Kostenfalle Heizwärme: So können Verbraucher Geld sparen
Die Preisspirale für Heizwärme dreht sich immer weiter nach oben und viele Haushalte müssen für ein warmes Wohnumfeld tiefer in die Tasche greifen. Die wichtigsten Tipps im Überblick, um unliebsame Überraschungen bei der nächsten Jahresendabrechnung zu vermeiden.
Die Gründe für den Heizkostenanstieg sind nicht nur auf die neue CO2-Bepreisung zurückzuführen. So sind die Energiepreise insgesamt gestiegen. Kalte Wetterlagen, aber auch das Arbeiten im beheizten Homeoffice haben zugleich auch den bundesweiten Energieverbrauch erhöht. Haushalte, die Erdgas nutzen, müssen allein 2021 mit einer Kostensteigerung von 13 Prozent rechnen. Bei der Nutzung von Ölheizungen belaufen sich die Steigerungen auf bis zu 44 Prozent.
Möglichkeiten zum Sparen werden dennoch oft aus Bequemlichkeit oder aufgrund fehlender Information immer noch nicht ausreichend genutzt. Dabei gibt es gerade bei der Heizwärmenutzung beträchtliches Sparpotential, mit dem sich dennoch eine gesunde Raumtemperierung erreichen lässt.
Temperaturen in Räumen separat einstellen
Nicht in allen Räumen muss die Heizung gleich auf Hochtouren laufen. Kurz- oder langfristig unbewohnte Räume sollten bis maximal 16 Grad beheizt werden, um eine Auskühlung zu verhindern und eine stabile Grundwärme im gesamten Wohnbereich zu erhalten. Nur in Wohnbereichen, in denen Personen des Haushalts auch tatsächlich zugegen sind, sollte die Raumtemperatur bei etwa 20 Grad liegen - beispielsweise beim Duschen im Badezimmer oder beim Fernsehen im Wohnzimmer. Spätestens zur Schlafenszeit sollten die Thermostate wieder um 2 bis 3 Grad heruntergedreht werden. Weiteres Einsparpotential bietet sich, wenn die Zimmertür des jeweiligen Raumes beim Einschalten des Heizkörpers sofort geschlossen wird.
Nachts Vorhänge am Fenster schließen
Wird während der Nacht die Heiztemperatur gesenkt, lässt sich zusätzlich Energie sparen, wenn dafür gesorgt wird, dass auch die geringer eingestellte Raumwärme nicht entweichen kann. Vor allem textile Stoffe, wie beispielsweise funktionale Vorhänge am Fenster, tragen dazu bei, die Raumtemperatur auf einem durchgängigen Level zu halten und hereinziehende Kälte bei nächtlichen Tiefsttemperaturen abzudämmen. Idealerweise werden abends nicht nur im Schlafraum selbst, sondern in allen Räumen sämtliche Vorhänge vor dem Fenster geschlossen.
Eingangstüren gegen Kälte schützen
Wohnungs- und Haustüren sind häufig Durchgangsstellen für Zugluft. Dadurch entsteht nicht nur vermeidbare Bodenkälte, sondern die Tendenz, die Heizung gleich wieder hochzudrehen, steigt ebenfalls. Mit Bürsten-Türdichtungen zum Beispiel lassen sich die Ritzen rasch schließen. Erweist sich der gesamte Eingangsbereich als kühl und zugig, lohnt es sich, Vorhänge vor der Tür zu installieren. So sind zum Beispiel Thermovorhänge hilfreich oder einfach kompaktere Stoffe, um den Eingang thermisch vom Rest des Wohnbereichs zu trennen.
Luftbildung in der Heizung sofort beheben
Vielfach führt auch Luft im Heizkörper zu einem höheren Energieverbrauch. Ein untrügliches Kennzeichen ist ein gluckerndes Geräusch. Aber auch, wenn die Heizung trotz bis zum Anschlag aufgedrehter Thermostate einfach nicht warm wird, können Luftblasen im Heizwasserkreislauf ursächlich sein. Der Heizkörper muss dann unbedingt zeitnah entlüftet werden. Handwerklich Versierte können die Luft mit einem Heizkörperschlüssel selbst ablassen. Wer unerfahren ist oder zur Miete wohnt, sollte allerdings einen Fachbetrieb beauftragen oder umgehend die Hausverwaltung informieren, um das Problem zu beseitigen. (prm)
Autor: Patrick Neuer