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Nachricht vom 23.02.2022    

Corona: Leichte Rückgänge im Westerwald - Es ist aber noch nicht vorbei

Zuerst die gute Nachricht: Die WHO kann derzeit nicht bestätigen, dass der Subtyp Omikron BA.2 mehr schwere Verläufe auslöst, als die ursprüngliche Omikronvariante BA.1. Allerdings ist der Subtyp noch ansteckender und weist mehr Unterschiede auf, als zunächst angenommen. Die Ausbreitung ist womöglich in der Statistik versteckt.

Symbolfoto

Westerwaldkreis. Laut Landesuntersuchungsamt fällt die 7-Tage-Inzidenz im Westerwald auf 1.082,2 je 100.000 Einwohner, bleibt also immer noch im vierstelligen Bereich. In Zahlen ausgedrückt sind derzeit noch immer 6.359 Fälle im Westerwaldkreis aktiv, am Montag waren es noch mehr als 7.000. Binnen einer Woche kamen 2.195 Neuinfektionen hinzu. Die Hospitalisierungsrate im Land fällt auf 5,63. Als aktiven Fall bezeichnet das Landesuntesuchungsamt den Verlauf von der PCR-Positiv- bis zur PCR-Negativtestung. Auch der Westerwaldkreis gibt die aktiven Fallzahlen heraus, wobei hier lediglich die Personen angegeben werden, die sich in Isolation befinden. Das sind aktuell 3.140.

Omikron BA.2
Eigentlich wurde ja prognostiziert, dass die Zahlen genauso schnell fallen würden, wie die Omikron-Wand angestiegen ist. In Südafrika war dies ja auch der Fall. Stattdessen sinkt die Welle aber nur sehr langsam, von Abflauen kann noch keine Rede sein. Da stellt sich natürlich die Frage, womit das zusammenhängt.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ließ durchblicken, dass gerade bei den Senioren viel weniger Menschen geimpft seien, als in den Nachbarländern. Dies wäre aber nur eine Erklärung für das Risiko schwerer Verläufe.

Eine andere mögliche Erklärung ist die Tatsache, dass im statistischen Liniendiagramm versteckt die Infektionszahlen mit dem Subtyp Omikron BA.2 steigen, während die noch dominierende Variante Omikron BA.1 zurückfällt. Da der Subtyp BA.2 noch ansteckender sein soll, ist es nur eine Frage von wenigen Tagen, bis die neue Variante die vorherrschende im Infektionsgeschehen sein wird.

Am 22. Februar wurde eine Studie von Morten Rasmussen vom Department of Virus and Microbiological Special Diagnostics am Statens Serum Institut in Kopenhagen veröffentlicht, wonach sich auch Menschen mit BA.2 anstecken können, die bereits an Omikron BA.1 erkrankt waren.



Die allgemeinen Lockerungen der Corona-Maßnahmen sollten deshalb verantwortungsbewusst wahrgenommen werden, denn es ist noch nicht vorbei. Nicht nur, dass die Zahlen - obwohl sinkend - immer noch sehr viel höher sind, als während des kompletten Lockdowns, sondern vor allem, dass die Zahlen nochmals ansteigen können - Und das wünscht sich wahrlich niemand.

Aktive Quarantäne-/Isolations-Fälle in den Verbandsgemeinden
Bereits am Wochenende ist ein 86-jähriger Mann aus der Verbandsgemeinde Westerburg an Corona gestorben. Jetzt erreichte das Gesundheitsamt die Meldung, dass in dieser Woche zwei weitere Frauen ebenfalls verstorben sind: eine 81-Jährige aus der Verbandsgemeinde Selters und eine 76-Jährige aus der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach. Damit hat die Pandemie im Westerwaldkreis bis heute 208 Todesopfer gefordert, davon alleine in der Verbandsgemeinde Montabaur 34 und in der Verbandsgemeinde Bad Marienberg 33.

Laut Kreisverwaltung befinden sich leicht sinkende Fallzahlen in den Verbandsgemeinden derzeit in Quarantäne oder Isolation. Von Entspannung kann dabei aber noch nicht die Rede sein:
Montabaur: 582
Westerburg: 395
Hachenburg: 372
Bad Marienberg: 360
Wirges: 296
Rennerod: 292
Ransbach-Baumbach: 245
Wallmerod: 215
Selters: 196
Höhr-Grenzhausen: 187

Quellen: Landesuntersuchungsamt, Kassenärztliche Vereinigung, Kreisverwaltung, Landesregierung, Bundesregierung, RKI, Redaktion (ts)



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