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Pressemitteilung vom 03.04.2022    

Westerwälder Rallyeteam gibt Gas für die Ukraine

Das Westerwälder Rallyeteam "Hachenburger Frischlinge" konnte am Wochenende vom 25. bis 27. März mehr als 1,5 Tonnen Medikamente und Verbandsmittel sowie viele weitere dringend benötigte Hilfsgüter an die ukrainische Grenze bringen. 15 Kriegsflüchtlinge wurden mit in den Westerwald gebracht. Für das Team war dies bereits die 2. Tour innerhalb von 14 Tagen.

Abfahrt in Hachenburg. Fotos: Privat

Hachenburg/Ransbach-Baumbach. Der Hilfskonvoi "Frischlinge und Friends" startete am Freitag, 25. März, um 17 Uhr mit vier Großraum-Fahrzeugen bereitgestellt von Autohaus Siegel/Bruchertseifen, der AMI/Luckenbach, dem Gartencenter Kuch/Ransbach-Baumbach sowie der Schreinerei Leyendecker/Hachenburg.

Den Treibstoff für die über 5.000 km übernahm Blasius Schuster sowie die Bellersheim Unternehmensgruppe. Neben den Frischlingen waren als Fahrer Bettina Grodtmann, Andreas Schmidt, Thomas Kuch, Axel Pütz sowie die Dolmetscherin Tatjana Riedel an Bord.

Am Samstag, 26. März erreichte der Konvoi am frühen Morgen den Großraum Przemyśl/PL. Dort wurden die Hilfsgüter auf einem Bauernhof an der Grenze bei Medyka für den Weitertransport in die Ukraine bereitgestellt. Die Hilfsgüter bestanden unter anderem aus einem Medikamentenpaket im Wert von fast 10.000 Euro, welches von vielen Unternehmen der heimischen Wirtschaft und Privatpersonen finanziert wurde.

Weitere Hilfsgüter hatte die Hochwasserhilfe Kannenbäckerland in der Tiefgarage der Stadthalle Ransbach-Baumbach gesammelt. Die Aufnahme von Mitreisewilligen nach Deutschland gestaltete sich etwas schwieriger als beim ersten Mal. Aufgrund administrativer Änderungen vor Ort durften diese nicht direkt im Flüchtlingslager Medyka zusteigen, sondern alle Fahrer des Konvois mussten zunächst zurück nach Przemyśl fahren, um sich im zentralen Tesco-Lager offiziell als Flüchtlingstransport registrieren zu lassen. Dieses neue Prozedere soll vermeiden, dass Frauen und Kinder von Menschenhändlern und Zuhältern verschleppt werden.

Am Grenzübergang zur Ukraine hatte Dolmetscherin Tatjana Riedel schnell einige Mitfahrerinnen mit Kindern gefunden. Sie stammten aus der Region Charkiw, aus Tschernihiw sowie Mykolajiw und waren bereits mehrere Tage auf der Flucht. Die Geschichten dieser Menschen sind nur schwer zu ertragen: Nachts mit unbeleuchteten Autos durch die Wälder, um nicht entdeckt zu werden, umsteigen auf Bus und Zug. Immer wieder mussten die Züge anhalten und wurden beschossen. Insgesamt nahm der Hilfskonvoi 15 Kriegsflüchtlinge (sieben Frauen und acht Kinder) auf, darunter ein 2 Wochen alter Säugling – geboren mitten im Krieg… Die kleine Karolina kam am 8. März - dem Weltfrauentag - zur Welt, war etwas untergewichtig, aber Dank der Fürsorge von Mutter & Oma trotz der Fluchtstrapazen wohlauf. Kurz nachdem der Konvoi das Grenzgebiet verlassen hatte, trafen die ersten Meldungen über den russischen Raketenangriff auf das 80 km entfernte Lemberg ein und löste bei den Passagieren großes Entsetzen und Sorge aus.



Nach über 40 Stunden, davon 27 Stunden reine Fahrtzeit, erreichte das Team am Sonntag gegen 9 Uhr Ransbach-Baumbach. Dort wurden sie mit einem reichhaltigen Frühstück begrüßt und die kleine Karolina direkt von einer Hebamme versorgt. Um etwa 11 Uhr brach der Konvoi zum Rathaus auf, wo bereits Bürgermeister Michael Merz mit den Gastfamilien wartete. Alle Geflüchtete konnten in privaten Unterkünften untergebracht werden. "Die ganzen Eindrücke und Erlebnisse müssen wir erst einmal verdauen. Die körperliche Anstrengung bei über 40 Stunden Einsatz ist hoch, aber die emotionale Belastung will auch verarbeitet werden. Wir möchten uns noch einmal bei ALLEN von ganzem Herzen bedanken, die diese Mission unterstützt haben! Jeder Spender hat einen Teil dazu beigetragen, dass 15 weitere Frauen und Kinder nun in Sicherheit sind.", so ein Vertreter des Rallyeteams.

Weitere Bilder und Berichte zu dieser und der vorangegangenen Ukraine-Mission der Frischlinge finden Sie auch im Internet unter www.hachenburger-frischlinge.de. (PM)


Mehr dazu:   Veranstaltungsrückblicke   Ukraine  
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