Werbung

Nachricht vom 19.12.2021    

Höchstenbach, Freirachdorf-Roßbach, Wahlrod: Aus drei Kirchengemeinden wird eine

Höchstenbach, Freirachdorf-Roßbach und Wahlrod vereinigen sich zur Evangelischen Trintiatis-Gemeinde Westerwald. Der Zusammenschluss wird ab dem 1. Januar Auswirkungen auf das Gemeindeleben haben.

Elisabeth Huhn und Frank Dönges entzünden Lichter für die Trinitatis-Gemeinde Westerwald. (Fotoquelle: Evangelisches Dekanat Westerwald)

Höchstenbach/ Freirachdorf/ Roßbach /Wahlrod. Es gibt eine neue Kirchengemeinde im Westerwald: Am 1. Januar 2022 schließen sich die evangelischen Kirchengemeinden Wahlrod, Höchstenbach sowie die Willkommensgemeinde Freirachdorf-Roßbach zur Evangelischen Trinitatis-Gemeinde Westerwald zusammen. Damit ist ein Prozess auf der Zielgeraden, der schon 2015 mit dem Zusammenschluss von Freirachdorf und Roßbach zur „Evangelischen Willkommensgemeinde Freirachdorf-Roßbach“ begann. Die Regionalisierungspläne der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sahen jedoch vor, dass sich weitere Kirchengemeinden der Region zusammenschließen – eben Freirachdorf-Roßbach, Wahlrod und Höchstenbach.

Diesem Zusammenschluss stimmten die Kirchenvorstände der drei Gemeinden schließlich im Frühjahr 2021 zu. „Nach vielen Treffen und Gesprächen läuft es inzwischen harmonisch, und die Gemeinden ziehen an einem Strang“, sagt Pfarrer Frank Dönges, der die Trinitatis-Gemeinde gemeinsam mit seiner Kollegin Elisabeth Huhn betreut.

Trinitatis-Gemeinde für 2.900 Christen
Harmonisch ist auch die Zusammensetzung des neuen, gemeinsamen Kirchenvorstands: Er besteht aus je vier Vertretern aus jeder der drei ehemaligen Gemeinden. Hinzu kommen Elisabeth Huhn, Frank Dönges und das 16-jährige Jugendmitglied Bela Bay.
Die Suche nach einem passenden Namen war indes schwieriger. Eigentlich sollte eine geographische Gemeinsamkeit im Namen auftauchen, vielleicht ein gemeinsamer Wald, eine Burg - etwas in der Art. „Aber so lange wir auch die Karten studierten: Sowas gibt es leider nicht“, erinnert sich Elisabeth Huhn. „Dann gab es sehr progressive Namensvorschläge, aber die hat uns die Kirchenleitung nicht genehmigt“, sagt sie lächelnd.

Am Ende einigten sich die evangelischen Christen auf „Trinitatis-Gemeinde Westerwald“, und der Name ist natürlich nicht die einzige Neuerung, die nun ansteht. Derzeit entwickelt die Gemeinde ein neues Logo, konzipiert den künftigen Gemeindebrief – neben den anderen organisatorischen Dingen, die in den kommenden Monaten anstehen: „Wir brauchen ein neues Siegel, die Geschäftsadressen werden geändert, in Roßbach entsteht im Erdgeschoss des Gemeindehauses ein neues Gemeindebüro, und wir planen natürlich eine gemeinsame Webseite“, zählt Pfarrer Frank Dönges auf.

Dass die 2900 evangelischen Christen wirklich zu einer Einheit zusammenwachsen, ist mit einem neuen Logo aber nicht erledigt. In der nächsten Zeit kommt es vor allen Dingen darauf an, dass die Menschen der Region Zeit miteinander verbringen – in gemeinsamen Gottesdiensten und Veranstaltungen, sofern das die derzeitige Pandemie zulässt, versteht sich. Wie das geht, wissen sie seit Jahren: „Es gab schon lange vor dem Zusammenschluss gemeinsame Projekte – etwa den Weltgebetstag, die Konfirmandenarbeit oder die Reformations- und Himmelfahrtsgottesdienste“, sagt Elisabeth Huhn. „Jetzt gilt es, die Ortsgrenzen mehr und mehr hinter sich zu lassen und viele solcher gemeinsamen Momente zu erleben.“

Die Bedeutung der Musik
In den Gemeinden gibt es viele Ensembles, welche die Pfarrerin und der Pfarrer als eine „unglaubliche Bereicherung“ erleben: den Höchstenbacher Posaunenchor, den Kirchenchor Roßbach, mehrere weltliche Gruppen wie den Chor „Famos“, den Männergesangverein Höchstenbach oder den gemischten Chor Mündersbach. „Ohne die würde vieles nicht funktionieren“, ist sich Elisabeth Huhn sicher und erinnert sich zum Beispiel an die Open-Air-Gottesdienste während der Pandemie: „Der Ort für unsere Freiluft-Gottesdienste liegt in der Nähe der Bundesstraße. Die Bläser haben den Verkehrslärm aber glücklicherweise locker übertönt“, sagt sie. Nicht nur, was die Klangfülle angeht, ist die Trinitatis-Gemeinde auf ihre Ensembles angewiesen: „Sie tragen durch die Musik den Glauben weiter und erfreuen dadurch viele Menschen“, sagt Frank Dönges.

