Werbung

Nachricht vom 07.11.2021    

Nicole nörgelt - über die Angst des Wildschweins vor der Drückjagd

GLOSSE | Es ist keine gute Zeit, um Wildschwein zu sein. Die Jäger im Kreis machen sich bereit, denn mehrere Drückjagden stehen auf dem Veranstaltungskalender. Und die Stadt Neuwied fordert ihre Bürger schonmal vorsorglich auf, den FriedWald Neuwied-Monrepos zu meiden. Autsch. Und schon läuft mein Kopf-Kino auf Hochtouren.

Die Zeit der Drückjagden kommt. Nicole hat Kopfkino. (Symbolfoto)

Vor meinem geistigen Auge sehe ich eine schwarzgekleidete Trauergemeinde, schweigend ins Gebet vertieft, bis sich der Friedwald in eine Szene aus einem Action-Horrorfilm verwandelt, eine panische Rotte von Wildschweinen aus dem Wald bricht und verfolgt von laut bellenden Hunden vor krachenden Schüssen flüchtet, mitten hinein in die Trauernden…

Ja, ich weiß, totaler Schwachsinn, aber manche Vorurteile gegen die Jagd kriege ich nur schwer aus meinem Kopf. Mit dem Verstand ist mir sehr wohl bewusst, dass Jäger keine ballerwütigen Brutalos sind, die sich mit der Büchse im Anschlag am Töten aufgeilen. Wenn sich die Population an Schwarzwild so weit vergrößert, dass die Tiere anfangen, Felder, Gärten und ja, auch Friedhöfe, umzuwühlen, dann freut das bestimmt niemanden. Und dann kommt der Jäger ins Spiel. Der ist doch im Märchen auch fast immer der Gute.



Kriegt er es gedankt? Nö. Die Jagd hat ein schlechtes Image. Vielleicht liegt es an der landläufigen Vorstellung, wie grünberockte Scharfschützen mit einer kläffenden Hundemeute durch den Wald pirschen, über dem Kopf ein leuchtendes „Töten! Töten!“-Schild. Muss es mich da wundern, dass mir die Nackenhaare hochgehen, wenn ich von einer Straßensperrung wegen einer Drückjagd lese? Ich werde dann einfach die Vorstellung von panisch flüchtenden Tieren nicht mehr los.

Unfair. Ich weiß. Grade von einer, die Fleisch isst und auch im Discounter nicht immer den günstigen Angeboten aus der Kühltheke widersteht. Aber was soll ich machen? Ich bin einfach froh, kein Wildschwein zu sein. Jägerin werde ich in diesem Leben aber auch nicht mehr.

In diesem Sinne, bleiben Sie gesund.
Ihre Nicole


Mehr dazu:   Nicole nörgelt  
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Abschied mit Herz: Rektor Achim Fasel verlässt die Pestalozzi-Grundschule

Die Pestalozzi-Grundschule in Altenkirchen verabschiedete ihren langjährigen Rektor Achim Fasel mit einer ...

Heilkräuter als Begleiter in der Trauer

Der Neuwieder Hospizverein lädt Trauernde ein, die heilende Kraft von Kräutern zu entdecken. Zwei Veranstaltungen ...

Aufmerksame Drogeriemitarbeiterin vereitelt Betrug in Bad Ems

In Bad Ems hat eine Mitarbeiterin eines Drogeriemarktes einen Betrugsversuch verhindert. Eine ältere ...

Verfolgungsjagd in Koblenz-Güls endet mit Unfall

Am Montagnachmittag kam es in Koblenz-Güls zu einer spektakulären Verfolgungsjagd. Ein Fahrer entzog ...

Ast stürzt auf Freileitung: Stromausfall in drei Gemeinden

Ein plötzlicher Stromausfall sorgte am Montagabend für Aufregung in den Gemeinden Eitelborn, Neuhäusel ...

Kreistag Westerwaldkreis: Neue Richtlinien und Weichenstellungen

In einer umfassenden Sitzung hat der Kreistag des Westerwaldkreises entscheidende Richtlinien für die ...

Weitere Artikel


Wäller Helfen: Wir forsten auf Teil zwei

Am heutigen Sonntag endete die Aktion "Wir forsten auf" für den Landkreis Westerwald. Über 500 fleißige ...

Bald ist Advent: Adventskalender und Glaskugeln mit Montabaurer Motiven

Die Tourist-Info Montabaur bietet auch in diesem Jahr wieder Adventskalender und Glaskugeln mit Montabaurer ...

Marliese, die Fürstin des Tons

Nicht nur im Kannenbäckerland verstehen Westerwälder etwas vom Töpfern. Im oberen Teil gibt es auch einige, ...

Unfall in Bad Marienberg: Ein Schwerverletzter

Wer die rechts-vor-links-Regel missachtet, trägt die Konsequenzen, wenn es zu einem Unfall kommt. Ein ...

Nahe Borod: Volltrunkene Frau kollidierte mit 140 Jahre altem Baum

Citroen zerstört, Baumkrone zerstört: Was auch immer zwischen Wahlrod und Gieleroth geschah, die Fahrerin ...

Ein Panzer rollte durch Ransbach-Baumbach

Es braucht aber niemand Angst zu haben, dass der Krieg ausgebrochen wäre, denn der Panzer hatte sogar ...

Werbung