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Pressemitteilung vom 07.02.2022    

Volker Siefert: Ohne Lampenfieber an die Spitze des Evangelischen Dekanats Westerwald

Gerade ein Jahr ist es her, dass Volker Siefert evangelisch wurde. Und heute bekleidet der 52-Jährige das wichtigste Ehrenamt des flächenmäßig zweitgrößten Kirchenkreises der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau: Der Hachenburger ist der neue Präses des Evangelischen Dekanats Westerwald.

Volker Siefert im Dienstsitz des Dekanats, dem Haus der Kirche in Westerburg, unterhalb der
lilafarbenen Fahne der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (Foto: privat)

Westerwaldkreis. Zu diesem Dekanat gehören 54000 evangelische Christen. Nun wartet viel Arbeit auf Volker Siefert. Doch als Musiker und Lehrer hat er gelernt, neue Herausforderungen systematisch anzupacken. Als Sohn des bekannten Wäller Kapellmeisters Walter Siefert erhält Volker Siefert eine profunde Ausbildung an den Tasten und wird mit 13 Jahren Organist in der Evangelischen Kirchengemeinde Altstadt. Das ist die erste Begegnung des damals noch katholischen Volkers mit der Evangelischen Kirche. Die Beziehung hält bis heute. Auch als er in Köln Musik studiert und sein Konzertexamen "aus Versehen mit Auszeichnung" besteht, wie er sagt. Ihm scheint das fast peinlich zu sein. "Ich habe nie besonders viel geübt. Und ich bin nicht gerade gefühlsbetont. Dafür habe ich bei Auftritten aber auch keinerlei Lampenfieber."

Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist, dass Siefert trotz seiner beachtlichen Virtuosität am Instrument die Musik nicht als glühende Leidenschaft, sondern eher als eine Art angenehmen Zeitvertreib erlebt. "Für mich ist sie eher wie ein unterhaltsamer Denksport. Wie ein Kreuzworträtsel, das ich auf dem Sofa löse", sagt er. Siefert ist das Rationale wichtig. So tickt er, das kann er gut. Während seiner Zeit als Lehrer am Altenkirchener Westerwald-Gymnasium hat er das strukturierte Arbeiten im Takt gelernt, und mit dieser Taktik will er auch an die neue Aufgabe gehen. "Mein Vorgänger Bernhard Nothdurft hat mir während der Amtsübergabe berichtet, dass die vergangenen Jahre im Dekanat von vielen Verwaltungsangelegenheiten geprägt waren. Ich sehe mich ebenfalls als Verwalter. Aber ich möchte auch wissen, wie die Menschen, mit denen ich jetzt zusammenarbeite, gestrickt sind. Ich glaube, ich kann gut vermitteln."

Verwalten und vermitteln. Unter diesen Vorzeichen soll seine Arbeit stehen, hofft Siefert. Dass Kirche und Glaube freilich mehr als eine reine Kopfsache sind, weiß er. Aber das leidenschaftlich Spirituelle überlässt er anderen. "Natürlich hat mich auch mein persönlicher Glaube motiviert, das Amt anzutreten. Ich war Messdiener, wurde gefirmt, bin seit einem Jahr Mitglied im Kirchenvorstand der Evangelischen Kirchengemeinde Altstadt, das ganze Programm. Aber ich bin kein tiefgläubiger Mensch. Ich habe oft versucht, mich einfach fallen zu lassen, ohne den Glauben zu hinterfragen." Als logisch denkender Mensch fällt ihm das schwer. Doch das ist in Ordnung für ihn: "Ich bin nicht der absolute Vorzeige-Christ", sagt er und lächelt. "Das Theologische und das Entwickeln einer Vision fürs Dekanat können andere besser - zum Beispiel der Dekan."



Am Ende spricht er dann aber doch noch über diejenigen Dinge, die ihn bewegen: die Kinder- und Jugendarbeit und natürlich die Kirchenmusik. "Während der Pandemie haben auch viele Ensembles und Chöre gelitten. Wenn Corona vorüber ist, sollte man diesen Gruppen wieder helfen - sowohl dem großen Ensemble als auch der kleinen Kirchenband. Denn moderne Kirchenmusik muss im Dekanat ebenso ihren Platz haben wie traditionelle."
Und als ehemaliger Lehrer weiß Volker Siefert, wie wichtig die Arbeit mit jungen Menschen ist: "Ich habe im Schulbetrieb oft erlebt, wie wir Erwachsene die Jugendlichen prägen. Besonders bei den außerschulischen Aktivitäten wie Chorfreizeiten und Ausflügen blieb immer viel hängen. Diese positiven Erfahrungen begleiten die Jungen und Mädchen ein Leben lang. Für uns als Kirche sind solche Momente eine große Chance."

Mit Volker Siefert tun sich auch für die Evangelische Kirche im Westerwald Chancen auf. Der neue Präses kann die kirchlichen Veränderungen der nächsten Jahre mit kühlem Kopf moderieren und gestalten. Und er hat eine Fähigkeit, die sowohl für Musiker als auch für Verwalter wichtig ist: Er hört gut zu. (PM)



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