Auch in den anderen Gruppen und Projekten der Gemeinde wird Glaube gelebt: in den beiden evangelischen Kitas; der Frauenhilfe in Berod, der Kinderkirche in Roßbach, dem Kindergottesdienst in Wahlrod oder dem MeetUp-Team für Kinder und Jugendliche in Höchstenbach. „Zudem sind sich Wahlrod, Freirachdorf-Roßbach und Höchstenbach theologisch recht ähnlich: Die Gemeinden sind eher volkskirchlich geprägt“, glaubt Frank Dönges, und Elisabeth Huhn ergänzt: „Der Glaube gehört bei vielen Menschen der Region dazu, ohne, dass sie ihn vor sich hertragen. Diese tiefe Herzensfrömmigkeit, die aber nicht zur Schau gestellt wird, empfinde ich als sehr angenehm.“



Aus drei wird eins. Der Weg zur neuen Gemeinde ist also geebnet. Wie lange die Menschen noch brauchen, um von „ihrer“ Trinitatis-Gemeinde zu sprechen, wissen die Pfarrerin und der Pfarrer nicht. Aber sie sind davon überzeugt, dass am Ende die Einigkeit steht. (PM)


Mehr dazu:   Kirche & Religion  
Lokales: Hachenburg & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Hachenburg auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Tragischer Verkehrsunfall auf der B8 bei Schenkelberg fordert ein Menschenleben

Schenkelberg. Ein tragisches Ende nahm am Samstag, 20. April, ein Verkehrsgeschehen auf der Bundesstraße 8 nahe Schenkelberg. ...

Sachbeschädigung an Karl Lefknecht Halle in Irmtraut - Polizei sucht Zeugen

Irmtraut. In der Zeit vom 19. bis zum 22. April kam es zu einer Sachbeschädigung an der Karl Lefknecht Halle in Irmtraut. ...

Anklage gegen bulgarisches Duo: Mord und Zwangsprostitution vorgeworfen

Koblenz. Die Anklageschrift, die kürzlich zugestellt wurde, enthält schwere Vorwürfe gegen das bulgarische Duo. Sie sollen ...

Frühlingszeit ist Flohmarktzeit: Geisweider Trödelmarkt lädt am 4. Mai zum Stöbern ein

Siegen-Geisweid. Der Frühling hält Einzug in Geisweid und mit ihm auch das behagliche Klima zum Trödeln. Das Team vom Geisweider ...

Tag des Baums: Unersetzliche Giganten - Der unschätzbare Wert alter Bäume für unser Ökosystem

Region. Seit fast sieben Jahrzehnten versucht der Tag des Baumes, auf die immense Bedeutung der Bäume für Mensch und Umwelt ...

Raubüberfall auf 80-Jährige in Wissen: Polizei veröffentlicht Bilder des Tatverdächtigen

Wissen. Am Donnerstagmorgen (18. April), gegen 9.45 Uhr, drang ein männlicher Täter in die Wohnung der älteren Dame ein und ...

Weitere Artikel


Filmreif: Das Cinexx Hachenburg und die WeKiss zeigen "À la carte"

Hachenburg. Die französische Komödie "À la carte - Freiheit geht durch den Magen" erzählt über die Entstehung des ersten ...

Nicole nörgelt – übers Spazierengehen unter neuen Vorzeichen

Spätestens, wenn Polizisten mitspazieren müssen und Journalisten pöbelnd die Kamera aus der Hand geschlagen wird, müsste ...

Acht neue Obstbäume: Erste Pflanzaktion einer Bürgerinitiative aus Steinen

Steinen. Die erste Pflanzaktion der neu gegründeten Bürgerinitiative NaturRaum Steinen wurde im Beisein zahlreicher Interessierter ...

NABU-Gruppe Hundsangen lädt ein: Winterwanderung an der Westerwälder Seenplatte

Hundsangen. Im Anschluss an die Wanderung findet ein gemütlicher Ausklang im Haus am See statt. Treffpunkt ist um 9.30 Uhr ...

Rasenplatz in Nentershausen nach fast fünf Jahrzehnten saniert

Nentershausen. Das hat nunmehr ein vorläufiges Ende, denn in der ersten Jahreshälfte 2022 soll auch wieder auf dem Rasenplatz ...

Glasfaserausbau: Erster Technik-Container in Horressen aufgestellt

Horressen. Der Glasfaserausbau in der Verbandsgemeinde Montabaur hat einen neuen Meilenstein erreicht: In Montabaur-Horressen ...

Werbung