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Pressemitteilung vom 25.02.2022    

IG Metall Betzdorf: Zu viele Menschen ohne Interessensvertretung in Region

Rund 10.000 Beschäftigte ruft die IG-Metall-Geschäftsstelle Betzdorf zur Teilnahme an Betriebsratswahlen auf, die am 1. März starten. Das nimmt die Gewerkschaft auch zum Anlass, auf die Vorteile der betrieblichen Mitbestimmung hinzuweisen - aber auch auf Hindernisse.

Die politische Sekretärin der IG Metall Betzdorf spricht im Sommer 2021 zu Beschäftigten der Firma AVX in Steineroth. (Symbolfoto: Archiv)

Region. Die IG Metall Betzdorf ruft in einem Pressestatement alle Arbeitnehmer auf, sich an den anstehenden Betriebsratswahlen zu beteiligen und so für eine starke Interessenvertretung in ihren Betrieben zu sorgen. "Wir müssen die Folgen der Coronakrise bewältigen und gleichzeitig den klimagerechten Umbau unserer Industrie gestalten. Das geht nur mit starken Betriebsräten," so Nicole Platzdasch, Uwe Wallbrecher und Steffen Schmidt von der Geschäftsstelle Betzdorf. Und weiter: "Die Arbeit von Betriebsräten ist heute wichtiger denn je: Sie müssen dafür sorgen, dass der notwendige Wandel in den Betrieben nicht verschlafen wird – und dass es dabei gerecht zugeht. Eine unverzichtbare Aufgabe gerade in unserer Zeit des Umbruchs."

Die IG-Metall-Vertreter stellen heraus: Gewählte Betriebsräte hätten verbriefte Rechte gegenüber dem Arbeitgeber und könnten konkret mitbestimmen. Darum gebe es mit Betriebsräten bessere Arbeitsbedingungen, sicherere Arbeitsplätze und in der Regel mehr Geld: Betriebe mit Betriebsrat zahlten im Durchschnitt rund zehn Prozent höhere Entgelte, zeigten Untersuchungen.

Darüber hinaus spiele die Mitbestimmung im Betrieb aber auch gesamtgesellschaftlich eine wichtige Rolle. Wissenschaftliche Studien zeigten: Wer im Betrieb gute Erfahrungen mit Beteiligung mache, habe eine positivere Einstellung zur Demokratie insgesamt. "Die betriebliche Mitbestimmung ist eine entscheidende Antwort auf die Verunsicherung, die in unserer Gesellschaft immer mehr um sich greift“, so Uwe Wallbrecher.

Einige Beispiele dafür, was Betriebsräte gemeinsam mit der IG Metall und einer entschlossenen Belegschaft leisten könnten, lieferten in unserer Region viele Belegschaften mit ihren Betriebsräten und der IG Metall. Verhinderung von Verlagerungen, Tarifbindungen, Standortsicherungen, Beschäftigungssicherungen, genügend Einkommen zum Auskommen seien nur einige Beispiele für erkämpfte Leistungen und Erfolge mit Hilfe der demokratischen Verfassung, der Betriebsverfassung, die Betriebsräte vorschreibt. Nicole Platzdasch: "Hier in unserer Region gibt es zu viele Menschen, die keine Interessenvertretung haben. Warum die Menschen sich das gefallen lassen, können wir nur erahnen und die Angst vor einer Kündigung und Arbeitsplatzverlust ist ein ständiger Begleiter." Unverständlich sei, dass einige Unternehmer in der Region sich in einem demokratischen Staat bewegten, aber mit besonderer Härte gegen demokratische Verhältnisse in ihren Betrieben vorgingen und dort selbige nicht wollten und verhinderten, erklärt Bruno Köhler, der zweite Bevollmächtigte der IG Metall Betzdorf. (PM)



Hintergründe:

Die Betriebsratswahlen finden alle vier Jahre im Zeitraum vom 1. März bis 31. Mai statt. Ab fünf Beschäftigten kann ein Betriebsrat gewählt werden. Wahlberechtigt sind alle Arbeitnehmer ohne Leitungsfunktion, die das 16. Lebensjahr vollendet haben. Beschäftigte, die seit mindestens sechs Monaten im Unternehmen arbeiten, dürfen kandidieren.

Im Organisationsbereich der IG Metall gibt es derzeit bundesweit mehr als 10.500 Betriebsratsgremien mit rund 77.470 Betriebsratsmitgliedern. Die IG Metall Betzdorf betreut rund 400 Betriebsratsmitglieder in 49 Unternehmen der Region mit zusammen rund 13000 Beschäftigten.



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