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Pressemitteilung vom 07.11.2021    

Marliese, die Fürstin des Tons

Nicht nur im Kannenbäckerland verstehen Westerwälder etwas vom Töpfern. Im oberen Teil gibt es auch einige, und eine regelrechte Instanz ist hier die 64-jährige Marliese Fürst. Grund genug für einige Mitarbeiter des Stöffel-Parks für einen Besuch in ihrer Keramikwerkstatt.

Keramik-Meisterin Marliese Fürst in ihrem Element. (Foto: Tatjana Steindorf)

Alpenrod. Marliese Fürst lebt, arbeitet und verkauft in Alpenrod. Ganz traditionell hat die aus Rotenhain-Todtenberg stammende Töpferin das Handwerk gelernt. Ihre Lehre absolvierte sie in Ransbach-Baumbach bei Gerharz & Manns. Sieben Gesellenjahre folgten und 1982 die Meisterprüfung. In dem Jahr eröffnete sie auch ihre Werkstatt in Alpenrod.

Salzglasur, grau-blau, zählt zu den traditionellen Grundkenntnissen, die sie beherrscht. Doch ihre Becher und Dekoblumen, Teller und Vasen, Gefäße und Schilder gibt es mittlerweile in ganz verschiedenen Dekoren, freundlich und bunt. Einiges davon ist auch im Stöffel-Park zu finden, für den sie Becher mit Stöffelmaus, anderen Tiermotiven oder den Bremsberg gestaltet. So nützlich wie schön sind ihre Wäller „Eierkäsformen“. Auch die Tourist-Information am Wiesensee (TiWi) hält viele ihrer Schöpfungen bereit.

Marliese Fürst arbeitet nicht nur in Alpenrod, auch ein großer Verkaufsraum ist hier zu finden. Etwas ganz Besonderes sind ihre Werksattführungen mit Bewirtung. Auch einige Mitarbeiter des Stöffel-Parks waren kürzlich spontan bei Frau Fürst zu Gast.

Mittendrin in der Werkstatt
Während sie ihren Besuchern im Plauderton Wissen vermittelt, töpfert sie routiniert und sicher ohne Pause. Eine Tasse entsteht so wie nebenbei. Sorgfältig wird der Henkel eingearbeitet – nicht drangeklebt wie bei Massenware. Mit einem hohlen Metallstift, früher wurde Reet genommen, graviert sie geschickt Formen in den weichen Ton. Dabei dreht sie den Stift, sodass die Öffnung vorne bleibt. Anschließend wird das Werk mit Naturfarben wie etwa Basaltstaub, der gelblich-beige aussieht, gefärbt.

Marliese Fürst berichtet, dass der Ton früher per Hand durchgeknetet werden musste, um die Luft herauszupressen. Sonst sprang das Kunstwerk im Brennofen entzwei. Das war harte Arbeit. Daher heuerten vor einigen Jahrzehnten ganze Scharen von Männern in den großen Wäller Töpferbetrieben an, um den Ton zu „klötzen“, wie es hieß. Heute gibt es mechanische Pressen dafür.



Salzglasiertes Salzzeug und bunte Waren
Bei dem salzglasierten Steinzeug wird die fertig getrocknete und bemalte Ware im Gasofen langsam auf 1.250 Grad hochgeheizt, denn die Feuchtigkeit muss sachte aus den Keramikgefäßen weichen. Dann wird Kochsalz hinzugegeben. Dieser Dampf verbindet sich mit dem Ton und legt sich als Glasur über die Ware. So entstehen beispielsweise wasserdichte Töpfe. Vor fünf Jahren hat sie dann einen Elektroofen angeschafft, um auch bunte Waren anbieten zu können, die im Salzofen nicht gebrannt werden können.

Mittendrin im Leben
Marliese Fürst hat in ihrem Leben viel erlebt, viele Menschen getroffen und viel gehört. Aus diesem Fundus schöpft sie und erzählt mit freundlichem Humor. Viele Menschen, nicht nur im Westerwald, schätzen sie. Und mit ihrer Kunst begleitet sie andere von der Wiege bis zur Bahre. Hier wenden sich Menschen an sie, die ganz konkrete Vorstellungen durch Marliese Fürst umgesetzt haben möchten. Ganz individuelle Aufträge nimmt sie an, etwa Geburtsteller. Neuerdings gehören auch Urnen dazu.

Immer noch ein Traumberuf
24 Lehrlinge hat sie in ihrem Berufsleben bereits ausgebildet und war immer früh auf den Beinen. Jetzt macht Marliese Fürst es sich etwas bequemer und sagt erleichtert: „Ich brauche keinen Wecker mehr.“ Und die Märkte, an denen sie teilnehmen will, sucht sie sich mittlerweile aus.

Kann man davon leben? „Kommt darauf an, was man vom Leben erwartet“, antwortet sie und strahlt dabei Zufriedenheit aus. Und daher wünscht sie jedem, dass er seinen Traumberuf findet und ausüben kann.

Kontakt und Verkaufsstelle: Marliese Fürst, Am Wehrholz 15, Alpenrod, Telefon 02662/4142, E-Mail: mfuerst@toepferei-m-fuerst.de.
Auf Anfrage sind Führungen mit Kaffee und selbst gebackenen Kuchen buchbar. (PM)


Lokales: Hachenburg & Umgebung
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