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Pressemitteilung vom 06.01.2022    

Mit dem Grünen Hahn zu mehr Umweltschutz

Das Evangelische Dekanat Westerwald macht einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: Der Wäller Kirchenkreis lässt sich derzeit mit dem "Grünen Hahn" zertifizieren, dem Siegel des kirchlichen Umweltmanagements.

Das Evangelische Dekanat Westerwald macht mit dem Siegel "Grüner Hahn" einen wichtigen Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit. Präses Bernhard Nothdurft (links), Nadine Bongard und Hartmut Baden haben den Prozess im Blick. (Foto: Ev. Dekanat Westerwald)

Westerwaldkreis. Der Grüne Hahn hilft Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen, ihre Verantwortung für die Schöpfung systematisch umzusetzen – ein aufwendiges, aber wichtiges Projekt, findet die Dekanatsspitze. Nadine Bongard, Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung, hat den Prozess gemeinsam mit dem Umweltbeauftragten des Dekanats, Hartmut Baden, vor rund anderthalb Jahren angestoßen. “Der Grüne Hahn durchleuchtet alle Bereiche des kirchlichen Lebens“, erklärt sie. “Am Anfang stand eine umfangreiche Bestandsaufnahme. Wir haben Zahlen und Daten zum Ist-Zustands unseres Dienstsitzes in Westerburg zusammengetragen – zum Beispiel zur Wärmedämmung, Gebäudetechnik oder zur Dichtigkeit.“

Doch die Bauwerke und deren Energieverbrauch sind nur ein Teil des Grünen Hahns, ergänzt Hartmut Baden. Das Siegel nehme darüber hinaus beispielsweise den Materialverbrauch im Büroalltag, die Reisekosten und sogar die Wahl des Anbieters für fair gehandelten Kaffee mit in den Blick. Und er öffnet die Augen für Dinge, die man sich schlichtweg sparen kann. Der scheidende Präses des Dekanats, Bernhard Nothdurft, erinnert sich kopfschüttelnd an eine aufschlussreiche Hausbegehung vor gut einem Jahr: “Wir hatten in unserem Serverraum eine Klima-Anlage, die die von der Heizung erzeugte Wärme abtransportiert. So etwas macht überhaupt keinen Sinn.“

Neben diesen offensichtlichen Energiefressern wurden im Zuge des Grünen Hahns nicht benutzte Kühlschränke abgestellt, Schreibtische einige Zentimeter von der Heizung abgerückt oder Öko-Papier eingeführt – um nur ein paar der Beispiele zu nennen. “Die Dinge, die sich im und um unseren Dienstsitz abspielen, sind aber nur die eine Seite“, sagt Nadine Bongard und spricht die vielen Jugendfreizeiten des Dekanats an. Das Dekanat plane, diese Freizeiten nachhaltiger, deren Mahlzeiten regionaler und fleischarmer zu gestalten. Nicht, um die Jugendlichen zu gängeln, sondern weil das oft deren eigener Wunsch sei und viele junge Menschen dafür ein großes Bewusstsein mitbringen.



Das Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit ist also da. Die Mittel auch, denn die Maßnahmen zu mehr Nachhaltigkeit werden das Dekanat zunächst etwas kosten. Bernhard Nothdurft schätzt, dass der Betrag im “niedrigen vierstelligen Bereich“ bleibt. Auf lange Sicht gesehen spare man aber Geld ein. Die Zeit sei einfach reif für ein Projekt wie dieses. Hartmut Baden ergänzt: “Die Kirche ist einer der größten Arbeitgeber und Grundbesitzer unseres Landes und hat eine hohe Vorbildfunktion. Einige ihrer Immobilien sind steinalt, und deren Energiekosten gehen im wahrsten Wortsinn durch die Decke. Das ist reine Verschwendung, und so etwas gehört sich nicht. Dabei ist selbst bei denkmalgeschützten Bauten vieles möglich.“ Nadine Bongard pflichtet ihm bei: Das Kerngeschäft von Kirche sei nach wie vor die Verkündigung des Evangeliums. Aber Kirche sei auch ein Teil dieser Welt und generationengerechtes Verhalten sei Voraussetzung für ihre Glaubwürdigkeit. “Der Glaube gibt uns die Kraft und Hoffnung, dass wir jetzt etwas Gutes bewirken können.“

Im kommenden September könnte das Dekanat das Umweltzertifikat erhalten. Bis dahin muss ein Umweltbericht verfasst werden, der den Status abbildet und die Dinge beschreibt, die noch umgesetzt werden müssen. Beendet ist das Projekt “Grüner Hahn“ damit aber nicht, sagt Nadine Bongard: “Wir müssen uns permanent hinterfragen und langfristig unser Verhalten ändern – auch nach der Zertifizierung im Herbst. Denn nachhaltiges Handeln hört nie auf.“ (PM)



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