Werbung

Nachricht vom 31.03.2022    

Regionaler Klimaschutz: Besuch des "BUND" Westerwald in Langenbach bei Kirburg

Die Westerwälder Kreisgruppe des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) statte einem regionalen Energiewende-Unternehmen in der Gemeinde Langenbach bei Kirburg einen Besuch ab. Grund des Besuchs: Der regionale Klimaschutz.

Westerwälder Vertreter der "BUND" loben die Initiativen im Hinblick auf den Klimaschutz der Mann-Energie. (Foto: privat)

Langenbach bei Kirburg. "Dieses Unternehmen hier ist anders", so begründete Peter Pflaum, Sprecher der Westerwälder Kreisgruppe des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sein "etwas anderes" Gastgeschenk zu Beginn einer Betriebsführung bei Mann-Energie in Langenbach bei Kirburg. Gekommen waren rund zwanzig Mitglieder und andere Interessenten aus dem Oberwesterwald, teils auch aus Altenkirchen, um die neuesten unternehmerischen Ideen zum regionalen Klimaschutz kennenzulernen.

Was ist anders an diesem Konzept, das wirtschaftlich erfolgreich ist und dessen Produkte vielfach zertifiziert sind? Egbert Bialk, Regionalbeauftragter und "BUND"-Landesvorstand aus Koblenz, fasste das so zusammen: "Markus Mann hat als regionaler Unternehmer einen ganzheitlichen Blick, hat neben den ökonomisch-technischen auch die ökologischen Notwendigkeiten im Fokus. Klimaschutz und Biodiversitätserhaltung gehören ja zusammen. Und die sozialen Angebote an Mitarbeiter und Kunden sind auch beachtlich".

Klimaschutz-Projekte sind Friedenspolitik
Firmenchef Markus Mann begann seinen Vortrag über die Firmenphilosophie dann auch noch mit einem überraschenden Bekenntnis: "Als ich damals, während meines Studiums, erste Konzepte für ein Energiewende-Projekt entworfen hatte, war gerade Golf-Krieg. Auch ich habe gesagt: Kein Krieg für Öl! Schon damals war mir bewusst: Klimaschutz-Projekte sind aktive Friedenspolitik. Dann habe ich mit geliehenem Geld die erste Windenergieanlage (WEA) in Rheinland-Pfalz gebaut. Die läuft heute noch und wirft Ertrag ab. Und schauen wir jetzt auf den Krieg Putins gegen die Ukraine und gegen Demokratie: Wir müssen raus aus der einseitigen Abhängigkeit von Russlands Energie und mit Erneuerbaren so weit wie möglich unabhängig werden."

Unternehmen schon über 20 Jahre klimafreundlich engagiert
Bei dem Rundgang der "BUND"-Gruppe durch den Betrieb zeigte sich eindrucksvoll: Inzwischen hat das Familienunternehmen erheblich expandiert. Es liefert zertifizierten Erneuerbaren Strom aus Wind, Sonne und weiteren Energieträgern. Seit über 20 Jahren sind ein weiteres wichtiges Standbein nahezu CO2-neutrale Holz-Pellets, hergestellt aus Sägespänen, die im eigenen Sägewerk anfallen. Dies gepaart mit Beratung über wegweisende Energiekonzepte für Kunden in der Region.

Bemerkenswert ist das innovative Stromlastmanagement der Firma. Mit Einspeisungen aus den eigenen PV- und Windenergieanlagen und dem Blockheizkraftwerk ist die Firma nicht nur autark, sondern kann durch elektronisch gesteuerte Ab- und Zuschaltungen von Maschinen seinen Strombedarf so regeln, dass kaum Lastspitzen und damit auch keine übermäßigen Kosten entstehen. "Mit diesem Lastmanagement können alle unsere Anlagen dann laufen, wenn sie tatsächlich unbedingt gebraucht werden. Das gelingt uns im Durchschnitt zu etwa 98 Prozent des Betriebes. Der Energieverbrauch ist auch bei Volllast nahezu konstant, ohne teure Spitzen", so Markus Mann bei der Erläuterung am Monitor.




Stellenanzeige

img

Fachkraft (m/w/d)

Lebenshilfe im Landkreis Altenkirchen GmbH
57632 Flammersfeld


Ein Pilotprojekt benutzt neuerdings sogar noch nutzbare Second-Life Li-Ionen-Akkus von Mercedes-Benz, die aus PKW stammen. Diese dienen dazu, mit geschickter Steuerung die Stromfrequenz auf die notwendigen gleichmäßigen 50 Hz zu halten. Auch bei der Elektromobilität ist die Firma Vorreiter in der Region. Demnächst werden sogar die ersten LKW batterieelektrisch angetrieben und geladen natürlich mit erneuerbarem Eigenstrom.

