Werbung

Nachricht vom 10.11.2021    

Die dunkle Jahreszeit: BUND warnt vor Wildunfällen

Momentan wird es stetig früher dunkel und damit wächst die Gefahr für Wildtiere, auf Straßen überfahren zu werden. Besonders der Berufsverkehr fällt nun immer stärker in die dunklen Stunden und damit in die Zeit, in der viele Wildtiere besonders aktiv sind. Darauf macht der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz aufmerksam.

Junge Wildkatzen. Foto:BUND

Mainz. „Ob Wildkatze oder Luchs: Für viele seltene Arten in Rheinland-Pfalz ist der Straßentod Todesursache Nummer eins“, so Dr. Katrin Koch, Projektleiterin beim BUND. Hinzu kommen schätzungsweise 250.000 Rehe, Hirsche, Wildschweine und unzählige andere Tiere, die jedes Jahr auf Deutschlands Straßen überfahren werden.

Die Zerschneidung der Lebensräume hindert viele Arten am Wandern und stellt eine direkte Bedrohung dar. „Die Europäische Wildkatze zeigt das Problem sehr deutlich. In Rheinland-Pfalz wurden allein in diesem Jahr 108 Wildkatzen im Rahmen des Totfundmonitorings gemeldet. Im Herbst starten die Jungkatzen mit ihrer Wanderung auf der Suche nach neuen Revieren. Dies tun sie bevorzugt in der Dämmerung und somit im Herbst in den späten Nachmittagsstunden, wenn viele Autos unterwegs sind“, erklärt Koch.

Durch Rücksichtnahme können einige Wildunfälle verhindert werden: Besonders in Waldgebieten sollten Autofahrende im Dunkeln grundsätzlich mit Wildtieren rechnen, entsprechend ihre Geschwindigkeit anpassen und die Seitenstreifen im Auge behalten. Das gilt insbesondere dort, wo Wildwarnschilder auf Wildwechsel hinweisen. Taucht ein Tier auf, sollte abgeblendet werden. Der Eigenschutz steht an erster Stelle, unkontrollierte Brems- und Ausweichmanöver gilt es zu vermeiden. Kommt es zu einem Wildunfall, muss die Polizei benachrichtigt werden.

Doch auch Politik und Behörden sind gefordert, die immense Zerschneidung der Natur durch Straßen zu verringern. Laut der „Nationalen Biodiversitätsstrategie“ der Bundesregierung sollte bis 2020 vom Straßennetz keine wesentliche Beeinträchtigung des Lebensraumverbundes mehr ausgehen. Doch davon kann 2021 noch keine Rede sein. „Wir brauchen in Deutschland viel mehr Grünbrücken und andere Querungshilfen über Straßen. Die letzten unzerschnittenen Naturräume müssen unbedingt erhalten und weiterer Straßenneubau vermieden werden“, sagt Friedericke Scholz, Wildtierexpertin des BUND. Der BUND Rheinland-Pfalz setzt sich daher auch besonders gegen den Ausbau der Bundesstraße B10 durch das Biosphärenreservat Pfälzerwald, den Neubau der A1 in der Eifel und weitere Straßenbauprojekte ein.



Weiterführende Informationen:
Ein Rechtgutachten des BUND hat erst kürzlich gezeigt, dass der Bundesverkehrswegeplan 2030 verfassungswidrig ist. Er läuft den verbindlichen Zielen zu Klimaschutz und Biodiversität zuwider. Deutschland braucht keine neuen Fernstraßen, sondern eine Verlagerung des hohen Verkehrsaufkommens auf das Schienennetz und den öffentlichen Nahverkehr.

Das Rechtsgutachten im Auftrag des BUND und eine Zusammenfassung finden Sie unter: www.bund.net/bvwp-rechtsgutachten beziehungsweise www.bund.net/bvwp-zusammenfassung

Die Delegierten des BUND Rheinland-Pfalz forderten in ihrer letzten Versammlung am 29. Mai 2021 ein Fernstraßenmoratorium: https://www.bund-rlp.de/fileadmin/rlp/Menue/Bund_in_RLP/LDV/Fernstrassenmoratorium.pdf (PM)


Mehr dazu:   Naturschutz   Auto & Verkehr  


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Vereine


Verein "Solidarität in der Not" reduziert Spendenausgabe auf Sachspenden

Montabaur. Stattdessen konzentriert sich der Verein verstärkt auf Sachspenden wie Kleidung, Haushaltsartikel und Kinderspielzeug. ...

Sicher auf dem E-Bike unterwegs - Fahrsicherheitstraining in Gebhardshain

Gebhardshain. Durch Übungen wird während des Fahrsicherheitstrainings das Risikobewusstsein geschärft und durch gezielte ...

Sonniger Start für den Dorfgarten für alle Sinne in Nauort

Nauort. Der Verein Lichtblick-Miteinander in Nauort e.V. hatte sich für den Beginn der Bauarbeiten an ihrem Projekt, dem ...

21. Runde der "Sterne des Sports" - Sportvereine können sich bewerben

Region. Gesucht werden beispielsweise Initiativen aus den Bereichen Bildung und Qualifikation, Gesundheit und Prävention, ...

Ukrainischer Abend und Vereinsgründung als Hilfe für die Stadt Trostjanets

Montabaur. Um die Städtepartnerschaft auf breitere Füße zu stellen und Hilfe gut organisieren zu können, will die Gesellschaft ...

Erlebnistag auf Schalke: Eine familienfreundliche Fußballtour zu den historischen Stätten

Region. Am Pfingstsamstag (18. Mai) bietet sich für Fußballfans und Familien eine besondere Gelegenheit: der Erlebnistag ...

Weitere Artikel


Beschämend und traurig: Gedenken an die Pogromnacht vor 83 Jahren in Hachenburg

Hachenburg. Mit einem Gedenkmarsch zu den Stolpersteinen, die im Pflaster eingebaut wurden, erinnerten die Hachenburger an ...

Lohn-Plus für Dachdecker im Westerwaldkreis: "Auf Tariflohn pochen!"

Westerwaldkreis. Damit stehen bei einem Dachdeckergesellen am Monatsende knapp 70 Euro mehr auf dem Lohnzettel, wie die Industriegewerkschaft ...

Kindern Freude an der Natur vermitteln

Enspel. Kürzlich fand im Stöffel-Park eine Fortbildung statt, um Kenntnisse zu vermitteln, wie man Familien mit Kindern eine ...

Massaker an Brieftauben in Schenkelberg - 500 Euro Belohnung ausgesetzt

Schenkelberg. Die Polizei in Montabaur hat unlängst eine Pressemitteilung veröffentlicht, deren Überschrift wie folgt lautet: ...

Westerwälder Rezepte: Zimtwaffeln

Region. In bäuerlichen Haushalten wurden früher im Familienverband Zimtwaffeln gebacken. Da das langstielige gusseiserne ...

Energietipp der Verbraucherzentrale: Werden gedämmte Häuser zu dicht?

Westerwaldkreis. Die Gebäudehülle sollte immer möglichst luftdicht sein – unabhängig davon, ob und wie dick ein Haus gedämmt ...

Werbung