Werbung

Nachricht vom 30.09.2021    

Zehn-Punkte-Plan für zusätzliche Katastrophenschutzmaßnahmen im Westerwaldkreis

Mit den Konsequenzen aus der Flutkatastrophe im Ahrtal für die eigene Region wird sich der Westerwälder Kreistag auf Antrag von CDU, FWG und FDP befassen. Die drei Fraktionen haben dazu gemeinsam einen Zehn-Punkte-Plan entwickelt, um vorbeugend Verbesserungen im Katastrophenschutz im Westerwald umzusetzen.

Falls es zu einer Katastrophe kommen sollte, ist es besser, vorbereitet zu sein. (Fotoquelle: Karl-Heinz Boll)

Westerwaldkreis. Welche Konsequenzen die Flutkatastrophe an der Ahr füt den Westerwald hat wird jetzt im Kreistag diskutiert. Die Fraktionsvorsitzenden Dr. Stephan Krempel (CDU), Klaus Müller (FWG) und Rudolf Schwaderlapp (FDP) haben dazu gemeinsam mit ihren Fraktionen einen Zehn-Punkte-Plan für zusätzliche Katastrophenschutzmaßnahmen im Westerwaldkreis erarbeitet und hierzu für die Kreistagssitzung am 1. Oktober einen Antrag bei Landrat Achim Schwickert eingereicht.

In ihrer Begründung weisen die Fraktionsvorsitzenden darauf hin, dass die Kreisverwaltung des Westerwaldkreises in enger Zusammenarbeit mit den Verbandsgemeinden schon bisher erhebliche Bemühungen im Sinne eines effektiven Katastrophenschutzes unternimmt. Vorbeugende Maßnahmen sind in der Vergangenheit exemplarisch für Unfälle auf der ICE-Strecke oder jüngst für größere Waldbrandbekämpfungen verabredet und umgesetzt worden.
Die Flutkatstrophe an der Ahr habe die Bedeutung eines effektiven Hochwasserschutzes ebenso deutlich gemacht wie die Notwendigkeit, bei solchen Starkregenereignissen im Sinne eines effektiven Bevölkerungsschutzes handeln zu können. Die Schlechtwetterfront, die zu den schlimmen Folgen insbesondere im Ahrtal geführt habe, hätte ebenso die Region Westerwald treffen können und hätte auch hier zu Überflutungen mit massiven Zerstörungen geführt.

Zahlreiche Katastrophenschutzorganisationen auch aus dem Westerwald waren an den Unglücksorten im Einsatz. Sie bringen neben vielen bewegenden Eindrücken auch Erfahrungen über Schwächen und Optimierungsmöglichkeiten in der Unglücksbekämpfung mit. Gespräche mit den eingesetzten Hilfskräften selbst und ihren Verantwortlichen haben für die drei Kreistagsfraktionen FWG, FDP und CDU ein Bild ergeben, an welchen Stellen auch im Westerwald vorbeugend weitere Verbesserungen im Katastrophenschutz notwendig sind.
Konkret schlagen die Fraktionen einen Zehn-Punkte Plan für zusätzliche Katastrophenschutzmaßnahmen im Westerwaldkreis wie folgt vor.

1. Die Kreisverwaltung soll die Möglichkeiten für die Einrichtung eines Katastrophenschutzzentrums im Westerwaldkreis prüfen und erforderlichenfalls ein Konzept erarbeiten, wobei vorrangig eine multifunktionale Nutzung einer solchen Einrichtung angestrebt wird.

2. In einer zentralen Datenbank sollen alle im Katastrophenfall benötigten geeigneten Geräte wie Schwerlastfahrzeuge, landwirtschaftliche Fahrzeuge, LKWs, Bagger und so weiter von öffentlichen und möglichst privaten Anbietern mit den entsprechenden Kontaktdaten zusammengeführt werden, so dass sie im Notfall zentral verfügbar sind.



3. Der Kreistag begrüßt die Initiative des Landrates, gemeinsam mit den Verbandsgemeinden die Voraussetzungen für die Umsetzung das Sirenenprogramm des Bundes zur Bevölkerungswarnung zu schaffen und fordert die Landesregierung auf, die Auszahlung dieser Zuschüsse in eine möglichst schnelle Umsetzung für die Kommunen zu bringen.

4. Das System der Bevölkerungswarnung soll ergänzend zu der Wiedereinführung der Sirenentechnik durch öffentlich verfügbare mobile Lautsprechergeräte (mobile Sirenenanlagen) optimiert werden. Diese sollen vorrangig bei den Freiwilligen Feuerwehren eingerichtet werden. Auch hier soll ein Konzept mit den Verbandsgemeinden abgestimmt werden.

