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Nachricht vom 30.08.2021    

CDU-Kreistagsfraktion: Beharrlich den Schulalltag der „Normalität“ näherbringen

Kurz vor Schulstart hat die CDU-Kreistagsfraktion im Rahmen ihrer Reihe “Impulse digital“ das Thema “Die Schule geht los – können wir die Pandemie vergessen?“ in einer Videokonferenz mit Experten erörtert.

Hoffnung auf mehr Normalität im neuen Schuljahr. (Foto: CDU-Kreistagsfraktion)

Westerwaldkreis. In einer Videokonferenz mit verschiedenen Experten hat die CDU-Kreistagsfraktion das Thema “Die Schule geht los – können wir die Pandemie vergessen?“ erörtert. Das Fazit: Lehrerkollegien, Eltern und Schüler unternehmen nach wie vor große Anstrengungen, um in der Pandemie Vorsicht walten zu lassen und so den Weg zu mehr „Normalität“ zu ebnen.

CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel ging zu Beginn auf den inhaltlichen Rahmen ein: „Sind die Schulen für den zweiten Schulstart in der Pandemie gut aufgestellt? Wo werden Probleme gesehen? Wie sieht es mit der technischen und personellen Ausstattung aus? Wird die Pandemie das Schulleben dauerhaft verändern? Wo kann Kommunalpolitik unterstützen?“ Bei allen Beteiligten sei noch eine große Unsicherheit zur weiteren Entwicklung zu erkennen.

Michael Niess, Leiter der Berufsbildende Schule (BBS) Westerburg, sieht die Schule gut aufgestellt. Der Schulträger Westerwaldkreis habe bereits vor der Pandemie mit einer zeitgemäßen Sachausstattung einen wesentlichen Beitrag zu guten Rahmenbedingungen geleistet. Auch das Kollegium habe sich bereits bisher mit digitalen Lernmethoden intensiver auseinandergesetzt. Auf dieser Grundlage waren der „Fernunterricht“ sowie der Kontakt mit den Lernenden und den Betrieben auf relativ stabilem Niveau gewährleistet.
Der Schulleiter der BBS warb dafür, den Schulen bei der Nutzung von IT-Systemen ausreichend Spielraum zu belassen, damit die verschiedenen Beteiligten über Schnittstellen miteinander kommunizieren können. Ein ehrlicher Erfahrungsaustausch auf Landesebene stehe jedoch noch aus. Er warnte davor, die verschiedenen Schulformen mit einem „Einheitssystem“ versorgen zu wollen. Auf den Schulstart in den kommenden Wochen sieht sich die BBS gut gerüstet, da vor Ort eine konstruktive Zusammenarbeit gepflegt wird.

Bürgermeister Gerrit Müller (Rennerod) bekräftigte als Träger von fünf Grundschulen und der Realschule plus, dass die Kollegien und die Schülerschaft das Hygienekonzept zwischenzeitlich gut verinnerlicht haben. Der Digitalunterricht stelle von personeller und materieller Seite eine große Belastung und Herausforderung dar. Nachdem der Bund dankenswerterweise die Beschaffung von Endgeräten maßgeblich unterstützt habe, wünsche er sich vom Land weitere unterstützende Maßnahmen. Ein deutliches Lob ging an die „motivierten Kollegien“, die durch umsichtiges Verhalten dazu beitragen, dass sich kein nennenswertes Infektionsgeschehen in den Schulen entwickle. An Maskenpflicht und Testung sollte noch über einen längeren Zeitpunkt festgehalten werden.

Erste Kreisbeigeordnete Gabi Wieland beleuchtete die aktuelle Entwicklung aus Sicht des Kreisgesundheitsamtes und als Schulträger Westerwaldkreis. Sie warb bei Erwachsenen und Schülern (ab 12 Jahre) dafür, die Impfangebote zu nutzen, um den zurzeit starken Inzidenzanstieg zu begrenzen. In Gesprächen mit Schülervertretern, Eltern und Lehrerschaft sei immer wieder die wechselseitige Verantwortungsbereitschaft deutlich geworden. Neben dem Impfen sei das Testen auch weiterhin dringend notwendig.
Der Westerwaldkreis setze auf eine Langfriststrategie mit stationären Lüftungsanlagen. In einem ersten Schritt sei die Nutzung von CO2-Ampeln vorgesehen. Hierdurch könnten die Lüftungszeitpunkte und die Lüftungszeiträume optimiert werden.



Thomas Runkel vom Büro Etgenium (Lüftungstechnik) berichtete, dass für den Schulträger Westerwaldkreis anhand von fünf unterschiedlichen Anlagenvarianten vor Ort die jeweils optimalen Lösungen erarbeitet werden. Diese Anlagen seien auch nach einem reduzierten Pandemiegeschehen in den Schulen noch gut nutzbar.

Mitglied des Landtags (MdL) Jenny Groß, CDU-Obfrau für den Bildungsbereich im rheinland-pfälzischen Landtag, kritisierte die schleppende beziehungsweise zum Teil gar nicht wahrnehmbare Reaktion des Bildungsministeriums bei auftretenden Problemen. Die Kommunikation zu Schulträgern und Schulleitungen sei deutlich verbesserungsfähig. Bei der Nutzung von IT-Systemen durch die Schulen sei dauerhaft eine größere Flexibilität seitens des Landes erwünscht: „Weniger bremsen sowie die personelle und technische Ausstattung erkennbar zu stärken.“

CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel sprach den vielfach benötigten „technischen Hausmeister“ bei der Nutzung der digitalen Endgeräte an, dies müsse auch langfristig gesichert werden. Erste Kreisbeigeordnete Gabi Wieland berichtete, dass von Landesseite zwischenzeitlich ein erstes Grundgerüst für die Anwendungsbetreuung steht. Der Westerwaldkreis habe auch bereits für personelle Verstärkungen gesorgt, der Fachkräftemangel hemme jedoch zukunftsweisende Lösungen. Intensiv kümmere sich der Kreis auch um Lösungen bei noch nicht ausreichend W-LAN-versorgten Schulgebäuden.

Die CDU-Kreistagsfraktion, so Dr. Stephan Krempel, verstehe sich in diesen schwierigen Zeiten auch weiterhin als aktives Sprachrohr für Schüler, Eltern und Lehrkräfte im Westerwald. In Kombination mit einer möglichst hohen Impfquote in der Bevölkerung, einer technisch guten Ausstattung der Schulen und einer konsequenten Umsetzung der Schutzkonzepte werde es hoffentlich gelingen, weitere Schulschließungen und Homeschooling zu vermeiden. Der Besuch in der Schule sei immer noch die beste und sozialste Lernform, alles andere könnten nur vorübergehende Behelfslösungen darstellen. Krempel dankte anschließend allen Beteiligten im Westerwälder Bildungssystem, die mit viel Verständnis und vorbildlichen Engagement gemeinsam durch die Pandemie gegangen seien. (PM)


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