Werbung

Pressemitteilung vom 12.04.2022    

In fünf Jahren Schäden in rheinland-pfälzischen Wäldern ums 30-fache gestiegen

Forstleute am Limit: Stürme, Trockenheit und Schädlinge machen nicht nur den Bäumen in der Region extrem zu schaffen, sondern führen auch zu einer Überlastung derer, die in der Forstwirtschaft arbeiten.

Forstbeschäftigte haben mehr zu tun denn je. Sie müssen nicht nur geschädigte Bäume fällen und aufarbeiten, sondern auch die klimastabilen Wälder der Zukunft anlegen. (Foto: IG BAU)

Westerwaldkreis. Darauf macht die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Koblenz-Bad Kreuznach aufmerksam – und fordert deutlich mehr Personal für die Branche. “Vom Forstwirt bis zur Revierleiterin – die Beschäftigten haben in Rheinland-Pfalz alle Hände voll zu tun, um die massiven Schäden der letzten Jahre zu beseitigen. Gleichzeitig kümmern sie sich darum, die Wälder der Zukunft anzulegen, damit sie für den Klimawandel gewappnet sind“, sagt IG BAU-Bezirksvorsitzender Walter Schneider.

Im Wald spiele sich seit Jahren ein “regelrechtes Drama“ ab. “An den Bäumen zeigt sich schon jetzt, welche Folgen extreme Wetterereignisse und damit der Klimawandel haben“, so Schneider. Der Gewerkschafter verweist auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Danach mussten allein im Jahr 2020 rund sechs Millionen Kubikmeter Schadholz aus den rheinland-pfälzischen Wäldern geholt werden – 30-mal mehr als noch fünf Jahre zuvor. Dabei entfielen 98 Prozent aller Schäden auf Nadelhölzer wie Fichten und Kiefern, die besonders anfällig für Hitze und Insektenbefall sind.

Der Forst sei eine Schlüsselbranche in puncto Klimaschutz. “Nachhaltig angelegte Wälder – mit gemischten Baumarten statt Monokulturen – kompensieren Millionen Tonnen CO2. Außerdem liefern sie Holz, das als klimafreundlicher Rohstoff gerade auf dem Bau immer stärker gefragt ist. Und schließlich sind die Wälder auch Erholungsorte für die Menschen“, betont Schneider.

Doch ohne zusätzliches Personal dürfte sich die Lage in den kommenden Jahren weiter zuspitzen, warnt die IG BAU Koblenz-Bad Kreuznach. Die Gewerkschaft ruft die Waldbesitzer in der Region dazu auf, sich dringend um mehr Fachleute zu kümmern: “Egal ob im Privatwald, im kommunalen Forst oder im Landesbetrieb – nur mit deutlich mehr qualifizierten Beschäftigten wird die Mammutaufgabe Waldumbau zu schaffen sein“, macht Schneider deutlich. Entscheidend seien hierbei faire Einkommen und gute Arbeitsbedingungen. Azubis müssten nach ihrer Ausbildung übernommen werden. “Gerade junge Menschen gehen fürs Klima auf die Straße. Demos sind wichtig, aber es braucht auch Menschen, die Bäume pflanzen und Wälder pflegen“, so Schneider weiter.



In einer Umfrage der Forstgewerkschaft unter bundesweit 1.300 Beschäftigten der Branche gaben fast neun von zehn Befragten an, dass es im Betrieb nicht genügend Mitarbeiter gebe, um die anfallende Arbeit zu schaffen. 70 Prozent berichteten davon, durch die Arbeit “emotional ausgelaugt“ zu sein. Hinzu komme, dass ein großer Teil der Beschäftigten in den nächsten Jahren aus dem Berufsleben ausscheide, ohne dass ausreichend Nachwuchskräfte in Sicht seien, sagt Schneider.

Nach Einschätzung der IG BAU sind bundesweit 11.000 Forstbeschäftigte zusätzlich nötig, um die aktuellen Aufgaben zu bewältigen. Das entspricht einer Erhöhung des aktuellen Personalschlüssels um einen Beschäftigten pro 1.000 Hektar Wald. Insgesamt gibt es in Deutschland 11,4 Millionen Hektar Wald. Weitere Infos im Netz unter: https://igbau.de/WALD-KLIMA-SCHUTZ-Kampagne-Unsere-Forderungen.html. (PM)


Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Löwenfest 2025: Hachenburg lädt zum herbstlichen Markttreiben ein

Am dritten Oktoberwochenende verwandelt sich Hachenburg in ein buntes Festgelände. Das Löwenfest bietet ...

Vorfahrtsmissachtung führt zu einem Verkehrsunfall auf der B414 bei Unnau-Korb

Am Dienstag (14. Oktober) kam es auf der B 414 bei Unnau-Korb zu einem Verkehrsunfall, bei dem zwei Personen ...

Internationale Boxpremiere in Koblenz: Deutsches Eck Pokal begeistert

Von Freitag bis Sonntag (3. bis 5. Oktober 2025) verwandelte sich Koblenz in ein Zentrum des internationalen ...

Enrico Förderer triumphiert in Hockenheim: Meistertitel in der ADAC GT4 Germany

Ein spannendes Wochenende auf dem Hockenheimring endete mit einem historischen Erfolg für Enrico Förderer. ...

Jubiläumskonzert der Kreismusikschule Westerwald: Eine musikalische Zeitreise

Die Kreismusikschule Westerwald feierte ihr 50-jähriges Bestehen mit einem Konzert in der voll besetzten ...

Rebhuhn triumphiert: Vogel des Jahres 2026 mit Rekordbeteiligung gewählt

Die Wahl zum Vogel des Jahres 2026 hat einen neuen Teilnehmerrekord aufgestellt. Mit über 184.000 Stimmen ...

Weitere Artikel


Frühlingsmarkt lockt wieder nach Montabaur

Der Frühlingsmarkt ist zurück! Nach zweijähriger coronabedingter Pause startet Montabaur in diesem Jahr ...

Kanister mit Altöl illegal im Wald entsorgt

Ein Illegal entsorgter Ölkanister im Wasserschutzgebiet direkt an der A 48 bei der Notauffahrt Baumbach ...

Musikalischer Abendgottesdienst mit der Evangelischen Kantorei Ransbach-Baumbach-Hilgert

Mit der Evangelischen Kantorei Ransbach-Baumbach-Hilgert und der Cappella Taboris eröffnete die Musikkirche ...

ExAmen: Hardrock-Band rockt im Montabaurer Boxclub

"Creatorsound" präsentiert harte Klänge mit guter Botschaft. Ring frei für die zweite Runde: Nach einem ...

Overbergschüler arbeiten und spenden für Flüchtlinge

Der Krieg in der Ukraine ist überall präsent, ob in den Medien oder bei Gesprächen unter Erwachsenen. ...

Freudentränen: Überraschung für Königspaar des SV Leuzbach-Bergenhausen

Seit nun schon fast drei Jahren amtieren Frank I und Königin Rosi als Königspaar des Schützenvereins ...

Werbung