5. Wasser macht keinen Halt an Landes-, Kreis- oder Verbandsgemeindegrenzen. Deshalb soll der Westerwaldkreis eine übergreifende Koordination der kommunalen Hochwasser-Schutzmaßnahmen über die Verbandsgemeinden hinweg und in Abstimmung mit den Nachbarkreisen vornehmen. Die verfügbaren kommunalen Hochwasserkarten und Schutzkonzepte sollen dabei auch über Gemeindegrenzen hinaus zusammengeführt werden, um so auch die jeweiligen Gemeinden in die Lage zu versetzen, gemeinsam Vorsorgemaßnahmen zu planen und umzusetzen.

6. Es wird ein regelmäßiger Austausch mit allen Hilfsorganisationen innerhalb der nicht polizeilichen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) angestrebt, um gemeinsam noch besser auf Großschadenslagen vorbereitet zu sein und die jeweiligen Möglichkeiten der Rettungsleistungen zu kennen und gezielt einzusetzen.

7. Die Kreisverwaltung soll eine Interseite vorbereiten, die im Katastrophenfall als zentrale Informationsplattform zur Verfügung steht und über die eine Koordination von öffentlicher und privater Hilfe möglich ist.

8. Die technische Ausstattung des Katastrophenschutzes soll um geeignete Hochleistungs-Stromgeneratoren ergänzt werden. Hier wird ergänzend eine Abstimmung mit den Nachbarkreisen Altenkirchen, Neuwied und Rhein-Lahn angestrebt, um im Notfall eine ausreichende Anzahl von geeigneten Geräten am Katastrophenort zur Verfügung zu haben.

9. Im Hinblick auf die erhöhte Überflutungsgefahr durch Starkregenereignisse sollen die Bäche und Flüsse im Westerwald verstärkt mit automatischen Pegelanlangen mit einem funktionierenden Meldesystem ausgestattet werden.

10. Die vorhandenen Schutz- und Warnsysteme sollen gezielt in der Bevölkerung kommuniziert werden, damit im Katastrophenfall die Bürger über die Alarmierung und Warnsysteme und die Möglichkeiten der Katastrophenschutzleistungen informiert sind. (PM)


Lokales: Montabaur & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


Rechtsmotivierte Straftaten im Westerwaldkreis um fast 60 Prozent zugenommen

Westerwaldkreis. Aus dieser geht hervor, dass politisch motivierte Straftaten im Westerwaldkreis im Vergleich zum Vorjahr ...

SPD Mörlen/Unnau besuchte "MarienBad GmbH": Wie ist der Stand der Arbeiten?

Bad Marienberg. Zunächst muss manches an Technik, die Gebäudehülle und auch einiges in und um die Becken in Angriff genommen ...

CDU-Kreistagsfraktion erwartet deutliche Stärkung des DRK-Krankenhaus in Hachenburg

Hachenburg. In Hachenburg sind gute personelle Rahmenbedingungen vorhanden, um die Region auch in Zukunft qualitativ gut, ...

Westerwald-SPD stellt Programm und Kandidierende für die Kommunalwahl 2024 vor

Westerwaldkreis. "Der Westerwaldkreis mit seinen engagierten Bürgerinnen und Bürgern kann deutlich mehr, wenn eine innovative ...

Wohnungsbau im Fokus: Vortrag mit Ex-Staatssekretär Günter Kern in Hachenburg

Hachenburg. Am morgigen Mittwoch, 10. April, 18 Uhr, lädt der SPD-Ortsverein Hachenburg zu einem informativen Vortrag in ...

Wichtige Themen im Westerwaldkreis: Kreistag befasste sich mit Versorgung im Rettungsdienst

Montabaur. Gemeinsam war den Themen, dass der Kreistag mit seiner Zustimmung wichtige Grundlagen für die Weiterentwicklung ...

Weitere Artikel


Schwerpunktgemeinde Mörlen startet in den Prozess der Dorfmoderation

Mörlen. Die Dorferneuerung ist eine integrale strukturpolitische Aufgabe zur Verbesserung der Lebensverhältnisse im ländlichen ...

Höhr-Grenzhausen gründet Jugendparlament

Höhr-Grenzhausen. Der Verbandsgemeinderat Höhr-Grenzhausen hat bereits am 22. Juni 2020 die Bildung eines Jugendparlamentes ...

Kreisvolkshochschule Westerwald stellt Programm vor

Westerwaldkreis. Das neue Programm der Kreisvolkshochschule (Kreis-vhs) Westerwald für das Kursjahr 2021/2022 ist nach einem ...

Ehemalige Abiturienten aus Dierdorf: Wiedersehen nach Corona-Pause

Region. Alle zwei bis drei Jahre sind die Treffen der „Ehemaligen“ verbunden mit dem Wiedersehen und freuen sich gleichzeitig ...

CDU: Politik muss sich als Dienstleister für das Ehrenamt verstehen

Bad Marienberg. „Dieser Umstand wird nicht nur in der Mannschaftsstärke der jeweiligen Wehren zu spüren sein, sondern hier ...

Westerwälder verursacht Auffahrunfall mit Folgen

Westerwald. Aufgrund einer Baustelle in diesem Bereich kam es dort zu einem Rückstau. Der Unfallverursacher, ein 34-jähriger ...

Werbung