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Nachricht vom 08.11.2021    

Buchtipp: „Eifel - Das bedrohte Orchideenparadies“ von Rainer Nahrendorf

Von Helmi Tischler-Venter

VIDEO | Der Journalist und Buchautor Rainer Nahrendorf ist ein profunder Kenner der Eifel, ihrer Wanderwege und floralen Besonderheiten. Kennen und Wertschätzen der schutzbedürftigen wildwachsenden Orchideen sind ihm eine Herzensangelegenheit. Jetzt ist Zeit, sich auf Exkursionen zur Orchideenblüte im kommenden Frühjahr vorzubereiten.

Buchtitel

Dierdorf/Neuss. Wer glaubt, das handliche Büchlein schnell durchlesen zu können, wird eines Besseren belehrt, denn es enthält zahlreiche Web-Adressen, QR-Codes zu Videos und weiterführende Literatur-Hinweise. Nahrendorf empfiehlt, sofern es die Pandemie erlaubt, sich einem Orchideen-Experten der AHO-Arbeitskreise, des BUND oder des NABU anzuschließen. Diese Ehrenamtlichen kümmern sich engagiert um die Orchideen-Wiesen und -Hänge der Region. Die Pandemie förderte den Tourismus zu den heimatlichen Vorkommen, was für die Pflanzen sehr abträglich war, denn fokussiert auf eine schöne Blüte, zertraten die Beschauer und Fotografen viele unscheinbare Pflänzchen davor und daneben. Ganz schlimm und unsinnig ist das Ausgraben begehrter Arten, denn Orchideen brauchen ganz bestimmte Bodenverhältnisse und einen speziellen Wirtspilz.

Wer den Orchideen-Besuch achtsam und rücksichtsvoll gegenüber der Natur gestaltet, der wird von ihr mit Schönheiten wie dem Gelben Frauenschuh, wohlriechender Händelwurz, Purpurknabenkraut, Bocksriemenzunge, Waldhyazinthe, Stendelwurz, Brändele, Hummel-Ragwurz, Bienen-Ragwurz und anderen Raritäten belohnt.

Da Orchideenschutz vor allem Biotopschutz ist, fördern die Bundesländer im Rahmen des Programms „Ländlicher Raum“ Maßnahmen zur naturschutzgerechten Nutzung von Grünland, Äckern und sonstigen Biotopen. Schafherden verhindern die Verbuschung des Geländes und tragen durch Ausscheiden der Samen zur Verbreitung der Orchideen bei. Doch die Berufsschäfer üben einen Knochenjob aus, der schlecht bezahlt und daher rückläufig ist. Bei seinen Wandertouren im Jahr 2021 zu den Orchideen der Eifel traf der Autor auch den kenntnisreichen Landschaftspfleger Günther Czerkus, den Vorsitzenden des Verbandes der Berufsschäfer, der über 40-jährige Erfahrung verfügt.

Durch den Klimawandel gibt es auch bei den Orchideenarten Gewinner und Verlierer. Affenknabenkraut wanderte aus dem Saarland in die Südeifel ein, während die feuchteliebende Höswurz auf dem Rückzug ist. Orchideenkriminalität ist jedoch trotz hoher Bußgelder immer wieder die Ursache des Verschwindens dekorativer Pflanzen.




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Die von Rainer Nahrendorf beschriebenen Eifel-Orchideenparadiese befinden sich im Naturpark Südeifel und eine Exkursion in das Naturschutzgebiet Rechberg bescherte dem Autor neben Waldhyazinthe und Weißem Waldvögelein sogar die Sichtung des seltenen hängenden Menschen. Im Blütenmeer der Sistig-Krekeler Heide begeisterte sich Nahrendorf außer für Orchideen auch für Arnika und Ginster. Eines der bekanntesten Orchideenwandergebiete ist der Kuttenberg in der Nordeifel. Er ist entsprechend überlaufen. Ganz zauberhafte Täler mit Orchideenbeständen sind dagegen das Seidenbachtal, das Genfbachtal und das Wirfttal. Auch der Rotweinwanderweg am Unterlauf der Ahr führt an Orchideenwiesen vorbei. Der 570 Meter hohe Hönselberg ist ein Orchideenparadies mit Panoramablick.

Auf Sekundärstandorten wie Grünanlagen, Deponien und Rekultivierungsflächen finden sich bisweilen Orchideen wie die Bienen-Ragwurz. AHO-Mitarbeiter bemühen sich um Rekultivierung von Orchideen in Wiederaufforstungsflächen. Der Orchideen-Lehrpfad Erlinsbach informiert über Pflanzenvorkommen und nötige Verhaltensweisen der Besucher zum Schutz der Orchideen:
Die markierten Wege nicht verlassen!
Kein Feuer und keine Picknicks!
Mit größter Sorgfalt fotografieren!
Keine Hunde mitbringen!
Nicht mit dem Rad befahren!

Wenn alle Orchideenfreunde diesen Knigge beherzigen, alle Naturfreunde die gesetzlichen Vorschriften beachten und die Landwirtschaft auf Intensivierungsmaßnahmen verzichtet, sollte es auch kommenden Generationen noch möglich sein, die Orchideen-Schönheiten der Eifel zu bewundern.

156 Seiten prallvoll mit nützlicher Information und anschaulichen Fotografien ist das Buch ein gewinnbringendes Geschenk für jeden Eifelwanderer und Orchideenfan. Der Sonderdruck für das Naturkundemuseum Gerolstein ist im Verlag Rainer Nahrendorf erschienen und im Handel erhältlich. (htv)


Rainer Nahrendorf hat zu seinem Buch noch ein Video produziert




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