Belastung der Natur?
In der abschließenden regen Diskussion der Gruppe gab es neben Zuspruch und energiepolitischen Forderungen natürlich auch die "Gretchenfrage" nach mehr Windenergie. Der "BUND" ist sich einig, dass die Windenergie das Rückgrat der Energiewende sein muss, um das 1,5-Grad-Klimaziel des Paris-Abkommens noch fast zu erfüllen. Für Rheinland-Pfalz seien dazu noch etwa 1000 neue "WEA" erforderlich, so neueste Berechnungen des Landesverbandes. Diese müssten aber auf guten, windhöffigen Standorten gebaut werden, sonst brauche man doppelt so viele. Darauf wies auch Karl-Heinz Groß aus Heimborn hin. Konflikte mit dem Naturschutz müssten darum neu bewertet werden, da durch die schon immer zwingend erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen es eigentlich gar keine Belastung der Natur gebe. "Meistens wird der Natur mehr Gutes getan als ihr konkret genommen wird", so Groß. Schließlich laufe die Zeit weg beim Klimaschutz.

Wolfgang Stock aus Niederfischbach brachte zusätzlich den Siegerland-Flughafen als geeigneten Standort ins Spiel. Er sei versiegelt, verkehrstechnisch gut erreichbar, aber überflüssig und gut geeignet für Wind und Sonne. Einig waren sich alle Diskutanten, dass auch viel mehr für die Reduzierung des Energieverbrauches getan werden müsse, sowohl beim Strom, als auch bei der Gebäudeheizung und beim Verkehr. Ein Tempolimit wäre da eine kleine, aber wirksame Sofortmaßnahme beim "Ausstieg aus Putins Öllieferungen".

In Kürze ist eine weitere Exkursion zum Thema nachhaltiges Wirtschaften in der Hachenburger Brauerei geplant. Termin noch offen. Interessenten an einer Mitarbeit beim BUND wenden sich bitte gerne an:
Peter Pflaum per E-Mail: westerwald@bund-rlp.de,
http://westerwald.bund-rlp.de (PM)


Lokales: Bad Marienberg & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Wenn das Gelenk schmerzt: Arthrose-Vortrag in Hachenburg

Arthrose kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Dr. Patrick Löhr, Chefarzt der Orthopädie ...

Memorabilia VI: Eine fatale Schnapsidee

In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts fassen zwei Betrunkene einen bemerkenswert dämlichen Plan: ...

Neuwied: Zoo feiert Zuchterfolg bei bedrohten Saruskranichen

Im Zoo Neuwied gibt es erneut erfreuliche Neuigkeiten aus dem Vogelrevier. Auch in diesem Jahr ist es ...

Jubiläumsfest im Katholischen Familienzentrum Hachenburg

Das Katholische Familienzentrum der Pfarrei Maria Himmelfahrt in Hachenburg feiert im November sein zehnjähriges ...

Brandstiftung in Montabaur: Polizei nimmt 35-jährige Frau fest

Am Morgen des 2. November 2025 kam es in der Innenstadt von Montabaur zu einem Vorfall, der die Einsatzkräfte ...

38. Modellspielzeug-Schau in Rennerod: Bahnen, Börse und Familienspaß

ANZEIGE | Am 8. und 9. November 2025 findet in der Westerwaldhalle Rennerod die 38. Modellspielzeug-Schau ...

Weitere Artikel


Tote Schafe in Borod: Wolf aus dem Leuscheider Rudel war verantwortlich

Am 10. März wurden in Borod zwei Schafe tot aufgefunden. Der Verdacht eines Wolfsriss hat sich nun bestätigt, ...

Firmenhalle in Nentershausen stand in Flammen

Aktualisiert | In einer Erstmeldung vom 31. März teilte die Polizei Montabaur mit, dass es im Industriegebiet ...

Betrug durch Schockanruf in Kadenbach

Nachdem am 31. März ein Ehepaar in Kadenbach durch Telefonbetrüger kontaktiert und Opfer derer wurde, ...

Haus der Jugend Montabaur: Malen für den Frieden

"Art for Peace" ist das Motto einer Kreativaktion der besonderen Art, die das Haus der Jugend in Montabaur ...

Naturschutzgebiet Nauberg: Vorschlag von Naturschutzinitiative (NI)

Anlässlich der, von Staatsministerin Katrin Eder, angekündigten Ausweisung des Naubergs als Naturschutzgebiet ...

Jazz-Gottesdienst in Selters widmet sich den Wünschen ans Leben

Wenn jemand nach drei Wünschen ans Leben fragt, ist die Antwort oftmals nicht so leicht. Ein Jazz-Gottesdienst ...

Werbung