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Pressemitteilung vom 19.11.2021    

NABU fischt große Karpfen und Hechte an Westerwälder Seenplatte ab

Neue Erkenntnisse zum Fischbestand wurden durch naturschutzfachliches Ablassen von zwei Gewässern der Westerwälder Seenplatte erlangt. Durch diese Maßnahmen werden außerdem auch die Stauanlagen der Weiher kontrolliert.

Abfischaktion am Dreifelder Weiher. (Foto: Inés Noll)

Hachenburg. Im Herbst ließ die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe des Naturschutzbunds (NABU) mit dem Dreifelder Weiher und dem Postweiher zwei weitere Teiche der Westerwälder Seenplatte erstmalig seit 2018 ab. Im Herbst 2020 fand die erste Abfischaktion am Brinkenweiher statt. Das Ablassen ist notwendig, um die Stauanlagen der Weiher auf Schäden zu kontrollieren und deren Sanierungsbedarf zu ermitteln. So konnte die NABU-Stiftung mit ersten Bauarbeiten am Damm des Dreifelder Weihers beginnen. Durch das Abfischen wurden zudem Erkenntnisse über die vorkommenden Fischarten gewonnen.

„Wir waren überrascht über die Menge an großen Karpfen und Hechten. Es war für alle Helfer ein Kraftakt, diese kiloschweren Fische in dem teils schlammigen Gelände zu entnehmen. Am Ende hat es sich aber gelohnt", sagt Stiftungsmitarbeiterin Inés Noll. Die große Zahl an Hechten gefährdet die besondere Vogelwelt der Weiher, weil die Raubfische auch gerne die Küken der Wasservögel fressen. Karpfen setzen als bodenwühlende Fische Nährstoffe aus dem Gewässergrund frei und verschlechtern bei hohen Beständen die Wasserqualität für seltene Wasserpflanzen und Tiere.

Insgesamt wurde mithilfe zahlreicher ehrenamtlicher Helfer etwa 220 Kilo Hechte, 870 Kilo Karpfen und 28 Kilo Schleien im 13 Hektar großen Postweiher abgefischt. Aus dem etwa siebenmal größeren Dreifelder Weiher entnahmen die Helfer rund 7.500 Kilo Karpfen, 490 Kilo Schleien und 60 Kilo Barsche. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord führte zudem eine repräsentative Stichprobe zur Erfassung der Kleinfische durch. Demnach leben in den beiden Weihern zahlreiche Kleinfische wie Moderlieschen und Dreistachliger Stichling, die Wasservögeln als Nahrung dienen. Diese Erkenntnisse zum Fischbestand sind eine wichtige Grundlage für die künftige naturschutzfachliche Entwicklung der seit 2018 nicht mehr wirtschaftlich genutzten Teiche.



Wenn die Teiche wieder mit Wasser gefüllt sind, soll ein Teil der Kleinfische in die Weiher zurückgesetzt werden. Bis dahin nutzen Zugvögel die offenen Schlammflächen zur Rast. Zum Schutz der Vögel und zur eigenen Sicherheit werden Besucher gebeten, die trockengefallenen Ufer- und Schlammflächen nicht zu betreten.

Die Abfischaktionen wurden gemeinsam mit zahlreichen Helfern vor Ort durchgeführt. Darunter sind der erfahrene Teichwart Helmut Schuster und Rüdiger Sikora von den Teichanlagen Meißel, dessen Team sich um den Abtransport und die Verwertung der Fische kümmerte. Umfangreiche Unterstützung in der Vorbereitung und Durchführung gab es auch von der Arbeitsgemeinschaft Nister/Obere Wied. Zudem stellte die Firma Orthey aus Hattert für die Aktion kostenlos Ausrüstung und Arbeitskräfte zur Verfügung. Auch viele weitere tatkräftige Freiwillige, die beiden Campingplätze Haus am See und Freilingen und die Feuerwehr Dreifelden trugen zum Erfolg der Aktion bei.

Die Westerwälder Seenplatte zwischen Hachenburg und Montabaur ist ein Eldorado für Wasser- und Watvögel. Ende 2019 erwarb die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe die sieben Weiher und engagiert sich seitdem zusammen mit zahlreichen Engagierten vor Ort für den dauerhaften Schutz der artenreichen Gewässerlebensräume. Im Besitz der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe befinden sich bundesweit mittlerweile über 21.200 Hektar Naturschutzland. (PM)



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