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Pressemitteilung vom 05.05.2022    

Deutsch-polnische Begegnung mit sichtbarem Ergebnis

Die Marmer Realschule plus mit dem Namen der wohl berühmtesten Polin ever hatte Besuch von einer Schülergruppe ihrer Partnerschule in der ehemaligen Hansestadt Danzig, der "Gdańska Szkoła Podstawowa Lingwista im Zjednoczonej Europy".

Schülergruppe aus Danzig und Bad Marienberg vor einem Graffiti in Köln. Fotos: VG Bad Marienberg

Bad Marienberg. Die 14 Achtklässler wurden begleitet von den beiden polnischen Lehrerinnen Monika Krzywiec und Monika Senger und verbrachten fünf Tage zusammen mit zwölf Achtklässlern, gemischt aus vier Klassen beider Bildungsgänge der Marie-Curie-RSplus. Auf deutscher Seite zeichneten die beiden Lehrkräfte Judith Dietz und Karol Olszewski verantwortlich für die Programm-Vorbereitung und (fast) das gesamte Management der Veranstaltung.

In beiden Schulen wird Englisch als erste Fremdsprache unterrichtet, sodass auf diesem Weg eine Kommunikation möglich ist. Aber verschiedene Sprachanimationen und Kennenlernspiele halfen, auch ein paar Vokabeln der jeweils anderen Landessprache zu lernen und zugleich ein gegenseitiges Kennenlernen auf spielerische Weise zu erleichtern. Die praktische Arbeit beim gemeinsamen Kochen, beim gemeinsamen Unterricht in Chemie und im Fach Technik und Naturwissenschaft ("TuN" im Werkraum!) trugen zum Vertiefen von deutsch-polnischen Freundschaften genauso bei wie eine Planwagenfahrt durch den Westerwald.

Im Zentrum der Begegnungswoche stand jedoch ein ganz besonderes Projekt: Die Gestaltung der zentralen Wand im unteren Foyer des Forums, des größten Veranstaltungsraums in der Verbandsgemeinde, mit einem Graffiti der besonderen Art! Dies wurde mit einer Tagesfahrt nach Köln angestoßen, wo die deutsch-polnische Gruppe unter sachkundiger Führung Orte mit besonders gelungenen und interessanten Graffitis ansteuerte – kulturelle Highlights der anderen Art.

Zur Anleitung und Aktivierung der Schüler konnte Judith Dietz den renommierten Kölner Graffiti-Künstler "Semor" (alias Kai Niederhausen) gewinnen, der bereits vielfältige Erfahrungen mit ähnlichen Schulprojekten gesammelt hat. Er organisierte das gesamte Material, das für die Gestaltung der Wand nötig war, und führte die Gruppe durch das Projekt. Es gelang ihm mühelos, genau den richtigen Ton für die Teenager zu finden und diese zu motivieren.

Semor führte die Gruppe in theoretische Aspekte des Graffiti ein und animierte die Teilnehmer, sich selbst Begriffe zu überlegen, die symbolisch für die deutsch-polnische Freundschaft stehen, die auf ein offenes und respektvolles Miteinander zielen und zu unseren gemeinsamen Werten passen. Diese Begriffe wurden gesammelt, besprochen, übersetzt und anschließend unter Anleitung auf die Wand im Forum aufgebracht – per Farbrolle und per Sprühdose. Alle Teilnehmern waren sowohl am passiven als auch am aktiven Teil der Gestaltung beteiligt. In verschiedenen europäischen Sprachen prangt nun an prominenter Stelle im Forum "Respect" als zentraler Begriff, aus dem sich andere wie etwa "Wertschätzung" oder "diversité" (französisch für [kulturelle] Vielfalt), „radość“ (polnisch für Freude), "Demokratie" und weitere ableiten, die sich auch im schulischen Wertevertrag der Marie-Curie-Realschule plus wiederfinden und die darüber hinaus zu einem europäischen Werteverständnis gehören.

Das Projekt wurde durch das europäische Förderprogramm "Erasmus+" finanziell unterstützt. Dabei kann sich das Ergebnis jetzt wirklich sehen lassen: Am letzten gemeinsamen Nachmittag der Begegnungswoche wurde das fertige Gemeinschaftswerk stolz dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Marienberg Andreas Heidrich präsentiert. Der Bürgermeister zeigte sich sehr angetan und überlegte gleich, wie das Graffiti mit besserer Beleuchtung noch stärker zur Geltung käme.



Im Rückblick auf die Woche betonten die polnischen Lehrerinnen, dass ihren Schülern die ruhige und naturnahe Umgebung, aber auch der gepflegt wirkende Ort Bad Marienberg selbst sowie die Ausstattung der Marmer Realschule plus und das vielfältige und spannende Programm besonders gut gefallen haben. Die polnische Lehrerin Monika Senger: "Es ist unglaublich, wie viele Möglichkeiten die Schüler hier haben, um ganz praktisch in tollen Räumen wie den Lehrküchen, Werk- und Fachräumen zu arbeiten und nicht zuletzt zwei tolle Sporthallen und ein Stadion zur Verfügung zu haben!"

Auch wenn die Danziger schon am fünften Tag wieder in ihre Heimat zurückkehren mussten: Die Partnerschaft beider Schulen wird weiterbestehen, und für das nächste Schuljahr wird eine erneute Begegnung arrangiert werden, wieder mit Schülern der Klassenstufe 8. Ob es dann zuerst nach Danzig geht oder die polnischen Freunde nach Bad Marienberg kommen, steht noch nicht fest. (PM/red)


Mehr dazu:   Kinder & Jugend  
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