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Nachricht vom 12.12.2021    

Jugendhilfeausschuss des Westerwaldkreises tagte

Von Wolfgang Rabsch

Im Bürgerhaus von Wirges versammelten sich am 6. Dezember die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses des Westerwaldkreises zur letzten Sitzung im Jahr 2021 unter dem Vorsitz von Landrat Achim Schwickert. Ein zentrales Thema war das Präventionsprogramm "HaLT" (Hart am Limit).

Erfolgreiche Sitzung des Jugendausschusses. (Foto: Wolfgang Rabsch)

Wirges. Zu Beginn der Sitzung stellten zwei Mitarbeiter von “HaLT“ (Hart am Limit) ihr Präventionsprogramm zur Bekämpfung von Alkohol- und Drogenmissbrauch von Jugendlichen vor. Das “HaLT“ Service-Center ist eine Einrichtung der “Villa Schöpflin gGmbH – Zentrum für Suchtprävention“ und befindet sich in Lörrach, im Südwesten Baden-Württembergs. Vielen ist sicher der Name Schöpflin-Haagen noch ein Begriff, ein Versandgroßhandel bis Ende des letzten Jahrhunderts. Ein Sohn des letzten Firmeninhabers verstarb infolge von übermäßigem Alkoholkonsum, als Folge dessen wurde 2020 das Zentrum für Suchtprävention – die Villa Schöpflin gGmbH – gegründet.

“HaLT“ arbeitet mit der gesetzlichen Krankenversicherung und der Bundeszentrale für Aufklärung zusammen und ist bundesweit bei diesem wichtigen Thema an etwa 155 Standorten vertreten. Hier sind einige Fakten zusammengetragen: Im Jahr 2015 wurden knapp 22.000 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung in ein deutsches Krankenhaus eingeliefert. Fast 70 Prozent der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen haben schon einmal Alkohol getrunken. Das erste Mal trinken sie mit durchschnittlich 14,9 Jahren Alkohol. Der erste Konsum findet oft im Freundeskreis statt. Den ersten Alkoholrausch erleben Jugendliche mit durchschnittlich 16,4 Jahren. 3,7 Prozent der Jugendlichen trinken Alkoholmengen, die über den Grenzwertempfehlungen für Erwachsene liegen.

“HaLT“ entwickelt proaktive Konzepte, zum Beispiel durch eine Sofort-Intervention im Krankenhaus, wenn ein Jugendlicher dort mit einer Alkoholvergiftung eingeliefert wurde. Noch unter dem Eindruck des Erlebten sind die Jugendlichen offener, über ihre Problematik zu sprechen. Die Erfahrungen zeigen, dass die Gespräche erfolgreich verlaufen können, weil die Jugendlichen sich mehr öffnen, wenn Eltern bei diesen Gesprächen noch nicht anwesend sind. Wenn es zum Abschlussgespräch kommt, werden natürlich auch die Eltern miteinbezogen, um gemeinsam Hilfen zu erörtern.

Das Kind trinkt immer mit
Wenn eine schwangere Frau Alkohol trinkt, dann trinkt ihr ungeborenes Kind mit. Alkohol ist plazentagängig und gelangt so ungehindert in den Körper des sich entwickelnden Kindes. Auch diese Problematik wird bei “HaLT“ thematisiert, zumal die Zielgruppe bis 21 Jahre definiert ist.
“HaLT“ arbeitet an den Standorten mit allen wichtigen Institutionen zusammen, die sich mit der Suchtprävention befassen: Polizei und Jugendgerichte, Eltern, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Jugendämter, Ausbildungsbetriebe, Lehrer und Sanitäter. Auch das Mitwirken von Schulsozialarbeitern an Schulen dient als Multiplikator bei der Suchtprävention.
“HaLT“ bietet auch Hilfe beim sogenannten Mischkonsum von Alkohol und Drogen an, dieser gefährliche Mix befindet sich immer weiter auf dem Vormarsch.



Der Vortrag erzeugte bei den Ausschussmitgliedern großes Interesse, da der Westerwald bei dieser Problematik nicht verschont bleibt. Der Wunsch der Mitarbeiter von “HaLT“, auch im Westerwald einen Standort zu errichten, stieß allenthalben auf offene Ohren und wird wohl 2022 zu einer Entscheidung führen.

Der Jugendatlas im Westerwald stellte sich vor
Der Jugendatlas Westerwald-Rheinland-Pfalz startete erfolgreich als erster digitaler Jugendatlas in Rheinland-Pfalz. Innerhalb kürzester Zeit haben sich bereits 192 Ortsgemeinden aus dem Westerwald dem Jugendatlas angeschlossen. Für Jugendliche, Kinder und Familien hat das Projektteam “Jugendatlas“ ein digitales Portal geschaffen, auf dem sich Interessierte über die vielfältigen Freizeitangebote im Westerwaldkreis informieren können.

Vereinen, Institutionen und Jugendeinrichtungen wird im digitalen Jugendatlas die kostenlose Möglichkeit gegeben, ihre Angebote im ganzen Westerwaldkreis und sogar darüber hinaus zu präsentieren. Somit ist der digitale Jugendatlas gleichzeitig eine große Hilfe für Familien und eine Unterstützung der Vereine und Institutionen im Westerwald. Dieses Projekt ist in der Coronazeit durch das Projektteam “Jugendatlas“ sowie hauptamtlichen Fachkräften der Jugendarbeit im Westerwaldkreis entstanden. Der Jugendhilfeausschuss sagte dem Jugendatlas die erforderliche Unterstützung zu.

Einstimmig wurde die Gewährung von Zuwendungen für Sanierungen in der evangelischen Kindertagesstätte Rehe zur Dachsanierung, in der Kita Sessenhausen zur Heizungssanierung in der kommunalen Kindertagesstätte und in Ötzingen zur Sanierung von Dach, Fenster und Heizung in der katholischen Kindertagesstätte beschlossen.


Mehr dazu:   Kinder & Jugend  
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