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Nachricht vom 19.12.2021    

Mindestlohn: Beschäftigte und Unternehmen im Westerwaldkreis könnten profitieren

Wer wenig verdient, könnte schon bald mehr im Portemonnaie haben: Die Ampel-Koalition in Berlin plant einen erhöhten gesetzlichen Mindestlohn von zwölf Euro pro Stunde, 2,40 Euro mehr als bislang. Allein im Westerwaldkreis würden davon 20.090 Menschen profitieren – das sind 21 Prozent aller Beschäftigten im Landkreis.

Viele Beschäftigte verdienen weniger als 12 Euro je Stunde.(Fotoquelle: NGG Region Mittelrhein)


Von einer Erhöhung des Mindestlohns könnten etwa Beschäftigte in Hotels, Gaststätten und Bäckereien profitieren.
Westerwaldkreis. Viele Menschen im Westerwald arbeiten hart, verdienen aber so wenig, dass es kaum zum Leben reicht. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hin und beruft sich auf eine Analyse des Pestel-Instituts aus Hannover. Danach arbeiten im Westerwaldkreis derzeit 4.460 Beschäftigte zum Mindestlohn von aktuell lediglich 9,60 Euro pro Stunde. Weitere 15.630 Menschen liegen zwar darüber, verdienen aber trotzdem weniger als 12 Euro.

"Die versprochene Anhebung des Mindestlohns auf zwölf Euro ist ein Meilenstein", sagt Volker Daiss, Geschäftsführer der NGG-Region Mittelrhein. Damit würden in der Region die Einkommen vieler Beschäftigter steigen, vor allem in Hotels, Gaststätten, Bäckereien oder Fleischereien. Die dort beschäftigten Personen "arbeiten häufig zu Löhnen, die zum Leben nicht reichen - auch weil Unternehmen ausgehandelte Tarifverträge unterlaufen", so Daiss.

Die Gewerkschaft NGG fordert die neue Bundesregierung nun auf, die Erhöhung des Mindestlohns rasch auf den Weg zu bringen. Ein Ziel von SPD, Grünen und FDP müsse es sein, den Zwölf-Euro-Stundenlohn in den ersten "hundert Ampel-Tagen" auf den Weg zu bringen. "Vom Kellner bis zur Bäckereifachverkäuferin - wer jeden Cent zweimal umdrehen muss, um seine Miete bezahlen zu können, für den zählt jeder Monat", betont Daiss. Die NGG setzt sich bereits seit Jahren für einen gesetzlichen Mindestlohn von zwölf Euro ein.



Die Erhöhung des Mindestlohns käme nicht nur Geringverdienern zugute, sondern auch der regionalen Wirtschaft: Nach Angaben des Pestel-Instituts würde die Kaufkraft im Landkreis Altenkirchen um rund 19 Millionen Euro pro Jahr steigen und den Unternehmen höhere Umsätze bescheren. Laut Daiss "fließt fast jeder Euro, den Mindestlohn-Beschäftigte am Monatsende extra haben, in den Konsum. Ein Großteil davon wird vor Ort ausgegeben."

Eine Anhebung der Lohnuntergrenze sei auch mit Blick auf die aktuell hohe Inflationsrate wichtig. So könnten Beschäftigte laut Daiss trotz der Preissteigerung mehr Geld zur Verfügung haben.

Daiss appelliert an die heimischen Bundestagsabgeordneten, der geplanten Mindestlohn-Erhöhung in Berlin zuzustimmen: "Dass nach einem jahrelangen Ausufern des Niedriglohnsektors Menschen wieder besser von ihrer Arbeit leben können, sollte keine Frage des Parteibuchs sein. Es ist in einem reichen Land wie Deutschland überfällig." (PM)



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