreundlicher Garten" lindert die Nahrungsnot und lockt Fledermäuse und vor allem ihre Beutetiere, die Insekten, an. Gärtner, die folgende NABU-Tipps beherzigen, können besonders jetzt im Frühsommer die Flugkünste von Zwergfledermaus, Großem Abendsegler und Co. am Abendhimmel bewundern. Denn aktuell beziehen die Fledermäuse die ihnen aus den Vorjahren bekannten Sommerquartiere, in denen sie meist mehrere Monate für die Geburt und Aufzucht ihrer Jungen bleiben.


Folgende sieben Tipps gibt der NABU Rheinland-Pfalz

1: Ein Beet als Buffet
Nachtblühende, nektarreiche Blütenpflanzen, zum Beispiel Leimkraut, Seifenkraut und Wegwarte, sind ein "Feinschmeckerlokal" für viele Insekten. Durch ihren intensiven, meist nachts ausströmenden Duft locken die Pflanzen zum Beispiel Nachfalter an, die Lieblingsspeise vieler Fledermausarten. Je artenreicher der Garten, desto mehr Insekten tummeln sich dort. Wichtig ist es, standortgerechte, heimische Wildarten auszusäen. Doch nicht nur für die ausgewachsenen Insekten kann man Pflanzen in den Garten integrieren. Die Nahrungspflanzen für Insektenlarven sind genauso von Bedeutung. Im allerbesten Fall lässt man sie einfach dort stehen, wo sie sich von selbst ausgesät haben - etabliert also eine "wilde Ecke". Ansonsten kann man auch künstlich ein vielfältiges Wildblumenbeet anlegen oder Blumentöpfe auf dem Balkon bepflanzen.

2: Vertikales Grün
Auch begrünte Mauern und Zäune schaffen Struktur, Nahrungsangebot und Unterschlupf für viele Insekten. Hierbei besser auf Kirschlorbeer oder eine blickdichte Thujahecke verzichten, sie haben keinen ökologischen Mehrwert für unsere heimischen Insekten. Ideale Pflanzen sind zum Beispiel Echtes Geißblatt, Brombeere und Efeu, oder für Hecken Weißdorn, Schlehe, Wildrosen, Hasel und Holunder.

3: Einen Teich anlegen
Wasser zieht viele Insekten an - und bietet Fledermäusen so einen reich gedeckten Tisch. Beim Anlegen unbedingt ein senkrecht abfallendes Ufer vermeiden und lieber eine kleine Flachwasserzone einplanen. Tiere, die in den Teich hineingefallen sind, können so auch wieder entkommen. Beim haarscharfen Darüberfliegen können Fledermäuse die Wasserfläche als Tränke nutzen.

4: Garten ohne Gift
Pestizide haben in einem naturnahen Garten nichts verloren. Wer Fledermäusen helfen will, setzt auf giftfreies Gärtnern. Der Einsatz von Pestiziden verringert den Bestand an Insekten, von denen sich heimische Fledermäuse ernähren, oder vergiften die Tiere über die Nahrungskette selbst.

5: Licht aus
Hell erleuchtete Fassaden und Festbeleuchtung im Garten sind ein No-Go bei den lichtempfindlichen und nachtaktiven Säugetieren. Außenbeleuchtung sollte auf das Notwendigste reduziert oder gleich ganz abgeschaltet werden. Ist sie unverzichtbar, ist es ratsam Lampen nach oben hin abzuschirmen und sie möglichst niedrig anzubringen. Auch Bewegungsmelder können bei der sparsamen Lichtnutzung unterstützen. Je weniger Blauanteile das Licht hat, desto besser.

6: Fledermausfallen entschärfen
Stehen offene Gefäße wie Gießkannen, Regentonnen, leere Blumentöpfe oder Eimer auf dem Balkon oder im Garten, können diese ungewollt zur tödlichen Falle werden. Sie sollten daher abgedeckt werden oder wenigstens eine Ausstiegshilfe haben.

7: Ein Haus für die Fledermaus
Eine weitere Ursache für die Gefährdung der heimischen Fledermausarten ist der Verlust von geeigneten Quartieren. Durch die Sanierung alter Gebäude und das Abholzen von alten Bäumen finden Fledermäuse immer weniger Unterschlupf. Räume, Höhlen und Spalten in und an alten Bäumen, am Gebäude, in Kellern werden gern von Fledermäusen als Quartier genutzt. Wo es das nicht gibt, kann Wohnraum geschaffen werden. Ein Fledermausbrett oder ein Flachkasten an der Giebelwand sowie Höhlenkästen werden von den Tieren gerne angenommen. Viele Kästen lassen sich auch an Bäumen anbringen. Geeignete Fledermauskästen gibt es im Fachhandel - oder man baut sie einfach selbst.



Der NABU Rheinland-Pfalz zeichnet Personen aus, die sich im Fledermausschutz einsetzen, in dem sie bestehende Quartiere erhalten oder neue anbieten. Auf der Webseite des NABU Rheinland-Pfalz kann man sich über ein bereitgestelltes Formular bewerben. Diese Aktion wird vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz im Rahmen der "Aktion Grün" gefördert. (PM)



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